Groß-Rohrheim. War das schon das Aus aller Wiederaufstiegsträume beim TV Groß-Rohrheim? Zumindest muss sich der Neu-Bezirksoberligist erst einmal hinten anstellen, ist mit 6:6 Punkten nur Achter. „Auf die Tabelle schaue ich im Moment gar nicht“, meint TVG-Trainer Frank Herbert nach der enttäuschenden Leistung bei der 25:31 (13:16)-Niederlage bei der SG Arheilgen. „Wir müssen erst einmal schauen, dass wir uns steigern und analysieren, warum es nicht läuft“, so der Coach.
Vor dem Spiel beim Tabellennachbarn sah Herbert seine Spieler „durchaus fokussiert und auch im Training wurde ordentlich gearbeitet“. Aber mit dem Anpfiff war alles vergessen. Fünf individuelle Fehler sorgten für einen 0:5-Rückstand nach fünf Minuten. Eine Auszeit nahm der TVG-Trainer noch nicht: „Es waren wirklich individuelle Patzer. Da muss ich noch nicht die Gesamtausrichtung über den Haufen werfen“, erläuterte er.
Abgezockte Gastgeber
Als seine Mannschaft aber auch beim 4:9 (13.) noch nicht richtig in Tritt war und unter anderem einen Strafwurf neben das Tor setzte, nahm er doch die Auszeit, stellte die Deckung um und ließ fortan mit einer offensiveren 5:1-Formation agieren. Davon ließ sich Arheilgen – keinesfalls eine Über-Mannschaft – auch beeindrucken, Groß-Rohrheim holte bis zum 11:12 auf (23.), schaffte aber nicht den Ausgleich. „Wir hatten in dieser Phase zwar in der Deckung einen etwas besseren Zugriff, waren aber immer noch im Angriff zu fahrig und machten viel zu viele technische Fehler“, haderte Herbert. Arheilgen konterte, legte zur Pause wieder ein 16:13 vor und erhöhte direkt nach dem Wiederanpfiff wieder auf 19:14 (32.).
Ganz bitter: Während Arheilgen seine Überzahlsituationen clever nutzte, verlor Groß-Rohrheim gleich mehrere Phasen, in denen SGA-Spieler Zeitstrafen abbrummen mussten. „Da war Arheilgen einfach cleverer“, so die bittere Analyse Herberts. In der 40. Minute versuchte er mit dem Wechsel von Torhüter Alexander Wägerle zum jungen Luca Fox noch einen Akzent zu setzen, aber auch dies brachte nicht die erhoffte Wirkung. Seine Mannschaft lief immer einem Rückstand mit drei bis fünf Toren hinterher. Am Ende stand eine bittere 25:31-Niederlage gegen einen Gegner zu Buche, der keinesfalls übermächtig war. „Das war ein Spiel, das wir hätten gewinnen können, sogar gewinnen müssen. Jetzt gilt es, das in Ruhe aufzuarbeiten und dann nächsten Samstag eine Reaktion zu zeigen“, richtete Herbert den Blick gleich wieder nach vorne.
Dann wartet das schwere Auswärtsspiel beim Titelaspiranten ESG Crumstadt/Goddelau. „Vielleicht ist das genau die richtige Aufgabe für uns. Da haben wir in der derzeitigen Situation nichts zu verlieren“, sieht der TVG-Trainer, der letzte Saison noch die Crumstädter coachte, in der Außenseiterposition und dem wegfallenden Druck einen Vorteil für seine Groß-Rohrheimer.
TVG-Tore: Fröhlich (6), Till Haas (6/2), Anthes (5), Niklas Fries (4), Sebastian Haas (2), Heß, Jan Fries (jeweils 1). me
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