Speyer. Der Weg in die Pfalz war am Dreikönigstag für viele Baden-Württemberger kalendarisch gesetzt. Dort nämlich waren die Geschäfte offen und die Chancen auf ein Schnäppchen groß. Früh füllte sich der Festplatz, der für die meisten erste Anfahrtsstelle nach dem Abfahren von der Salierbrücke ist. Schnell reihte sich das Blech aneinander und Menschenströme setzten sich gen Innenstadt in Bewegung. Dort verteilten sie sich auf Geschäfte, Gastronomien und den Neujahrsmarkt, der ein letztes Mal geöffnet hatte.
Kultstatus hat der Speyer-Besuch zu Dreikönig bei vielen Gästen. Beispielsweise bei den Schwestern Sarah (32) und Marina Mayer (34). „Wir setzen uns jedes Jahr in den Zug und fahren hierher“, erzählte Sarah Mayer. Der eine Umstieg von Hockenheim in die Domstadt ist ihrer Schwester lieber als das Cruisen zur Parkplatzsuche. Treiben lassen wollten sich die Geschwister in der Stadt. „Wenn uns was gefällt, nehmen wir’s mit. Ansonsten freuen wir uns auf den letzten Weihnachtsmarkt besucht“, fasste Sarah Mayer zusammen.
Gefallen an reduzierten Waren gefunden hatte Hilde Steck bereits. Die Mannheimerin ist oft in Speyer unterwegs, wie sie berichtet. Trotzdem gehöre der Ausflug am Dreikönigstag dazu. „Dann gibt es oft noch Schnäppchen“, lässt Steck mit einem Lachen wissen. Diesmal hatte es sogar vier gegeben: Jeans, Schuhe und zwei Pullover.
Wichtiger Verkaufsfaktor
Mira Blau hatte ihrem Freund Marvin Stadler beim Shoppen den Vortritt gelassen. „Er brauchte unbedingt schicke Klamotten - die haben wir jetzt gefunden, zu einem guten Preis“, verriet die 29-Jährige aus Schwetzingen. Fündig geworden sind die beiden beim Herrenfachgeschäft Mode Schmitt. Dass der Dreikönigstag durchaus ein wichtiger Verkaufstag für die Gewerbetreibenden in der Stadt ist, bestätigte Inhaber Michael Schmitt.
„Traditionell geht der Ansturm später los, aber er kommt. Und tatsächlich sind die Kundenzahlen deutlich höher als an anderen verkaufsoffenen Sonntagen, da jetzt gerade Angebote da sind“, erklärt er. Die meisten Geschäftsleute verglichen den Verkaufstag mit dem Zuspruch in der Adventszeit, der ihnen ansprechende Umsätze bescherte.
Den hatten die Schausteller auf dem auslaufenden Neujahrsmarkt ebenfalls nochmal. Die Bilanz: durchweg positiv. Beschicker Patrick Barth sagt: „Wir haben gemerkt, dass die Entwicklung unseres Weihnachts- und Neujahrsmarktes auf großes Interesse gestoßen ist.“ Auf dem richtigen Weg sieht er die Veranstaltung, für die die Schausteller und die Stadt an einem Strang ziehen. In diesem Jahr hätten viele Standbetreiber massiv Geld in die Hand genommen, um die Aufenthaltsqualität für die Besucher zu stärken.
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