Berlin. Die Wahl des Ökonomen Max Otte zum neuen Vorsitzenden der konservativen Werte-Union hat erheblichen Wirbel ausgelöst. Politiker etwa von Grünen, FDP und SPD warfen dem 56-Jährigen Nähe zur AfD vor, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sprach von einem „Putsch der AfD-Treuen“. Auch innerhalb des Vereins brach ein Streit aus. Mehrere Landesverbände warnten vor einer Spaltung der Werte-Union und forderten Otte zum Rückzug auf. Glückwünsche hingegen kamen vom AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla.
„Schade, dass wir Prof. Otte im Kuratorium der Erasmus-Stiftung verloren haben“, twitterte Chrupalla. Otte war laut Medienberichten noch bis Januar Kuratoriumsvorsitzender der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung. Otte schrieb auf Twitter zu seiner Wahl: „Ich danke für das mir entgegengebrachte Vertrauen und hoffe, dem gerecht zu werden.“ Otte hatte 2017 in einem Interview in der „Wirtschaftswoche“ angekündigt, er wolle bei der Bundestagswahl die AfD wählen.
CDU äußert sich nicht
Die CDU wollte die Wahl nicht kommentieren. „Die Werte-Union ist keine Gruppierung der CDU. Deshalb äußern wir uns dazu nicht“, sagte ein Parteisprecher auf Anfrage. Die Werte-Union sieht sich als Vertretung der konservativen Strömung in der Union, ist aber keine offizielle Parteigliederung.
Der bisherige Vorsitzende der Werte-Union, Alexander Mitsch aus Plankstadt (Rhein-Neckar-Kreis), hatte im März seinen Rückzug angekündigt.
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