Der Blick auf eine Tabelle mag nach 14 Spieltagen nur eine Momentaufnahme sein. Bei den Kurpfalz-Bären dürften Spielerinnen und Verantwortliche aber zum ersten Mal seit langer Zeit wieder mit einem Lächeln auf das Tableau der 2. Handball-Bundesliga der Frauen schauen. Denn zum ersten Mal seit Mitte September liegt Ketsch nicht mehr auf dem letzten Rang. Dank des über weite Strecken ungefährdeten 29:25 (16:12)-Erfolgs gegen den Mit-Abstiegskonkurrenten HSG Bad Wildungen Vipers klettern die Bären nach oben.
Vor 380 Zuschauern in der heimischen Neurotthalle setzte die Mannschaft die Vorgaben ihrer Trainerin Franziska Garcia um. Die Übungsleiterin hatte vor dem Anwurf erklärt: „Wir müssen es schaffen, die anderen Mannschaften bei 25 bis 26 Gegentoren zu halten. Nur dann haben wir eine realistische Chance, diese Spiele auch zu gewinnen.“ – welch treffende Einschätzung.
Einer der Schlüsselfaktoren auf dem Weg zum dritten Saisonerfolg war neben den Top-Torschützinnen Svenja Mann (9 Treffer) und Lea Marmodee (7) in erster Linie Johanna Wiethoff, obwohl Vipers-Schlussfrau Larissa Schutrups mit 15 Paraden sogar noch eine mehr vorzuweisen hatte als die Torhüterin der Bären.
Super Lösungen gefunden
„Es war ein perfekter Jahresauftakt für uns, mit dem Sieg natürlich umso mehr“, sagte Garcia. „Ich finde, dass wir über weite Strecken die bessere Mannschaft waren, den besseren Handball gespielt haben, in den ersten 20 Minuten super und aggressiv verteidigt haben und gegen die unkonventionelle Abwehr von Bad Wildungen super Lösungen gefunden haben.“
Nach einem ausgeglichenen Beginn sahen die Bären beim Stand von 22:18 schon wie die sicheren Sieger aus. Ein Lauf der Gäste sorgte aber noch einmal für Spannung. „In der Phase haben wir kopflos agiert und ich bin der Meinung, dass wir das Ding vor sechs Wochen noch verloren hätten. Wir sind aber brutal klar im Kopf geblieben und waren von uns überzeugt“, so die Bären-Trainerin.
Eine Stütze war nach dem vorübergehenden Abgang von Amelie Möllmann, die ein Auslandssemester in Mexiko absolviert, Neuzugang Ann-Christin Steinhart. Die 36-Jährige kam im Dezember vom Rivalen TSG Mainz-Bretzenheim nach Ketsch und feierte ihren Einstand, über den Garcia sagte: „Wir haben gesehen, dass sie uns mit ihrer Erfahrung und Ausstrahlung helfen kann in der Abwehr, in der sie eine zentrale Rolle übernehmen soll. Sie gibt im Training unfassbar viel Input und ich denke, sie hätte keinen besseren Einstand haben können.“
Schon am kommenden Samstag, 18. Januar (Spielbeginn: 19 Uhr), steht das nächste richtungsweisende Duell bei den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten auf dem Programm.
Beide Teams haben sieben Zähler auf dem Konto und sind unmittelbare Nachbarn in der Tabelle. Anschließend kommt die TG Nürtingen am 25. Januar in die Enderlegemeinde.
Geschäftsführer Armin Wagner, der großen Wert auf die Heimspiele legt, beschäftigt sich schon mit diesem Duell. „Mit so einer Leistung wie heute können wir gegen Nürtingen mithalten und für eine Überraschung sorgen“, sagte er. Lässt die Mannschaft den Worten Taten folgen, werden die Bären auch in der Zukunft weiter gerne auf das Klassement blicken. fred
Bären: Wiethoff, Longo; Mann (9/4), Goudarzi (3), Hinzmann, Scheffler, Marmodee (7), Geigle (1), Lerche, Steinhart (1), Schranz (2), Stitzel (1), Engelhardt (4), Hufschmidt (1).
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