Schwetzingen/Ketsch. Das mit Spannung erwartete Derby in der Fußball- Landesliga zum Auftakt der Rückrunde zwischen SV 98 Schwetzingen und der Spvgg 06 Ketsch bot zwei grundverschiedene Halbzeiten und hatte am Ende beim 0:0 keinen Sieger zu vermelden.
Ketsch von Trainer Marco Rocca für dieses Prestigeduell bestens eingestellt, war im ersten Spielabschnitt die bessere Mannschaft, glänzte mit guten Aufbauspiel und gekonnten Spielzügen. Auch lagen die klareren Einschussmöglichkeiten aufseiten der Gäste. Daniel Marzoll konnte einen vielversprechenden Angriff, der von Neuzugang Besnik Bejuli, mitinitiiert wurde, nicht im Tor unterbringen (20.). SV-98-Angreifer Florian Djahini, spielte sich wenig später geschickt in den gegnerischen Strafraum, legte den Ball auf, fand aber für seine Vorlage keinen Abnehmer (25.).
Die bis dahin beste Ketscher Torchance datierte aus der 38. Minute, als Bejuli zunächst nur die Latte traf und Aiman Kurt den zurückspringenden Ball zum Entsetzten der zahlreichen Ketscher Zuschauer nicht im Tor unterbrachte.
Schwetzingens Mannschaftskapitän verletzt
Vor der Pause überschlugen sich auf Schwetzinger Seite die Ereignisse. Zunächst musste Mannschaftskapitän Alexander Dirks verletzungsbedingt passen und wurde von Mert Aydin ersetzt (40.). Dann erhielt Jacques Zimmermann nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (42.) Eine Regelwidrigkeit von Schwetzingens Arlind Berisha ahndete der junge Schiedsrichter Felix Stephan mit der Roten Karte (45.+5) – denkbar schlechte Aussichten für den Gastgeber für die zweite Halbzeit. Auch der frühere Schwetzinger Fußball-Abteilungsleiter, Rudolf Eulner sah nach der personellen Unterzahl und dem bisher guten Auftritt der Gäste die Felle seiner Mannschaft wegschwimmen.
Doch der SV 98 kam sichtlich gestärkt und mit einer Trotzreaktion aus der Kabine. „Wir haben im ersten Spielabschnitt die Körpersprache vermissen lassen und Ketsch zu viele Freiräume gestattet. Wir können froh sein, dass das nicht in die Hose ging. Doch nach dem Seitenwechsel hat sich wieder einmal gezeigt, was für eine charakterstarke Mannschaft wir besitzen, in der der Zusammenhalt vorbildlich ist“, freute sich der Sportliche Leiter Thomas Münch. Bei den Gastgebern war eine Jetzt-erst-recht-Mentalität zu verspüren und sie kauften den Gästen in der Folgezeit immer mehr den Schneid ab. Keine einzige nennenswerte Torchance war von Ketsch mehr auszumachen. Zwar brachte Rocca mit seinen Einwechslungen noch einmal Qualität in die Mannschaft, doch die Schwetzinger schaukelten den einen Punkt nicht verdient über die Zeit.
„Wir hätten in der ersten Halbzeit bereits für eine Vorentscheidung sorgen müssen. Mir wäre es lieber gewesen, Schwetzingen hätte mit elf Mann weitergespielt. Wir haben dann unseren Faden verloren, spielten auch nicht mehr so konsequent und brachten es nicht fertig, das Schwetzinger Bollwerk zu knacken. Dennoch bin ich der Meinung, dass ein Sieg für uns der gerechtere Ausgang gewesen wäre“, gab der 06er Trainer zu Protokoll und lobte den Ketscher Anhang, der immer wieder versuchte, seine Mannschaft nach vorne zu pushen.
SV 98: Polat – Berisha, Rau, Wenz, Dirks (40. Aydin), ...
SV 98: Polat – Berisha, Rau, Wenz, Dirks (40. Aydin), Neugebauer, Roderig (90. Meisel), Wild (84. Wedrychowski) Seibert (46. Massoth), Zimmermann, Djahini
Spvgg 06: Ernst – Steffen Jung, Stephan Jung, Hinzmann (62. Rehberger), Korpilla (62. Köhler), Kaya, Marx (54. Eklou), Spaqj (80. Heubrich), Marzoll, Beljuli.
Schiedsrichter: Felix Stephan. – Zuschauer: 300. – beste Spieler: Rau, Neugebauer, Wenz – Beljuli, Marzoll, Kurt.
Besondere Vorkommnisse: Rot gegen Berisha (45.) Gelb-Rot gegen Zimmermann (42.) beide SV 98. lof
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