Speyer. Sein vorheriger Besuch in der Reihe "Speyer.Lit" ist noch kein Jahr her, da sorgt Denis Scheck schon wieder für einen voll besetzten historischen Ratssaal. Diesmal reiste der Literaturkritiker mit leichterem Gepäck und in weiblicher Begleitung einer ehemaligen Mitschülerin: der Stuttgarter Ärztin Eva Gritzmann. Denn es ging nicht um literarische Empfehlungen à la "Druckfrisch", seiner Fernsehsendung, sondern um selbst Erlebtes, um eigene Überzeugungen.
"Solons Vermächtnis" heißt das zweite Buch, das Scheck und Gritzmann gemeinsam verfasst haben. Der Titel nimmt Bezug auf den athenischen Staatsmann und Lyriker Solon, der das Wissen um den richtigen Zeitpunkt im Leben zu einer frühen Blüte führte. Weil alles seine Zeit hat, nehmen die Autoren unter anderem den Jugendwahn in der Gesellschaft aufs Korn, der in Botoxspritzen und in Gourmet-Küchen ausufert.
Sie führten in den höchst amüsanten Episoden ihren Zuhörern vor Augen, dass jedes Lebensalter seine Vorzüge hat, begaben sich, der eigenen Neigung folgend, dabei mal in kulinarische Gefilde, mal in die Analyse des Rufs der Schwaben im Rest der Republik. Vier Jahre schrieb das Duo am Werk, die etwa 90-minütige Lesung verging wie im Flug. Der nächste Besuch dürfte gesichert sein, doch zuerst kommt am Mittwoch, 15. März, der Deutsche-Buchpreis-Träger Bodo Kirchhoff. mm
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