Speyer. Die Speyerer CDU-Fraktion hakt jetzt in Sachen Unesco-Weltkulturerbe-Beschilderung bei der Verwaltung nach. Von insgesamt acht Auszeichnungen in ganz Rheinland-Pfalz sind ja gleich zwei in Speyer beheimat: Der Dom und die SchUM-Städte, der Verbund jüdischer Gemeinden am Oberrhein, gemeinsam mit Worms und Mainz.
Der Speyerer Dom als größte romanische Kirche der Welt und Meilenstein in der Geschichte romanischer Architektur sei ein Kulturerbe von außergewöhnlichem Wert. Bereits 1981 wurde er als Hauptwerk romanischer Baukunst in Deutschland in die Welterbeliste aufgenommen, schreibt die CDU in einer Pressemitteilung.
Als „Jerusalem am Rhein“ erlangten die jüdischen Gemeinden von Speyer, Worms und Mainz im Mittelalter hohes Ansehen in Europa. Bis heute seien die sogenannten SchUM-Stätte herausragende Zeugnisse jüdischen Lebens und Kultur. Im Mittelpunkt stehe der Speyerer Judenhof. Sie seien als erste Welterbestätte zum jüdischen Erbe in dieser Liste vertreten. Die mittelalterliche Synagoge mit Frauenschule und das hervorragend erhaltene Ritualbad (Mikwe), erbaut vor 1128, als ältestes dieser Art in Deutschland, bilden heute laut CDU den Mittelpunkt des Judenhofes. Das Museum SchPIRA präsentiert die original erhaltenen Fenster, Architekturteile und Münzfunde von der mittelatlerlichen Synagoge und dem Ritualbad.
Und nun zum Anliegen der Christdemokraten an die Stadt: Nur die bemerkenswertesten Zeugnisse der Menschheits- und Naturgeschichte werden von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Speyer ist gleich mit zwei Weltkulturerbestätten gesegnet. Entsprechend sollte sich auch der Hinweis auf diese Kulturerbestätten, die von außergewöhnlichem universellem Wert für die gesamte Weltgemeinschaft sind, gestalten.
Highlight-Schild für die A 61
Deshalb soll nun der Stadtrat die Verwaltung beauftragen, Hinweisschilder zu den beiden Weltkulturerbestätten auch unter dem Gesichtspunkt der digitalen und barrierefreien Informationstechnik zu überarbeiten und neu anzufertigen. Zudem soll geprüft werden, ob es aus dem rheinland-pfälzischen EFRE-Programm mit dem Förderschwerpunkt „Touristische Erlebniswelten unter Anwendung digitaler Technologien (Tourismus 4.0)“ Zuschüsse dafür gibt.
Die CDU fragt aber auch nach, was aus dem bereits am 8. Juli 2022 auf Antrag der Kooperation aus CDU, Grünen und Speyerer Wählergruppe einstimmigen Beschluss geworden ist, die Beschilderung mit einer touristischen Unterrichtungstafel an der Autobahn A 61 mit dem Unesco-Welterbe SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz zu forcieren und bei den entsprechenden Behörden zu beantragen.
„Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) eröffnet am 8. September den Tag des offenen Denkmals in Speyer. Das bundesweit größte Kulturevent erlebt damit seinen bundesweit offiziellen Start in der geschichtsträchtigen Stadt mit zweiWelterbestätten. Da wäre es gut, wenn bis dahin eine entsprechende Lösung gefunden werden könnte“, heißt es weiter in der Mitteilung.
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