Bilanz

Entspanntes Frühjahr in Groß-Rohrheim

FC Alemannia spielt im Gegensatz zu den Vorjahren eine sorgenfreie Saison und landet in der Kreisoberliga auf dem fünften Platz

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hias
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Sicherer Rückhalt des FC Alemannia Gross-Rohrheim: Torwart Konstantin Larkowitsch spielte eine überzeugende Saison. © Berno Nix

Groß-Rohrheim. Die Spielsaison 2021/22 ist beendet. Für den FC Alemannia Groß-Rohrheim gab es in der Kreisoberliga Bergstraße viele spannende Momente. Aber auch bei den weiter östlich gelegenen Vereinen im Bereich Bergstraße und im Odenwald war die Saison sehr erlebnisreich. Mit dem FC Starkenburgia Heppenheim musste der älteste Verein aus dem Kreisgebiet die Liga verlassen. In der Nachbarstadt Lorsch lief es dabei wesentlich besser, denn Olympia und Tvgg mischten oben mit. Noch erfolgreicher aber war Meister TSV Auerbach, der erstmals in seiner Geschichte in der Gruppenliga Darmstadt um Tore und Punkte spielt. In unserer Bilanzserie beleuchten wir diesmal das Abschneiden des FC Alemannia Groß-Rohrheim.

Nach zwei schwachen Spielzeiten, an deren Ende jeweils der 15. Platz heraussprang, herrschte in Groß-Rohrheim vor der Saison 2021/22 kein großer Optimismus vor. Was auch daran lag, dass der bisherige Trainer Alexander Merlau-Behrendt erst im Juni vergangenen Jahres seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte.

Aber Spieler wie Fabian Bär, Noel Müller, Konstantin Larkowitsch oder Filipe Leao Ferreira, die Merlau-Behrendt zum Verein holte, erwiesen sich als treu und machten fußballerisch einen großen Schritt. „Wenn ich betrachte, wie sicher Konstantin Larkowitsch zwischen den Pfosten stand, wie sich Filipe Leao Ferreira und Noel Müller spielerisch nach vorne entwickelten, hat mir das schon große Freude bereitet“, meinte Groß-Rohrheims Vorsitzender Klaus Anthes.

In Zahlen

  • FC Alemannia Groß-Rohrheim 55 Punkte, Platz fünf
  • Die meisten Einsätze: Fezan Malik (32), Konstantin Larkowitsch (31), Emre Kilic (30); Adis Dolicanin (29), Filipe Leao Ferreira (29). Die meisten Tore: Marcel Eckhardt (19), Adis Dolicanin (14),
  • Höchste Saisonsiege: Am 7.11.2021: 6:0 zu Hause gegen AS Azzurri Lampertheim und am 4.6.2022: 7:1 auswärts beim FC Starkenburgia Heppenheim.
  • Höchste Saisonniederlage: Am 1.9.2021: 0:4 zu Hause gegen die KSG Mitlechtern.

In der Trainerfrage fand der FCA mit Spielervater Georg Eckhardt eine zwar kurzfristige, jedoch geeignete Lösung. Und dass diese für den Verein absolut passend war, zeigte sich schon am ersten Spieltag, als Groß-Rohrheim mit 4:1 beim VfL Birkenau gewann. Am zweiten Spieltag der Saison bekleckerten sich die Alemannen aber nicht mit Ruhm: Gegen den späteren Absteiger Starkenburgia Heppenheim gab es zu Hause nur ein mageres 0:0. Da nun auch noch zwei deftige Heimniederlagen gegen die Tvgg Lorsch und die KSG Mitlechtern folgten, sahen einige Fußballfreunde schon einen Groß-Rohrheimer Fehlstart. Doch spätestens am 5. September, als die Blau-Weißen dank Felix Barzens Treffer in der Nachspielzeit ein 1:1 beim späteren Vizemeister SC Olympia Lorsch holten, stellte sich heraus, dass der FC Alemannia keine Mannschaft für die hinteren Tabellenränge ist. Dies wurde noch mehr am 16. September deutlich: An diesem Donnerstag gewannen die Groß-Rohrheimer bei der Spielvereinigung Fürth mit 5:2 und führten dem Mitfavoriten vor Augen, dass er im Konzert der Großen zumindest in dieser Saison nichts zu suchen hat.

Aber es war nicht der einzige 5:2-Erfolg gegen ein Schwergewicht der Liga. Auch am 10. Oktober 2021 gewannen die Rohrheimer mit 5:2 – und da war kein Geringerer zu Gast als der spätere Meister TSV Auerbach. Wenig bemerkenswert waren die Ergebnisse in der Schlussphase der Saison.

Hier erreichte der Verein schnell die 40-Punkte-Marke und später die 55-Punkte-Marke. Auf dem Weg dorthin schlug der FCA am 29. Mai noch einmal ganz hart zu, als er dank des Treffers von Fezan Malik mit 1:0 bei der Tvgg Lorsch gewann und dieser damit die Illusion auf die Meisterschaft endgültig nahm. Sehr zur Freude von Anthes. „Ich konnte es kaum glauben, wie entspannt ich in den Frühlingsmonaten war. Waren die Jahre vorher immer von großer Abstiegsangst geprägt, so konnte ich auf einmal ganz beruhigt dem Geschehen entgegenblicken“, freute sich der langjährige Vereinschef.

Ob dem Pensionär diese Ruhephase auch in der kommenden Saison vergönnt sein wird, scheint offen. „Wir werden in der Kreisoberliga wohl kaum noch Mannschaften wie Heppenheim, Bürstadt oder Reichenbach haben, die gerade in der Schlussphase ohne Chance waren. Der Kampf um den Klassenerhalt wird härter werden und hier müssen wir sehen, dass wir ungerupft davonkommen“, meinte Anthes. 

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