Mannheim. Wenige Wochen vor dem Start in die Landesligasaison verkündete der FK Srbija Mannheim feierlich die Rückkehr des defensiven Mittelfeldspielers Bozidar Veskovac. Der 26-jährige Zugang spielt bereits seit zwei Jahren in Deutschland Fußball und trug zu Beginn der vergangenen Runde schon einmal das Trikot der Balkankicker. Nach einem halbjährigen Intermezzo beim rheinland-pfälzischen Verbandsligisten ASV Fußgönheim sollte es für ihn wieder an die alte Wirkungsstätte gehen, doch das Wiedersehen ist bisher mit maximaler Frustration verbunden.
Veskovac, der über einen Aufenthaltstitel verfügt und hauptberuflich für die DHL arbeitet, benötigt nämlich noch eine schriftliche Genehmigung, die es ihm ermöglicht, nebenberuflich als Vertragsspieler tätig zu sein. Doch die Mannheimer Ausländerbehörde hat es bisher nicht geschafft, den am 22. August eingereichten Antrag zu bearbeiten: „Wir lassen nichts unversucht. Aktuell rufen täglich vier Personen mehrfach bei der Behörde an, um einen Gesprächstermin zu erhalten. Leider nimmt am anderen Ende der Leitung niemand ab“, schildert Srbijas Geschäftsführer Aleksandar Mitrovic die unbefriedigende Situation rund um seinen Schützling. „Wir schreiben auch E-Mails, senden Faxe und verschicken sogar Briefe per Einwurf-Einschreiben, doch sämtliche Kontaktanfragen laufen ins Leere“, ärgert er sich über die ausbleibende Reaktion der Behörde.
„Mir ist bewusst, dass die Menschen dort aktuell sehr viel Arbeit zu erledigen haben, aber man könnte sich doch zumindest einmal bei uns melden“, so Mitrovic. Tatsächlich hängt der erste Einsatz Bozidar Veskovacs nur noch von dieser einen Unterschrift ab. Die Spielgenehmigung des Badischen Fußballverbandes liegt nämlich bereits seit einigen Wochen vor. Der Betroffene selbst verfolgt das Geschehen nur noch mit Kopfschütteln: „Ich weiß nicht mehr, wie ich ihm das alles glaubhaft erklären soll“, berichtet der nicht weniger verwunderte Mitrovic.
Sportlich gibt es beim FK Srbija allerdings wieder positive Nachrichten zu vermelden. Nach drei aufeinanderfolgenden Niederlagen durfte am vergangenen Dienstag ein wichtiger 3:0-Sieg beim Mitaufsteiger SG Dielheim gefeiert werden. „Wir haben konzentriert gespielt, nichts zugelassen und daher auch verdient gewonnen“, atmet Cheftrainer Demir Duric bezüglich des erfolgreichen „Sechs-Punkte-Spiels“ tief durch.
Jetzt Schwetzingen ärgern
Aus seiner Perspektive ist auch am Sonntag (15 Uhr) gegen den SV 98 Schwetzingen ein Erfolg möglich. „Für uns bietet sich erneut die Chance, eine Spitzenmannschaft zu ärgern und die etwas verloren gegangene Heimstärke wiederzufinden“, so Duric. Falls Srbija in Zukunft mit der Vielzahl hochkarätiger Chancen etwas verantwortungsvoller umgehen sollte, könnte sich der spielerisch stark präsentierende Aufsteiger rasch im gesicherten Tabellenmittelfeld etablieren.
„Kürzlich hat sich ein gegnerischer Trainer bei mir dafür bedankt, dass wir seine Mannschaft nicht abgeschossen haben, sondern Punkte liegenließen“, hofft Duric bereits gegen Schwetzingen auf etwas mehr Effizienz. Falls darüber hinaus auch noch Bozidar Veskovac demnächst zusätzliche Stabilität gewährleisten könnte, wäre man an der Lauffener Straße sehr glücklich.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/sport/fussball_artikel,-fussball-veskovac-in-der-warteschleife-_arid,2132845.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen.html