Tischtennis

Drei Matchbälle vergeben – aber zweimal Silber gewonnen

Gerd Werner bei Senioren-EM erfolgreich

Von 
Michael Rappe
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Gerd Werner (l.)aus Ketsch mit seinem Finalgegner Dieter Jürgens. © Wener

Den Titelgewinn dicht vor Augen, und dann doch noch gescheitert: Gerd Werner aus Ketsch, der für den Verbandsligisten TTV Mühlhausen aktiv ist, vergab bei den Europameisterschaften in Rimini in der Klasse Senioren 70 im Finale gegen Dieter Jürgens drei Matchbälle im vierten Satz und unterlag schließlich mit 2:3. Ausgerechnet Jürgens, mit dem der 72-Jährige schon Doppel-Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften gewonnen hat.

Nach einer problemlosen Vorrunde mit zwei 3:0-Siegen war er im ersten K.-o.-Spiel den Engländer David Eckersley, an Nummer zwei gesetzt, mit 3:2 aus dem Turnier. Es folgten ein 3:0 gegen Alain Bouchet (Frankreich), ein 3:1 gegen Karel Kucera (Tschechien), ein 3:1 gegen den Engländer David Mahabir, der 2019 in Budapest bei den Senioren 65 gewonnen hatte und ein 3:1 gegen den starken Finnen Matti Lappalainen. Im Halbfinale schlug Werner den Schweden Roger Sundqvist 3:1. Dann kam es zum spannenden Finale. 8:11, 11:9 und 11:9 lauteten die Ergebnisse der ersten drei Sätze, dann kam der ominöse vierte Satz, in dem Werner 10:9 führte. Er vergab nicht nur diesen, sondern noch zwei weitere Matchbälle und verlor 13:15. Im entscheidenden Durchgang traf Jürgens sehr gut und siegte klar 11:4.

Im Doppel hat Gerd Werner Pech, dass sein Partner Petr Pollak absagen musste. Vor Ort suchte er sich einen Doppelpartner und wurde fündig. Der Finne Jouki Manni wollte mit ihm spielen, und die beiden verstanden sich ohne jedes Training hervorragend. In ihrer Vorrundengruppe gewannen sie alle drei Spiele 3:0. Nach einem 3:1 gegen zwei Tschechen gab es ein 3:0 gegen das dänisch-schwedische Duo Gert Ellegaard/Roger Sundqvist. Im Halbfinale sah zunächst alles nach einem klaren Sieg gegen Dieter Jürgens/Karol Korbel aus (11:2, 11:4), doch die deutsch-slowakischen Gegner glichen aus und im fünften Satz wurde es richtig eng. Mit 11:9 zogen Werner/Manni ins Endspiel ein. Dort waren die hoch favorisierten Dänen Claus Pedersen/Nils Ramberg klar besser (3:11, 10:12, 7:11). „Ich bin zufrieden, weil ich die ganze Woche gut gespielt habe und keinen Ausfalle hatte“, freute sich Gerd Werner.

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Wolfgang Gericke von der TTG EK Oftersheim startete bei den Senioren 75. Er hatte eine beschwerliche Anreise per Flugzeug und wurde wegen zu später Anmeldung aus der Doppelkonkurrenz gestrichen. In den drei Gruppenspielen im Einzel gab Gericke nur zwei Sätze ab und hatte in der ersten K.-o.-Runde ein Freilos. Mit zwei weiteren Siegen erreichte er das Achtelfinale, wo er dem gesetzten Franzosen und Abwehrspieler Jacques Versang 7:11, 8:11 und 9:11 unterlag.

Jetzt will er zur EM

Von den knapp 3000 Teilnehmenden aus 42 Ländern kamen rund 850 Starter und Starterinnen aus Deutschland, das damit noch vor Italien die teilnehmerstärkste Nation war. 46 Medaillen, davon 15 mal Gold waren eine eindrucksvolle Bilanz.

Gerd Werner hat schon die nächsten Meisterschaften im Blick. Im Januar will er an den Weltmeisterschaften in Muskat (Oman) teilnehmen.

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