Speyer. Heiligabend ist längst vorbei. Die feierlich-gesellige Atmosphäre dagegen hat in Speyer sogar den Jahreswechsel überstanden. Aus dem Weihnachts- ist ein Neujahrsmarkt geworden und der ist im Endspurt. Die Erwartungen der Schausteller sind hoch.
Die allgemeine Stimmung unter den Beschickern ist gut. Anlass zu lauter Kritik hat der Weihnachtsmarkt 2023 nicht geboten, obwohl strukturell etwas geändert worden ist. Kunsthandwerk und Handel wurden einseitig entlang der Maximilianstraße platziert, bilden damit quasi ein Verbindungsstück zwischen dem imbissgeprägten Bereich zwischen Stadthaus und Alter Münze sowie der Schlittschuhbahn am Altpörtel. Optimal gelöst, meinen alle nach ein paar Wochen Erfahrung.
Der Höhepunkt ist für den Speyerer Schausteller Patrick Barth klar: „Das war das Feuerwerk hinterm Dom.“ Deutlich gezeigt habe die Veranstaltung, dass die Leute das bunte Farbenspiel am Himmel mögen. „Es waren zwar nicht so viele da wie beim Altpörtel in Flammen, aber das lag an der kurzen Vorlaufzeit“, sagt Barth. Erst zwei Wochen vorher sei das Feuerwerk genehmigt worden.
Anja Ruppert-Keller geht davon aus, dass der Weihnachts- und Neujahrsmarkt an den Erfolg 2019 anknüpft. „Wenn das Wetter passt, wird die letzte Woche sehr gut werden“, schätzt Ruppert-Keller. Die Erwartungen übertroffen habe der bisherige Verlauf. Das sagt die Domstädterin auch in ihrer Funktion als Vorsitzende des Speyerer Schaustellerverbandes.
Neujahrsmarkt in Speyer: Investitionen zahlen sich aus
„Die Variation, die Verkaufsstände als Verbindung zwischen dem Weihnachtsmarkt und der Schlittschuhbahn zu nehmen, finde ich gut“, betont sie. Nur gemeinsam könne etwas bewegt werden, was Besucher anlockt und ins Gespräch bringt. Dafür nehme der Verband auch Geld in die Hand. „Wir bieten dem Publikum einiges, vor allem für Familien mit Kindern. Das kostet natürlich Geld, aber es trägt zum gemeinsamen Erfolg bei“, stellt Ruppert-Keller heraus.
Barth führt diesen auch auf die Einsatzbereitschaft der einzelnen Schausteller zurück. „Alle Kollegen verkaufen Qualität und auch bei der Optik decken wir alles ab“, betont er. Speyer habe einen Markt, der funktioniert und der stetig besser werde. Vor allem eines habe in diesem Jahr dazu beigetragen, dass sich die Besucher deutlich länger auf dem Markt aufhielten, merkt Barth an: „Früher war alles eng und die Menschen wurden durch den Markt gedrückt. Jetzt haben wir mehr Stehfläche, was wiederum die Verweildauer erhöht und für eine angenehme Atmosphäre sorgt.“
Viele Touristen hätten den Weihnachtsmarkt besucht, bilanzieren sowohl Ruppert-Keller und Barth als auch der dritte Speyerer Schausteller im Bunde, Alexander Lemke. „Wir hatten viele Amerikaner, die auf Schiffsreise waren, aber auch viele Gäste aus Belgien oder den Niederlanden“, berichtet er. Die gefragteste Komponente auf der Speisekarte diesmal: Pommes. Ausgeholfen hätten sich die Schaustellerkollegen gegenseitig mit dem Kartoffelprodukt, um das Angebot flächendeckend aufrecht zu erhalten.
„Ich bin mehr als zufrieden mit dem Weihnachtsmarkt bisher“, betont Lemke. Nach den Festtagen habe das Geschäft noch mal angezogen. Oder, wie Lemke formuliert: „Es war knallvoll.“ Das erwartet er auch von den letzten Neujahrsmarkttagen.
Glühwein in der Skiliftgondel beim Speyerer Neujahrsmarkt
Bis Silvester ausgebucht waren die beiden Skiliftgondeln, die Freddy Zinnecker neu in seine Schlittschuhbahnlandschaft am Altpörtel eingebaut hat. Fuhren diese im vergangenen Jahr noch Wintersportfreunde an die Bergspitze, beherbergen sie nun Marktbesucher zum Glühwein- und Bratwurstgenuss. Auch der Schausteller, der die Schlittschuhbahn vor einigen Jahren speziell für Speyer konzipiert hat, ist zufrieden mit der Entwicklung: „Der Markt wird von Jahr zu Jahr besser“, unterstreicht er. Ruppert-Keller ergänzt: „In Speyer gibt es Weihnachten vom Dom bis zum Altpörtel.“ Der Neujahrsmarkt öffnet am 7. Januar zum letzten Mal. Imbiss und Ausschank bis Donnerstag von 11 bis 21 Uhr, Freitag und Samstag 11 bis 22 Uhr und am Sonntag 11 bis 21 Uhr, Verkaufsstände jeweils bis 19 Uhr.
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