Fußball

Dritte Liga setzt nächste Rekordmarke

In der vergangenen Saison strömten 3,69 Millionen Fans in die Stadien. Erträge steigen, Ausgaben aber auch

Von 
red
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Die Fans des SVW tragen ebenfalls zu den Rekordzahlen in der 3. Liga bei. In der aktuellen Saison kommen im Schnitt 11 043 Zuschauer in Stadion. © Michael Ruffler/Pix

Frankfurt. Die 3. Liga befindet sich weiter auf Wachstumskurs, boomt in den Stadien und präsentiert sich finanziell so stabil wie noch nie in ihrer 16-jährigen Geschichte. Das unterstreicht der offizielle Saisonreport 2023/2024, den der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als Träger der Liga am Donnerstag veröffentlicht hat.

Das wirtschaftliche Saisonergebnis der Drittligisten hat sich im Schnitt um rund 32,5 Prozent verbessert. Die Erträge der 18 Clubs mit ersten Mannschaften stiegen in der vergangenen Saison um 24,3 Prozent auf insgesamt 291,61 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2017/2018 haben sich die Gesamterträge nahezu verdoppelt. Allerdings stiegen auch die Gesamtaufwendungen, wenn auch weniger stark. Zum ersten Mal gaben die Klubs der 3. Liga mehr als 300 Millionen Euro aus.

Erstmals seit fünf Jahren wiesen ebenso viele Clubs einen Jahresüberschuss wie Fehlbetrag aus (9:9). Zu den Vereinen, die negative Zahlen schreiben gehört seit dem Aufstieg 2019 weiter der SV Waldhof.

Zum ersten Mal überhaupt seit Gründung der Liga im Jahr 2008 tat sich bei der Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Saison bei keinem einzigen Club eine Liquiditätslücke auf. Das Eigenkapital pro Drittligist erreichte mit 1,19 Millionen Euro einen neuen Höchststand. Erstmals seit drei Jahren verfügten wieder mehr Klubs über ein positives als negatives Eigenkapital (10:8).

Peter Frymuth, zuständiger DFB-Vizepräsident für die 3. Liga, sagt: „Die Dinge entwickeln sich in die richtige Richtung. Viele Vereine in der 3. Liga sind mittlerweile deutlich besser aufgestellt als noch vor einigen Jahren. Das zeigt deutlich, dass sich die Clubs immer besser auf die 3. Liga eingestellt haben und einen guten Job machen. Was nicht bedeutet, dass die 3. Liga keine Herausforderung ist. Diesen Weg der Vernunft müssen wir alle beibehalten – im Wissen, dass der Grat manchmal schmal ist.“

Zuschauerschnitt in der laufenden Saison bei rund 11 000

Die Zuschauerzahlen unterstreichen die positive Entwicklung der 3. Liga. Fast 3,69 Millionen Menschen strömten 2023/2024 in die 20 Stadien. Ein neuer Rekord. Mit einem Schnitt von 9700 Besuchern pro Spiel war die 3. Liga gleichauf mit der englischen League One die Nummer eins unter den dritten Ligen in Europa – und ist nun auf dem besten Weg zur alleinigen Spitzenposition.

In der laufenden Saison ist der Zuschauerschnitt nochmals auf rund 11 000 angewachsen. Mit seinen 11 043 Fans im Schnitt liegt der SV Waldhof genau auf Linie. In der Gesamtbetrachtung aller europäischen Profiligen kletterte die 3. Liga auf Platz 19 der Zuschauertabelle – unter anderem deutlich vor der österreichischen Bundesliga sowie den ersten Ligen in Norwegen, Rumänien, Tschechien und Kroatien.

Sportlich sehen die Fans in Deutschland eine 3.Liga, in der sich junge Spieler für höhere Aufgaben empfehlen können. Noch nie gehörten mehr Spieler mit Drittligavergangenheit der deutschen Nationalmannschaft an als im Jahr 2024.

Fast 27 Prozent der Gesamteinsatzzeiten entfielen in der Vorsaison auf Spieler mit deutscher Staatsangehörigkeit im U-23-Alter. In der Bundesliga waren es im selben Zeitraum 6,5 Prozent, in der 2. Bundesliga 19 Prozent. DFB-Vizepräsident Frymuth unterstreicht: „Das allgemein gestiegene Niveau der 3. Liga auf allen Ebenen bildet eine gute Basis, um sich zu entwickeln.“ red

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