Reilingen. Normalerweise sieht man sie als Tänzerin auf der Bühne, jetzt regiert Michelle Schwegler als Michelle I. vom Festival des Tanzes die Reilinger „Käskuche“. Damit geht für die 24-jährige Fasnachterin ein Kindheitstraum in Erfüllung. Schon im Alter von fünf Jahren stand sie das erste Mal als Gardetänzerin auf der Bühne. Weil sie in Altlußheim wohnt, ist sie zunächst den Altlußheimer „Luxen“ beigetreten. Dort fand sie im Garde- und Schautanz ein Hobby, das sie zwölf Jahre lang mit Freude verfolgte. Dazu gehörten Gardebälle, Auftritte und regelmäßige Trainingsstunden als Tänzerin.
Eine Verletzung zwang Michelle I. schließlich ihre Tanzschuhe vorerst an den Nagel zu hängen - bis zum Jahr 2018. Endgültig konnte sie der Fasnacht nicht den Rücken kehren. Es war eine Freundin, die die damals 18-Jährige schließlich nach Reilingen zu den „Käskuche“ holte. So kam sie zunächst als Trainerin für die Jugendgarde in den Karnevalsverein im Nachbarort. Bei den „Hupfmädels“ fing sie schließlich selbst wieder mit dem Tanzen an. Bei diversen Schautänzen erzählte sie dabei gemeinsam mit rund 35 anderen Tänzerinnen auf der Bühne verschiedene Geschichten. So präsentierten die Frauen bereits einen Einbruch ins Casino oder führten im vergangenen Jahr eine Show zum Thema „Festivals“ auf.
Als Fasnachtsprinzessin die Reilinger „Käskuche“ zu repräsentieren, sei für Michelle I. eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. „Am Anfang war es total ungewohnt, von so vielen Menschen begrüßt und umsorgt zu werden“, berichtet die 24-Jährige. „Ich habe die Fasnacht noch einmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt“, fügt sie hinzu. Im „bürgerlichen“ Leben arbeitet Michelle Schwegler in einer orthopädisch-unfallchirurgischen Praxis, an den Wochenenden ist sie mit Krone und Zepter unterwegs.
Das kann durchaus stressig werden, wenn an einem Abend gleich mehrere Veranstaltungen anstehen. „Ich habe aber eine ganz tolle Truppe aus Elferräten, die mich auf den Veranstaltungen begleiten“, betont Michelle I. Es freue sie sehr, als Prinzessin viele neue Menschen kennenzulernen und sich mit anderen Vereinen zu vernetzen. „Mit den anderen Prinzessinnen des Narrenrings verstehe ich mich super“, erzählt sie und berichtet etwa vom Ordensfest in Hockenheim, bei dem alle Prinzessinnen aus der Region gemeinsam auf der Bühne Karaoke gesungen haben.
Aber auch eine Fahrt mit dem Partybus zusammen mit den Luxen aus Altlußheim zum Ball der Prinzessinnen bleibt ihr besonders in Erinnerung. Der Nachtumzug in Reilingen, ein Abend im Musikpark gemeinsam mit den Elferräten, Bälle - für Michelle I. ist es jetzt schon eine unvergessliche Kampagne. Ein Highlight sei außerdem ein Selfie mit den beiden Bürgermeistern aus Altlußheim und Reilingen bei ihrer Inthronisation gewesen. Wenn nun die letzten Prunksitzungen - darunter auch das Heimspiel in Reilingen am Wochenende - vorbei sind, beginnt für die „Käskuche“ die Straßenfasnacht. Im Cabrio wird Michelle I. dem närrischen Volk auf den Umzügen in Altlußheim, Ketsch, Hockenheim, Kronau und Schwetzingen zuwinken. An Aschermittwoch ist dann alles vorbei - was aber bleibt sind die Erinnerungen an eine super Zeit, versichert die Prinzessin.
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