Stuttgart. Das gefürchtete Verkehrschaos wegen der unterbrochenen Rheintalbahnstrecke ist nach Ende der Sommerferien zunächst ausgeblieben. Der Polizei zufolge verlief der Start in die Woche gestern rund um Karlsruhe ohne größere Staus. Experten hatten gewarnt, dass nach der Hauptreisezeit mit massiven Behinderungen zu rechnen sei. Gründe dafür sind der Schulanfang, das Pendleraufkommen sowie Baustellen - hinzu kommen Umleitungen wegen der unterbrochenen Strecke der Rheintalbahn in Rastatt. Sie ist eine der am stärksten befahrenen Strecken Europas.
Zu Wartezeiten wegen der Rheintalsperrung kam es am Umschlagbahnhof in Weil am Rhein. Dort wird ein Teil des Güterverkehrs von der unterbrochenen Bahnstrecke auf die Straße verlegt und transportiert. Vor einem Monat hatten sich die Gleise bei Rastatt infolge von Tunnelbauarbeiten abgesenkt. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sieht als Ursache dafür, dass die dazu notwendige Vereisung des Bodens während der Nutzung der Strecke durch Züge vorgenommen worden sei. Deren Schwingungen hätten zu Instabilität geführt.
Bericht im Kabinett
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) wird heute im grün-schwarzen Kabinett über die Sperrung der Nord-Süd-Achse bei Rastatt und ihre Folgen berichten. Die Havarie sollte ein Weckruf für die Bahn auch beim Milliardenvorhaben Stuttgart 21 sein, sagte Hermann.
Er habe der Bahn signalisiert, dass er im nächsten Lenkungskreis der Stuttgart-21-Projektpartner einen Bericht erwarte, inwieweit ähnliche Risiken bei der Neuordnung des Stuttgarter Bahnknotens bestünden, betonte der Ressortchef. Das nächste Treffen des Lenkungskreises, zu dem neben Bahn und Land auch Stadt und Region Stuttgart und der Landesflughafen gehören, ist am 27. Oktober geplant. (lsw)
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/politik_artikel,-laender-doch-kein-verkehrschaos-_arid,1111472.html