Gedächtniskirche

Jubiläum in Speyer: VR-Bank feiert mit musikalischem Höhepunkt

Am Sonntag, 10. November, findet ein großes Festkonzert anlässlich des 160-jährigen Bestehens der Speyerer Volksbank statt, bei dem der "Sonnengesang" des Komponisten Hermann Suter uraufgeführt wird, begleitet von einer Lichtillumination.

Von 
Marcus Oehler
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Sopranistin Carina Schmieger. © Schmieger

Speyer. Das wird ein gewaltiger Klang sein: Am Sonntag, 10. November, um 17 Uhr vereinigen sich die Chöre der Kirchenmusik an der Gedächtniskirche zu Speyer, vier namhafte Gesangssolisten sowie das Heidelberger Kantatenorchester zu einem großen Festkonzert anlässlich des 160-jährigen Bestehens der Speyerer Volksbank (jetzt VR-Bank). Im Mittelpunkt steht der Lobpreis Gottes Schöpfung mit der Speyerer Uraufführung des symphonisch-besetzten „Sonnengesanges“ (das ist der Lobgesang des heiligen Franz von Assisi) des Schweizer Komponisten Hermann Suter. Zur Einleitung des Konzertes wird vom Orchester die berühmte „Moldau“ von Bedrich Smetana gespielt – ebenfalls ein imposantes Naturspektakel.

Als große Neuerung wird das Konzert von einer Lichtillumination durch Jürgen Schütze und Lukas Vondung begleitet. Das protestantische Dekanat und die VR-Bank haben keine Mühen gescheut, die Zuhörer zu beeindrucken. Der klangdichte, romantische Lobgesang von Hermann Suter wurde vor 100 Jahren, also 1924, in Basel unter Leitung des Komponisten uraufgeführt, Suter fordert neben einem groß besetzten Symphonieorchester mit großem Schlagwerk auch eine Orgel (gespielt von Wolfgang Heilman) und einen großen Kinderchor (an der Gedächtniskirche vorhanden).

Speyerer Uraufführung des "Sonnengesanges" von Suter

Vielen Menschen ist der Text des heiligen Franz vom Kinderkirchen-Hit „Laudato si, o mio signore“ bekannt, der Text führt vom Lobpreis der Schöpfung durch die Elemente der göttlichen Schöpfung: Sonne, Mond, Sterne, Luft, Wasser, Feuer und Erde zum Lobpreis der Liebe und des Leids bis hin zum Tod. Hermann Suter weiß in seiner Musik jedes Element treffend zu vertonen, mit fabelhafter filmischer Instrumentation, seine Tonsprache ist einerseits von protestantischer Strenge eines Johannes Brahms, andererseits einer katholisch-sinnenfreudigen Opernsprache eines Giuseppe Verdi gespeist.

Hochkarätige Vokalsolisten und engagierte Chöre

Auch die Vokalsolisten sind vielversprechend: Mit Sopranistin Carina Schmieger reist eigens eine Sängerin vom Theater an der Wien an, Tenor Matthias Koziorowski aus Essen sang im Frühjahr noch an der Oper in Graz. Altistin Simone Pepping ist allen Speyerern längst zum Begriff geworden, ebenso Bariton Thomas Herberich aus Neustadt – ein alter Bekannter an der Gedächtniskirche.

Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger hat sich viel vorgenommen für das große Chorkonzert in der Speyerer Gedächtniskirche. © FOTOGRAF KLAUS LANDRY 0171531321

Besondere Vorfreude herrscht bei den Chören: Seit Mai proben Kantorei und Chor mit Freude an den „Elementen“, so ist auch diesmal das Schmettern erlaubt, ganz im Sinne des italienischen Belcanto. Ebenso proben die Kinderchöre ihre Soloeinsätze mit viel Genauigkeit, des jüngste Mitglied geht gerade mal in die zweite Klasse. Für Dirigent Robert Sattelberger geht mit dem Konzert ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, nämlich dem Publikum dieses in Deutschland eher unbekannte Werk bekannt zu machen.

Unterstützung der VR-Bank ermöglicht Konzert

„Ebenso wie beim 150-jährigen Jubiläum mit Carmina Burana wäre dieses Programm ohne die Hilfe der Bank sicher nicht möglich geworden“, sagt Sattelberger. Er freut sich ebenso wie das Orchester auf die Introduktion des Konzertes, Smetanas gern gehörte „Moldau“. Auch bei diesem Werk wird dem Orchester alles abverlangt. Für Kantaten-Orchester und Sattelberger ist das Konzert gleichwohl ein Gedenken an den in dieser Woche verstorbenen Prof. Klaus Eisenmann aus Neulußheim, Sattelbergers Lehrer und langjähriger Leiter des Kantaten-Orchesters bei den Schlossfestspielen in Zwingenberg am Neckar. 

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