Flüchtlingshilfe

Spielplatz bei der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Speyer eingeweiht

Stadt und VR Bank finanzieren Spielgeräte für die hier lebenden ukrainischen Familien

Von 
Susanne Kühner
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Da staunt das Mädchen aus der Ukraine: Auch Bürgermeisterin Monika Kabs kann gut schaukeln. VR-Bank-Vorstandssprecher Rudolf Müller überzeugt sich davon, dass mit dem Scheck der Stiftung ein schöner Spielplatz entstanden ist. © Venus

Speyer. Der Gebäudetrakt im Birkenweg im Speyerer Stadtteil Nord, der früher der Bundeswehr gehörte, sollte eigentlich schon längst abgegeben werden. Die Flüchtlingskrise weckte dann aber doch neuen Bedarf. Seit dem Frühjahr sind die Räumlichkeiten wieder belegt – mit Menschen aus der Ukraine. Den geflüchteten Kindern wurde nun eine Freude gemacht.

„Was immer geht sind eine Schaukel und ein Sandkasten“, hat Steffen Schwendy von der städtischen Grünflächenplanung gesagt. Damit waren die Eckpfeiler für ein Projekt gesetzt, das Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) gerne auf dem Gelände der Gemeinschaftsunterkunft umsetzen wollte: ein Spielplatz.

Mit Ralf Wölk vom Gebäudemanagement machte sich der Spezialist an die Planung. Spieltier und Wippe haben das Ensemble jetzt ergänzt. Vom abgesegneten Entwurf bis zum Abschluss der baulichen Umsetzung dauerte es nur gut ein halbes Jahr. „Glücklicherweise waren alle Teile lieferbar“, ist Kabs froh über einen reibungslosen Einkauf.

Dankbar ist sie überdies über Unterstützung bei der Finanzierung. Immerhin 5000 Euro kostete der Spielplatz, für den zunächst die entsprechenden Fundamente in die Erde gebracht werden mussten. In der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz fand Kabs einen Partner.

Spenden im ganzen VR-Gebiet

Genutzt wurde dazu deren Stiftung, die vor etwa sechs Jahren ins Leben gerufen wurde. „Jedes Jahr gibt es Zuwendungen von der Bank an die Stiftung. Mit dem Geld unterstützen wir sinnvolle Programme im gesamten Geschäftsgebiet“, erklärt Vorstandssprecher Rudolf Müller.

Fair und vernünftig verteilt werden sollen die Beträge. Die 5000 Euro für den Spielplatz sieht er gut angelegt. Das Ergebnis, das er am Dienstagabend gemeinsam mit Kabs in Augenschein nahm, hat ihn vollends überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

„Letztendlich ist dieser Spielplatz genau das, was wir wollten“, stellt auch die Bürgermeisterin zufrieden fest. An dessen Stelle war vor nicht allzu langer Zeit noch ein Spielcontainer zu finden, der von einem Serviceclub für die zuvor dort lebenden Flüchtlingskinder finanziert worden war. „Dieser wurde jetzt abgebaut, weil er hier nicht mehr benötigt wird“, sagt Kabs. In der Versenkung verschwunden ist das Angebot jedoch nicht. „Der Container steht jetzt am Russenweiher“, informiert die Sozialdezernentin.

Aufatmen lässt sie die Tatsache, dass sich in der Unterkunft der Ukrainer eine schöne Gemeinschaft entwickelt hat. „Die Situation ist gut. Die Menschen helfen sich selbst und gegenseitig, die Kinder gehen in die Kita oder in die Schule, die Mütter besuchen Deutschkurse, weil sie arbeiten gehen wollen“, fasst Kabs zusammen. Nur wenige Männer haben es geschafft, mit ihren Familien nach Deutschland zu flüchten.

Die Kapazität in dem Haus geht langsam zur Neige. „Es füllt sich mittlerweile mit Menschen, die zunächst privat untergekommen sind“, zeigt Monika Kabs auf, dass die Ersthilfe oft keine Dauerlösung bleibt. Für die Kinder ist durch den Spielplatz wieder mehr Abwechslung geschaffen worden. Die drei Sandbagger, die die Bürgermeisterin selbst mitgebracht hat, sind direkt in Beschlag genommen worden.

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