Medientage

Ein Wochenende voller Entdeckungen auf der Festivalmeile des SWR-Sommerfestivals in Speyer

Es war ein bunter Mix aus Spaß und Information, bei dem die vielen Besucher gerne der Hitze trotzten – auch mithilfe des SWR-Teams, das für Abkühlung sorgte.

Von 
Susanne Kühner
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Ein umfangreiches Programm lockt die Besucher zu den zahlreichen Ständen und Bühnen auf die Maximilianstraße. Trotz der sehr hohen Temperaturen deutlich über 30 Grad ist die Meile gut besucht © Klaus Venus

Speyer. Erleben, mitmachen und lernen – das waren die drei Schlagworte, die auf der Festivalmeile beim SWR Sommerfest in Speyer am Wochenende zählten. Von den Besuchern wurde das Angebot gut angenommen, auch wenn es ein schweißtreibendes Erlebnis war.

Wie viel Arbeit und Mühe hinter der Planung und Umsetzung der Festivalmeile steckte, konnte nur erahnt werden. Durchdacht war die Anordnung der einzelnen Pavillons, die vor allem einen Einblick in die einzelnen Tätigkeitsbereiche des Südwestrundfunks geben sollten. Ergänzend dazu hatten einige ausgewählte Einrichtungen aus Speyer ihren Platz gefunden.

Die Bibliotheque Francaise Speyer ist mit einem Stand vertreten und bietet ein Glücksrad an. © Klaus Venus

Genau in der Sonne lag der Domvorplatz noch zu Beginn des Bühnenprogramms, das dort bis in den Abend hinein ausgetragen wurde. Zumindest anfänglich war dies schlecht für die Verweildauer des Publikums. Das langsame Flanieren war eher angesagt.

Fest und Pauline probieren den Stand Planet Schule aus. © Klaus Venus

Zu entdecken gab es vieles. Beispielsweise, wie ein Teleprompter funktioniert. Verbunden war damit die Erkenntnis, dass das Ablesen der Nachrichten dort gewöhnungsbedürftig ist. Das Ergebnis der persönlichen Ersteinsätze im Fernsehen wurde im Bild festgehalten. Einen Stick gab es sogar nach einem erfolgreichen Interview auf der roten Couch mit Martin Seidler.

Erinnerungsstücke spielten generell eine große Rolle auf der Meile, seien es Gewinne beim Glücksraddreh oder Entlohnungen für eigene Leistungen. „Hier gibt’s wirklich Abwechslung und wir haben schon vieles erfahren, was wir bisher nicht wussten“, äußerte sich Brigitte Hartmann aus Neustadt positiv zu den Aktivitäten entlang der Maximilianstraße.

Der Tigerentenclub ist auch dabei, macht aber aufgrund der heißen Temperaturen auch mal eine Pause. © Klaus Venus

Genug Unterhaltung gab es für alle Generationen. Magische Anziehungskraft für die jüngeren Besucher hatte definitiv die Tigerente, die zum Rodeo einlud. Keine leichte Übung in der Mittagssonne, aber das Foto mit dem imposanten Dom im Hintergrund entschädigte.

An Herausforderungen hatten die Ausrichter grundsätzlich nicht gespart. Der Ringwurf über ein Elchgeweih unterm Motorradhelm – das Symbol des SWR – war nicht so leicht gewinnen. Siegte der Ehrgeiz, gab’s einen Mini-Plüschelch. Noch begehrter waren roten Fächer – klarer Fall bei Temperaturen jenseits der 30 Grad.

Zwischen Campingbussen und Fitnessprodukten gingen die Besucher auf Tätersuche. Ein Zelt war dem Tatort gewidmet. Bei dem, so erfuhren die Interessierten dort, kann der Zuschauer auf virtueller Schiene sogar seit einiger Zeit mitmachen. Erste Testversuche durften im blauen Pavillon durchgeführt werden.

Am Stand von „Das Ding“ hat Louisa nicht nur wegen ihres Ventilators gute Laune. © Klaus Venus

„Das ist echt witzig – aber auch ziemlich schwer“, kommentierte Klara Weinstein ihren ersten Einsatz als Ermittlerin an der Seite von Lena Odenthal, die aus dem Ludwigshafener Tatort bekannt ist. Im „Chat“ mit Ulrike Folkerts versuchte die Frau aus Speyer, einem Mörder auf die Spur zu kommen.

Entscheidungen treffen mussten Besucher vor einem Greenscreen. Dort durften sie sich nämlich positionieren, um ein Erinnerungsfoto machen zu lassen – wahlweise mit Tigerente, „Das Ding“- oder Landesschau-Logo und sogar mit Helge Schneider. „Das ist richtig nett“, meinte Ulrike Mayer zu dem Angebot, das sie mit ihrer Freundin spontan nutzte.

Die Festivalmeile an sich gefiel der Dame aus dem Rhein-Pfalz-Kreis gut. „Normalerweise macht man sich nicht so viele Gedanken, wie Sendungen entstehen oder wie bestimmte Abläufe sind“, lenkte sie ein. Die Mischung aus Information und Spaß gefiel Mayer besonders. „Der Wissenstest über Rheinland-Pfalz war aber schon knifflig“, ergänzte sie lachend.

Ein Rundumschlag der SWR-Sendungen bot die große Bühne vorm Dom. Das hauseigene Symphonieorchester stimmte auf Talkrunden – unter anderem mit dem Speyerer Domkapellmeister Markus Melchiori – ein. Titel wie Kaffee oder Tee beziehungsweise Stadt-Land-Quiz zogen die Zuschauer an. Selbst bei Sommerhitze ein Hit: die Sportreporter-Werkstatt mit Sportmoderator Benjamin Wüst.

Von der Stadt Speyer sind einige Offizielle wie OB Stefanie Seiler (v. l.), der Leiter der Wirtschaftsförderung Mario Daum und der stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspektor Christian Kölsch vor Ort und genießen mit Fächer in der Hand eine kurze Pause © Klaus Venus

Der Sonntag wurde auf der Bühne zum ARD Familientag und damit zur hellen Freude für die Kinder. Was bei ihnen Rang und Namen hat, versammelte sich im Laufe des Tages dort. Tigerente, Maus, Sesamstraße, Bernd, das Brot und etliche Sendungsmomente mehr sorgten für Begeisterung beim Nachwuchs. „Mir gefällt die Tigerente am besten“, verriet die fünfjährige Emilie, die sich sogar extra zum Tag mit einem entsprechenden T-Shirt herausgeputzt hatte.

Am anderen Ende der Maximilianstraße, vor dem Altpörtel, war der SWR-Truck mit Studio und viel Musik stationiert. Gut für die umliegenden Gastronomien war der Standort, denn von den Freisitzen aus hatten die Besucher bei einem kalten Getränk den besten Blick auf das Geschehen auf der kleinen Vorbühne am Lkw.

Schön integrierte Aktionen von Speyerer Institutionen waren tolle Ergänzung. Gerne wurde beispielsweise der Aufruf des Sealife Speyer genutzt, Pate für eine Sumpfschildkröte zu werden. Eine Menschentraube bildete sich um den Stand des Zimmertheaters bei unterhaltsamen Lesungen. Beeindruckend: die Souvenirs des Dombauvereins, der diese zum Erhalt des Weltkulturerbes zum Verkauf anbot.

Erfinderisch war das SWR-Team, was die Erfrischung der Besucher anging. Mithilfe von Sprühflaschen verteilten die Mitarbeiter angenehme „Wasserduschen“ an hitzegeplagte Menschen, die sich nach einer Abkühlung sehnten.

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