Schlossgarten

Sommertagumzug: Viele Schwetzinger Kinder verabschieden den Winter

In bunten Kostümen beleben die Jungen und Mädchen aus Schwetzingen im Schlossgarten die Tradition des Sommertagszug mit der Verbrennung des Winters.

Von 
Rita Weis
Lesedauer: 

Das Wichtigste in Kürze

In bunten Kostümen beleben die Jungen und Mädchen aus Schwetzingen im Schlossgarten die Tradition des Sommertagszug mit der Verbrennung des Winters.

Schwetzingen. Über 900 Kinder und mindestens ebenso viele Erwachsene hatten sich am Schlossgarteneingang in der Zähringer Straße versammelt, um am Sommertagumzug teilzunehmen. Aufgrund erhöhter Sicherheitsmaßnahmen fand er diesmal im Schlossgarten statt.

In wochenlanger Arbeit hatten sich die Kinder und ihre Erzieherinnen der Schwetzinger Kindergärten, Kindertagesstätten, Krippeneinrichtungen und Grundschulen auf den Umzug vorbereitet und erschienen nun in bunten, fröhlichen Kostümen und mit lustigen Schildern, die die vier Jahreszeiten symbolisierten.

Schwetzinger Kinder stehen für die Jahreszeiten

Da waren Schneemänner und Eiskristallkostüme für den Winter, Blumen und Schmetterlinge für den Frühling, Sonnen, Wolken mit Regenbögen und Frösche für den Sommer sowie Äpfel, bunte Blätter und Drachen für den Herbst. Eine Gruppe hatte Symbole für die Jahreszeiten auf Schirmen befestigt, eine andere trug bunte Bögen mit Bildern und Objekten zu den Jahreszeiten mit sich. Wieder andere hatten die Jahreszeiten durch Symbole auf ihren Kopfbedeckungen dargestellt. Man konnte sehen, wie viele Mühen und Ideen sich die Kigas und Schulen gemacht hatten, um dem Frühling ein herzliches Willkommen entgegen zu bringen.

Vor dem Eingang zum Schlossgarten befanden sich auch Emely Melina I., die Stadtprinzessin von Schwetzingen und des Karneval Clubs Phoenix, und ihre Entourage. Als sich der Sommertagumzug um 14 Uhr in Bewegung setzte, mussten die meisten Erwachsenen draußen bleiben. Die Kinder passierten nur in Begleitung ihrer Erzieherinnen das Eingangstor. Angeführt wurde der Zug von der Stadtkapelle Schwetzingen unter der Leitung von Johannes Schwald, die Kinder- und Volkslieder wie „Winter ade“, „Das Wandern ist des Müllers Lust“ und „Alle Vöglein sind schon da“ spielte.

Einmal quer durch den Schlossgarten

Der Weg führte an der Moschee vorbei zum Weiher und zurück über den Hauptweg zum Alten Sportplatz. Dort stand in einem abgetrennten Areal ein großer Schneemann, den der Waldorf-Kindergarten gebastelt hatte. Die Freiwillige Feuerwehr wartete bereits, denn nun sollte der Winter endgültig verabschiedet werden.

Zuvor begrüßte die stellvertretende Bürgermeisterin Elfriede Fackel-Kretz-Keller die Kinder und erzählte, dass der Brauch seit gut 350 Jahren existiere, wie aus Überlieferungen von Liselotte von der Pfalz zu entnehmen sei. Indessen waren auch die Eltern hinzugekommen, und eine große Menschenmenge fieberte dem Höhepunkt entgegen. Die Kapelle spielte „Kuckuck Kuckuck“ – das Signal, dass es losging. Mit Hilfe der Feuerwehr zündeten die sechsjährige Cara und Alexander und Malu, beide sieben Jahre alt, mit Fackeln den Winter an, der im Wind große Flammen schlug und niederbrannte, während alle „Winter ade“ sangen.

Nicht jedes Schwetzinger Kind freut der Abschied vom Winter

Ob sie froh seien, dass der Winter nun vorbeigehe, antworteten fast alle Kinder mit Ja. Es gab jedoch auch einige, die es nicht so gut fanden, wie der sechsjährige Jason, der gerne Ski fährt. Der vierjährige Keno konnte sich nicht richtig entscheiden, aber seine Tante Nadja Schiezl freute sich und lobte die Organisation des Sommertagumzugs. „Der Winter ist nicht so schlimm,“ meinte die zwölfjährige Alexis, „aber ich mag den Sommer mehr.“ Zum Schluss freuten sich doch alle, weil sie zu Brezeln eingeladen waren.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung