Nur drei Wochen nach seinem 85. Geburtstag ist der Schwetzinger Radsportweltmeister Bernd „Fips“ Rohr gestorben. „Mit ihm geht einer der letzten Weltmeister der alten Garde und einer, der auch abseits des Radsports bei allen unheimlich beliebt war“, sagt Dieter Endres, mit seinen 75 Jahren selbst Radsporturgestein der Region, im Gespräch mit dieser Zeitung. Rohr sei einer der ganz Großen gewesen, unterstreicht Endres mehrfach. „Jetzt haben wir nur noch Willi Altig.“
Der Tod Rohrs sei nach einem Krankenhausaufenthalt sehr plötzlich gekommen. Zuvor war Rohr fast täglich noch mit Fahrrad und Hund unterwegs.
1962 hatte Bernd Rohr – damals für den Altig-Club RRC Endspurt Mannheim aktiv – mit Ehrenfried Rudolph, Lothar Claesges und Klaus May in Mailand den WM-Titel in der Mannschaftsverfolgung gewonnen. Bereits 1957 hatte sich Rohr mit Willi und Rudi Altig sowie Hans Mangold den deutschen Amateurtitel in der Mannschaftsverfolgung gesichert und ließ 1960 und 1961 weitere Siege folgen. Auf der Straße war er von 1961 bis 1963 im Mannschaftszeitfahren in unterschiedlichen Besetzungen bundesweit nicht zu schlagen und fügte seiner eindrucksvollen Erfolgsliste 1966 und 1967 deutsche Vizetitel im Sprint hinzu. 14-mal startet der gebürtige Mannheimer zudem bei Sechstagerennen. 1965 hatte er gemeinsam mit Dieter Kemper Platz sechs in Berlin belegt. Bis zu seinem Karriereende 1968 war Rohr schließlich für das Profiteam Ruberg unterwegs.
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