Handball

Zielvorgaben klar definiert

Bezirksoberliga-Absteiger TV Lampertheim möchte in der neuen Saison mit einer verjüngten Mannschaft oben angreifen

Von 
Marcus Essinger
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Starke Vorbereitung: Lampertheims Rückraumspieler Tim Pfendler bekommt von seinem Trainer Achim Schmied eine „positive Entwicklung“ attestiert. © Berno Nix

Lampertheim. Vor einem Jahr startete der TV Lampertheim in die Saison der Handball-Bezirksoberliga mit dem Ziel, in die Aufstiegsrunde einzuziehen. Diese wurde nach einer verkorksten Hinserie verpasst und am Ende stand der Abstieg in die Bezirksliga A fest. „Das hat schon wehgetan“, gibt TVL-Trainer Achim Schmied zu. „Aber das ist inzwischen abgehakt und wir schauen mit viel Vorfreude und Optimismus auf die neue Runde.“ Und nach einer guten Vorbereitungsphase wurde die Latte gleich recht hochgelegt: „Wir wollen um den Aufstieg mitspielen“, sagt der Coach.

Im Raum steht die Möglichkeit, dass in dieser Spielzeit zwei Mannschaften aufsteigen könnten, da in der Bezirksoberliga der TV Siedelsbrunn angekündigt hat, sein Team am Ende der Runde zurückzuziehen. Sollte es jedoch nur einen Aufsteiger geben, dann ist sich auch Schmied bewusst, dass „alles passen müsste“. Sehr zufrieden ist der Trainer mit der Art und Weise, wie sich sein Team bislang präsentiert: Nach drei Abgängen wurde der Kader vornehmlich mit jungen Spielern aufgefüllt, „die ihre Sache richtig gut machen“, lobt Achim Schmied.

Co-Trainer mit viel Erfahrung

Klar ist aber auch: Die Erfahrung eines Benjamin Eschenauers, der seine Karriere beendete, ist nicht so leicht zu ersetzen. „Jetzt muss halt bei denen, die bislang eher im Schatten standen, der Knoten platzen“, meint der Trainer. Ein erfahrener Akteur könnte indes wieder in den Kader rutschen: Matthias Zielonka. Nach einer Pause will er wieder aushelfen, „wenn es die Zeit zulässt“, schränkt Schmied ein.

Eine starke Vorbereitung hat bislang Tim Pfendler absolviert: „Er hat eine sehr positive Entwicklung genommen“, freut sich sein Coach über den Rückraumspieler. „Er zeigt jetzt die Leistung, die wir uns von ihm erhoffen.“

Im Training hat man in Lampertheim gleich an mehreren Stellschrauben gedreht: Zum einen absolvierten die erste und die in der B-Liga beheimatete zweite Mannschaften ihre Übungseinheiten zusammen. „Damit wollen wir die größtmögliche Durchlässigkeit gewähren“, erläutert Schmied, der daher auch nur neun, zehn Spieler in seinem fixen Kader sieht. „Alle weiteren Plätze werden in Absprache zwischen Stefan Diesterweg, dem Trainer der zweiten Mannschaft, und mir immer wieder aufs Neue vergeben.“ Neu ist auch der Co-Trainer des Bezirksoberliga-Teams. Nachdem der langjährige Coach Thorsten Jakob aus privaten Gründen sein Amt abgab, konnte Schmied mit Robert Weiß einen ganz erfahrenen Spieler als neuen „Co“ gewinnen. „Ich habe ihn einfach mal angerufen, ob er sich das vorstellen kann“, erzählt Schmied. Die Nummer hatte er noch, schließlich stand Weiß kurzzeitig auch im TVL-Kader. Nachdem der Abwehrspezialist seine Bundesliga-Karriere in Potsdam beendet hatte und ins Rhein-Neckar-Dreieck zog, wollte er sich eigentlich in Lampertheim fit halten, aber eine Schulterverletzung ließen nur sporadische Einsätze zu. „Als er nun wieder zu uns in die Halle kam, wurde er von den anderen Jungs super aufgenommen und auch im Training passt das klasse“, ist Schmied froh, Robert Weiß nun mit im Boot zu haben. „Er hat großen Handball-Sachverstand und hilft uns auf alle Fälle weiter.“

In der Vorbereitung haben die Spargelstädter viel an der Abwehr gearbeitet. Neben der gewohnt offensiven Variante will Schmied zukünftig auch eine defensivere 6:0 im Repertoire haben. „Da sind wir aber leider noch nicht so weit, wie ich mir das gewünscht hätte“, gibt er zu, sieht aber sein Team insgesamt auf einem guten Weg. „Wir sind in allen Mannschaftsteilen gut aufgestellt, haben im Angriff schon richtig gute Testspiele gemacht, und die Spieler freuen sich, dass es endlich los geht.“

Zum Start empfängt der TVL am Samstag (15 Uhr, Jahnhalle) den TV Büttelborn II und hat damit gleich eine Standortbestimmung. Die Gäste schlossen die vergangene Runde als Fünfter ab und verfügen über ein erfahrenes Team. Lampertheim muss mit viel Laufbereitschaft dagegenhalten und – wichtig für das Selbstvertrauen der jungen Spieler – möglichst gut aus den Startlöchern kommen, um dem Ziel Wiederaufstieg Nachdruck zu verleihen.

Zugänge: Paul Biedermann (eigene Jugend), Jannick Reiber, Nils ...

Zugänge: Paul Biedermann (eigene Jugend), Jannick Reiber, Nils Lochbühler, Daniel Frei (alle eigene zweite Mannschaft), Yannick Huthmann (zurück aus der Jugend Eulen Ludwigshafen), Adam Meszaros (Jugend Tvgg Lorsch).

Abgänge: Justus Fröhlich (TV Gr.-Rohrheim), Finn Emmerich (Umzug nach München), Benjamin Eschenauer (Karriereende).

Kader: Tor: Max Griesheimer, Paul Biedermann; Außen: Wim Größler, Alex Kühr, Matthias Zielonka, Yannick Huthmann; Kreis: Tobias Hedderich, Robin Kettler; Rückraum: Tim Pfendler, Felix Nieter, Jonas Gaebler, Max Deissler, Lukas Heiler, Nils Lochbühler, Tizian Karb. Erweiterter Kader: Adam Meszaros, Daniel Frei, Jannick Reiber, Jonas Hofmann, Lukas Bach, Nick Kühr, Nikolas Thamm, Sebastian Hedderich, Felix Sterzel.

Trainer: Achim Schmied (seit 2017).

Saisonziel: Aufstieg. – Favoriten: HSG Bieberau-Modau II.

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