Stiftungstag

Speyerer Unterstützer feiern Premiere

15 Stiftungen aus Speyer präsentieren sich und ihr Engagement in der Stadthalle.

Von 
Matthias Nowack
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Gesprächsrunde beim 1. Speyerer Stiftungstag (v.l.): Michael Wagner, Peter Eichhorn, Jürgen Siewerth, Schwester Gertrud Dahl OP, Michael Dengler und Katrin Tönshoff-Wilkes. © Matthias Nowack

Speyer. Vier Jahre ist der Gedanke an einen Speyerer Stiftungstag gereift, der in größeren Städten rund um den 1. Oktober gerne gepflegt wird. Jetzt wurde dieser europaweite Aktionstag erstmals in Speyer realisiert. 15 Speyerer Stiftungen präsentierten sich mit Informationsständen und Gesprächsangeboten in der Speyerer Stadthalle. Wie vielfältig die Stiftungslandschaft in der Domstadt ist, was Stifterinnen und Stifter bewegt, was die Speyerer Stiftungen tun, was sie durch ihr Engagement bewirken und welchen Beitrag sie in der Gesellschaft leisten: Das wurde am 1. Speyerer Stiftungstag in der Stadthalle ausführlich behandelt.

Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler verwies in ihrer Einführung auf die lange Tradition von Stiftungen in Speyer. Schon im 18. Jahrhundert wurden die ersten Bürgerstiftungen in der Domstadt etabliert. „Stiftungen setzen jenseits kommunaler Finanzen wichtige Impulse in der Stadt“, so Seiler. Und: Der Aktionstag würde auch sehr gut sichtbar machen, was seit mehr als 200 Jahren im Hintergrund der Stadtgesellschaft nachhaltig für den guten Zweck getan werde - Prädikat: unverzichtbar. „Stiftungen sind nicht auf den schnellen Effekt ausgerichtet, sondern auf langfristige Unterstützung und Teilhabe, jenseits von Legislaturperioden und politischem Handeln“, so die Oberbürgermeisterin. Davon könne die Politik durchaus lernen.

Podiumsdiskussion verdeutlicht große Bandbreite an Stiftungen in Speyer

Im zentralen Podiumsgespräch der Veranstaltung, kompetent moderiert von Katrin Tönshoff-Wilkes, der Geschäftsführerin der St. Dominikus-Stiftung, stellten einzelne Speyerer Stiftungen ihre Aktivitäten ausführlich vor. Landtagsabgeordneter Michael Wagner (Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Rheinland-Pfalz), Peter Eichhorn (Kulturstiftung), Jürgen Siewerth (Stiftung Speyerer Unternehmen), Schwester Gertrud Dahl OP (St. Dominikus Stiftung) und Michael Dengler (Fachanwalt für Stiftungsrecht) konnten dabei auch die große Bandbreite der Speyerer Stiftungslandschaft darstellen und stiftungsrechtliche Fragen klären. Für die passenden musikalischen Liedbeiträge sorgte die Karlsruher Musical-Interpretin Maria Pasqua Casti.

Stimmen zum 1. Speyerer Stiftungstag

Stiftungen sind für die Ewigkeit.“ (Peter Eichhorn , Speyerer Ehrenbürger und Vorsitzender der Kulturstiftung))

Stiftungen sind Werte, die man in die Zukunft trägt“ und „Stiften heißt Zukunft gestalten.“ (Landtagsabgeordneter Michael Wagner )

„Der Stiftungsgedanke stößt auf zunehmendes öffentliches Interesse.“ (Michael Dengler , Fachanwalt für Stiftungsrecht)

„Zu Lebzeiten etwas Gutes für Andere zu tun, gibt Stiftern ein gutes Gefühl.“ (Uwe Wöhlert , Geschäftsführer der Kulturstiftung)

„Niemand ist jemals vom Geben arm geworden.“ (Bürgermeisterin Monika Kabs )

Die Speyerer Stiftungslandschaft ist bereits gut bestückt. Aber haben Stiftungen in der Domstadt noch mehr Potenzial? Diese Frage beantworten die beiden Organisatoren des Stiftungstages, Rüdiger Pfeiffer von der St. Dominikus-Stiftung und Uwe Wöhlert, Geschäftsführer der Kulturstiftung Speyer, in einer vorläufigen Bilanz. Beide zeigten sich hoch erfreut über die große Resonanz auf die Veranstaltung. „Es war ein guter Tag für die Speyerer Stiftungen“, so Pfeiffer. Deren Stärke liege in der unterschiedlichen thematischen Ausrichtung in sehr verschiedenen Bereichen, egal ob es um Soziales, Kultur, Umwelt, Sport, Gesundheit oder andere Themen geht. „Einmal getätigte Stiftungseinlagen werden zu dauerhaften Hilfen. Und natürlich gibt es da noch Luft nach oben, wenn man an mögliche Zustiftungen denkt“, so Pfeiffer.

Freude über viele konstruktive Gespräche beim Stiftungstag in Speyer

Uwe Wöhlert, zweiter Organisator des Stiftungstages, zeigte sich erfreut über die vielen konstruktiven Gespräche am Stand der Kulturstiftung und war positiv überrascht, was den Zuspruch zur Veranstaltung angeht. „Wer den Bedarf an Hilfeleistungen in unserer insgesamt vermögenden Gesellschaft sieht, kommt nicht umhin, die Speyerer Stiftungslandschaft weiter zu stärken“, so Wöhlert. Eine Wiederholung des 1. Speyerer Stiftungstages - in welcher Form auch immer - gilt deshalb als ausgemachte Sache.

Insgesamt sind die Speyerer Bürgerstiftungen weit mehr als reine Geldgeber. Sie sind Ausdruck gelebter Verantwortung für die Stadtgesellschaft und ein Zeichen dafür, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt nicht nur bewohnen, sondern auch aktiv mitgestalten wollen.

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