Der SC 08 Reilingen ist die Wundertüte der Vorrunde in der Fußball-Kreisklasse A1. Einerseits wurden die beiden Liga-Oberhäupter TSG Rheinau und der SV Enosis Mannheim besiegt, andererseits wurde gegen die Kellerkinder Polizei SV Mannheim und MFC 08 Lindenhof II gepatzt. „In manchen Spielen konnten wir unser Leistungspotenzial optimal abrufen, in anderen Spielen hat man gesehen, dass uns noch ein bisschen was fehlt, um das dauerhaft zu schaffen“, resümiert SC-Trainer Richard Weber.
„Insgesamt sehen wir aber, dass sich die Mannschaft entwickelt und das ist wichtig.“ Natürlich hadert der erfahrene Reilinger Coach mit den schmerzhaften Punktverlusten, die verhindert haben, dass die Nullachter im Konzert der Großen ganz vorne mitmischen. Das jüngste 1:1 gegen den SV Rohrhof ordnet Weber dahingehend auch als positives Resultat ein. „Wir waren wieder 0:1 hinten gelegen, dann hat die Mannschaft aber eine Reaktion gezeigt, den Ausgleich geschafft und sich Chancen erarbeitet“, beobachtete Weber. „Am Ende hätten wir auch gewinnen können.“ Dennoch brachte die Punkteteilung keine der beiden Mannschaften in der Tabelle entscheidend voran.
Alles deutet darauf hin, dass der SC 08 Reilingen im Fahrwasser der designierten Aufsteiger laufen wird. „Der Abstand ist jetzt so groß, dass es vermessen wäre zu denken, dass wir da noch mal rankommen“, sagt Weber. „Wir wollen jetzt natürlich das Optimum rausholen, guten Fußball spielen und die verletzten Spieler wieder heranführen und integrieren.“
Gespräche mit Neuzugängen
Der Kader des Frühjahres 2024 wird dann auch dem des Herbstes 2023 sehr ähneln. Abgänge zeichnen sich nicht ab, Gespräche mit zwei bis drei potenziellen Neuzugängen laufen. Noch sind aber zwei Partien zu absolvieren, die nächste Aufgabe ist immer die Schwerste, lautet eine alte Fußballer-Weisheit. Dies könnte sich aber tatsächlich bewahrheiten, denn der kommende Gegner heißt Spvgg 06 Ketsch II. Da die Landesliga-Mannschaft der Nullsechser bereits in der Winterpause weilt, wären hier Leihgaben an die A-Liga-Elf durchaus denkbar. „Sicher werden sie den einen oder anderen einsetzen, der zuletzt wenig Spielpraxis hatte, aber ich glaube an die Fairness des Gegners“, so Weber.
Auf der Stelle tritt derzeit die Spvgg 06 Ketsch II. Nach dem Befreiungsschlag gegen die TSG Rheinau (5:1) folgte eine Woche später ein 1:1 beim VfL Kurpfalz Neckarau II. „Wir hatten eine gute erste Halbzeit, aber das Problem war wieder einmal die Chancenverwertung, wenn der letzte Pass zu ungenau war“, berichtet Ketschs Trainer Simon Wolf. „Man merkt dann schon etwas die Verunsicherung.“ Auf dem Papier ist die Favoritenrolle für dieses Spiel vergeben, doch: Es sind genau diese Gegner, gegen die die Reilinger schon Punkte gelassen haben.
Info: SV Rohrhof – Polizei SV Mannheim, FV 08 Hockenheim – SV Enosis Mannheim, SG Oftersheim – TSG Rheinau, Spvgg 06 Ketsch II – SC 08 Reilingen (alle Sonntag, 14 Uhr).
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