Speyer. Das Grab des im Jahr 2017 verstorbenen Altbundeskanzlers Helmut Kohl wird seit einigen Wochen neu gestaltet. Dem Voraus ging viel Kritik am bisherigen Zustand der Begräbnisstätte im Adenauer-Park in Speyer in der Nähe des Hauptbahnhofs. Das schlichte Holzkreuz, das die Ruhestätte des Staatsmannes zierte, begann morsch zu werden. Wie ein Foto zeigt, das uns ein Leser aus Speyer hat zukommen lassen, ist in den vergangenen Wochen der Charakter des Ortes ziemlich verändert worden.
Stattdessen zeigt sich nun hinter den Bauzäunen, die mit Sichtschutz ausgestattet sind, ein Platz mit viel Schotter und einem noch verhüllten Grabstein. Maike Kohl-Richter, Witwe des Ex-Kanzlers, hatte lange nicht auf Kritik reagiert und dies mit einem langen Denkprozess erklärt.
Im September war sie nach Beginn der Grabarbeiten mit dem Speyerer Steinmetz und Bildhauer Holger Grimm im Adenauerpark zur Besprechung. Offensichtlich war er mit der Umgestaltung beauftragt worden. Einen Denkmal-Charakter kündigte sie via Deutsche Presse-Agentur an.
Kohl-Grab in Speyer: Bepflanzung verschwindet
Unter dem Vorbehalt weiterer Verschönerungen in den kommenden Tagen ersetzt Schotter die Bepflanzung vor dem zukünftigen Grabstein. Kohl-Richter hatte die Entscheidungen über den Umgang mit dem Altkanzler nach seinem Ableben stets für sich selbst beansprucht. Widersprüche und Kritik von den Söhnen Helmut Kohls prallten an ihr ab. Zuletzt hatte sie eine Unterlassungsklage gegen die vom Bundestag eingesetzte „Bundeskanzler Helmut Kohl-Stiftung“ eingereicht.
Wie unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung im September berichtete, will sie erreichen, dass der Bundestag den Namen Helmut Kohls nicht in dieser Hinsicht nutzen darf.
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