Speyer. Erleben, mitmachen und lernen – das waren die drei Schlagworte, die auf der Festivalmeile beim SWR Sommerfest in Speyer am Wochenende zählten. Von den Besuchern wurde das Angebot gut angenommen, auch wenn es ein schweißtreibendes Erlebnis war.
Wie viel Arbeit und Mühe hinter der Planung und Umsetzung der Festivalmeile steckte, konnte nur erahnt werden. Durchdacht war die Anordnung der einzelnen Pavillons, die vor allem einen Einblick in die einzelnen Tätigkeitsbereiche des Südwestrundfunks geben sollten. Ergänzend dazu hatten einige ausgewählte Einrichtungen aus Speyer ihren Platz gefunden.
Genau in der Sonne lag der Domvorplatz noch zu Beginn des Bühnenprogramms, das dort bis in den Abend hinein ausgetragen wurde. Zumindest anfänglich war dies schlecht für die Verweildauer des Publikums. Das langsame Flanieren war eher angesagt.
Zu entdecken gab es vieles. Beispielsweise, wie ein Teleprompter funktioniert. Verbunden war damit die Erkenntnis, dass das Ablesen der Nachrichten dort gewöhnungsbedürftig ist. Das Ergebnis der persönlichen Ersteinsätze im Fernsehen wurde im Bild festgehalten. Einen Stick gab es sogar nach einem erfolgreichen Interview auf der roten Couch mit Martin Seidler.
Erinnerungsstücke spielten generell eine große Rolle auf der Meile, seien es Gewinne beim Glücksraddreh oder Entlohnungen für eigene Leistungen. „Hier gibt’s wirklich Abwechslung und wir haben schon vieles erfahren, was wir bisher nicht wussten“, äußerte sich Brigitte Hartmann aus Neustadt positiv zu den Aktivitäten entlang der Maximilianstraße.
Genug Unterhaltung gab es für alle Generationen. Magische Anziehungskraft für die jüngeren Besucher hatte definitiv die Tigerente, die zum Rodeo einlud. Keine leichte Übung in der Mittagssonne, aber das Foto mit dem imposanten Dom im Hintergrund entschädigte.
An Herausforderungen hatten die Ausrichter grundsätzlich nicht gespart. Der Ringwurf über ein Elchgeweih unterm Motorradhelm – das Symbol des SWR – war nicht so leicht gewinnen. Siegte der Ehrgeiz, gab’s einen Mini-Plüschelch. Noch begehrter waren roten Fächer – klarer Fall bei Temperaturen jenseits der 30 Grad.
Zwischen Campingbussen und Fitnessprodukten gingen die Besucher auf Tätersuche. Ein Zelt war dem Tatort gewidmet. Bei dem, so erfuhren die Interessierten dort, kann der Zuschauer auf virtueller Schiene sogar seit einiger Zeit mitmachen. Erste Testversuche durften im blauen Pavillon durchgeführt werden.
„Das ist echt witzig – aber auch ziemlich schwer“, kommentierte Klara Weinstein ihren ersten Einsatz als Ermittlerin an der Seite von Lena Odenthal, die aus dem Ludwigshafener Tatort bekannt ist. Im „Chat“ mit Ulrike Folkerts versuchte die Frau aus Speyer, einem Mörder auf die Spur zu kommen.
Entscheidungen treffen mussten Besucher vor einem Greenscreen. Dort durften sie sich nämlich positionieren, um ein Erinnerungsfoto machen zu lassen – wahlweise mit Tigerente, „Das Ding“- oder Landesschau-Logo und sogar mit Helge Schneider. „Das ist richtig nett“, meinte Ulrike Mayer zu dem Angebot, das sie mit ihrer Freundin spontan nutzte.
Die Festivalmeile an sich gefiel der Dame aus dem Rhein-Pfalz-Kreis gut. „Normalerweise macht man sich nicht so viele Gedanken, wie Sendungen entstehen oder wie bestimmte Abläufe sind“, lenkte sie ein. Die Mischung aus Information und Spaß gefiel Mayer besonders. „Der Wissenstest über Rheinland-Pfalz war aber schon knifflig“, ergänzte sie lachend.
Ein Rundumschlag der SWR-Sendungen bot die große Bühne vorm Dom. Das hauseigene Symphonieorchester stimmte auf Talkrunden – unter anderem mit dem Speyerer Domkapellmeister Markus Melchiori – ein. Titel wie Kaffee oder Tee beziehungsweise Stadt-Land-Quiz zogen die Zuschauer an. Selbst bei Sommerhitze ein Hit: die Sportreporter-Werkstatt mit Sportmoderator Benjamin Wüst.
Der Sonntag wurde auf der Bühne zum ARD Familientag und damit zur hellen Freude für die Kinder. Was bei ihnen Rang und Namen hat, versammelte sich im Laufe des Tages dort. Tigerente, Maus, Sesamstraße, Bernd, das Brot und etliche Sendungsmomente mehr sorgten für Begeisterung beim Nachwuchs. „Mir gefällt die Tigerente am besten“, verriet die fünfjährige Emilie, die sich sogar extra zum Tag mit einem entsprechenden T-Shirt herausgeputzt hatte.
Am anderen Ende der Maximilianstraße, vor dem Altpörtel, war der SWR-Truck mit Studio und viel Musik stationiert. Gut für die umliegenden Gastronomien war der Standort, denn von den Freisitzen aus hatten die Besucher bei einem kalten Getränk den besten Blick auf das Geschehen auf der kleinen Vorbühne am Lkw.
Schön integrierte Aktionen von Speyerer Institutionen waren tolle Ergänzung. Gerne wurde beispielsweise der Aufruf des Sealife Speyer genutzt, Pate für eine Sumpfschildkröte zu werden. Eine Menschentraube bildete sich um den Stand des Zimmertheaters bei unterhaltsamen Lesungen. Beeindruckend: die Souvenirs des Dombauvereins, der diese zum Erhalt des Weltkulturerbes zum Verkauf anbot.
Erfinderisch war das SWR-Team, was die Erfrischung der Besucher anging. Mithilfe von Sprühflaschen verteilten die Mitarbeiter angenehme „Wasserduschen“ an hitzegeplagte Menschen, die sich nach einer Abkühlung sehnten.
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