Sandhausen. Es soll offenbar einfach nicht mehr sein. Auch bei der zweiten Mannschaft von Hannover 96 ist der SV Sandhausen zum Abschluss des 22. Spieltages in der 3. Fußball-Liga nicht über ein 2:2 (0:0)-Unentschieden hinausgekommen. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak zwischenzeitlich sogar mit 2:0 in Führung gelegen und mehr als eine halbe Stunde lang in Überzahl agiert. Damit wartet der Coach seit seiner Rückkehr weiter auf den ersten Sieg und der SVS damit auf den ersten dreifachen Punktgewinn seit dem 9. November des vergangenen Jahres.
„Mir fehlen so ein bisschen die Worte. Wir haben es am Ende verdient, dass Hannover noch den Ausgleich schafft. Ich weiß auch nicht, was mit uns los ist“, sagte David Otto im „Magenta Sport“-Interview merklich ratlos.
In der Tabelle steht Sandhausen weiter auf dem 13. Rang. Der Vorsprung auf einen Abstiegsrang beträgt nach wie nur sechs Punkte, der Rückstand auf den Relegationsplatz hingegen bereits zehn Zähler.
Glücklicherweise fielen in Hannover alle Treffer erst nach der Ankunft vieler Sandhäuser Fans, die aufgrund von Problemen bei der Anreise erst Mitte der ersten Halbzeit mit ihren Trommeln im Eilenriedestadion eintrudelten.
Vor ihrem Eintreffen hatte der SVS noch Probleme und auch eine große Portion Glück. Ein Abschluss von Keanu Brandt landete nach 22 Minuten am Pfosten und wenig später spitzelte Kolja Oudenne eine flache Hereingabe am langen Pfosten vorbei. Trainer Kocak suchte mit einer tief ins Gesicht gezogenen Wintermütze immer wieder den Dialog mit seinem Trainerteam und sah dann immerhin eine gute Möglichkeit seiner Elf im ersten Durchgang. Der aufgerückte Jeremias Lorch vergab jedoch nach einem Freistoß aus kurzer Distanz (35.).
Nach dem Seitenwechsel sorgte Joker Emmanuel Iwe vor knapp 1000 Zuschauern für frischen Schwung im Offensivspiel der Kurpfälzer. Er war es auch, der Ottos Führungstreffer vorbereitete. In einer hektischen Phase ließ sich dann Valmir Sulejmani, der vor Jahren auch schon das Interesse des SVS geweckt hatte, zu einem rüden Foulspiel hinreißen. Schiedsrichter Tobias Wittmann hatte keine andere Wahl, als den kosovarischen Nationalspieler vorzeitig vom Platz zu stellen. Der SVS nutzte durch Patrick Greil die numerische Überzahl umgehend.
Die Niedersachsen gaben allerdings nicht auf. Hayate Matsuda sorgte wieder für etwas mehr Spannung (64.). Der SVS geriet nun zunehmend unter Druck und verpasste es auch, selbst noch einmal nachzulegen. Dafür wurden die Gäste bestraft, denn in der sechsten Minute der Nachspielzeit glich Lukas Wallner aus. Ein vermeintliches Handspiel in der Entstehung wurde nicht geahndet.
Sandhausen: Rehnen - Lang, Lorch, Lewald – Kreuzer (77. Zander), Duman, Schikora (52. Iwe), Ehlich, Greil (77. Fehler) – Butler (88. Stolze), Otto (88. Granath).
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