Ketsch. Für die Kurpfalz-Bären läuft es sportlich in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen nicht nach Plan, für den SV Werder Bremen aus juristischer Sicht. Während der abstiegsbedrohte Zweitligist aus Ketsch seit Ende Oktober auf ein Erfolgserlebnis wartet, begann die Woche für die bisher überraschend starken Weserstädterinnen mit einem Rückschlag im Kampf um den Aufstieg. „Der Lizenzierungsausschuss der Handball-Bundesliga Frauen belegte den SVW für das laufende Spieljahr mit einem Abzug von vier Pluspunkten“, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. „Grund hierfür ist ein Verstoß des Lizenznehmers SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA gegen die Verpflichtung zur Verbesserung seines negativen Eigenkapitals.“
Vier Punkte Abzug
Dadurch ging es für Werder vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (Anwurf 16 Uhr in der Ketscher Neurotthalle) bei den Bären in der Tabelle vom zweiten auf den sechsten Platz zurück. Die Verantwortlichen verzichteten auf das Einlegen von Rechtsmitteln, sodass die Entscheidung rechtskräftig ist. Statt 20 stehen nur noch 16 Zähler zu Buche.
Aber auch das ist eine Ausbeute, von der die Bären nur träumen können – trotz des starken Saisonstarts. Die Negativserie von sechs Niederlagen und einem Unentschieden sorgte dafür, dass die Bären auf einen Abstiegsplatz gefallen sind. Doch: Sie haben ein Spiel weniger absolviert als die Luchse Buchholz 08-Rosengarten, die vor ihnen auf dem ersten Nichtabstiegsplatz liegen.
Vor dem Heimspiel ist die Ausgangslage aber klar, findet Ketschs Trainerin Franziska Steil: „Ich hoffe, dass die Außenseiterrolle Kräfte freisetzt und die Mannschaft mit Spaß ans Spiel geht. Wir haben nichts zu verlieren.“ Vor allem wolle sie eine andere Mentalität von ihrer Mannschaft sehen als zuletzt beim 25:34 in Waiblingen. „Ich erwarte eine Reaktion, das sind wir auch unseren Zuschauern schuldig. Das Ergebnis ist da zunächst zweitrangig, aber die Art und Weise muss stimmen.“
Die 39-Jährige warnt vor der Physis der Gäste und besonders vor Spielmacherin Denise Engelke. Allerdings haben die Bremerinnen zuletzt eine 28:30-Niederlage beim Aufsteiger HCD Gröbenzell kassiert. Demnach werden die Gäste mit Wut im Bauch an den Altrhein reisen. „Es geht für uns um zwei Dinge – verlorenen gegangenen Kredit bei unseren Fans zurückgewinnen, und das geht nur über Kampf, Begeisterung und das Kollektiv. Auf der anderen Seite müssen wir wieder eine gewisse spielerische Leichtigkeit an den Tag legen“, macht Steil deutlich.
Weiterhin fehlen werden die beiden Langzeitverletzten Torhüterin Katarina Longo (Knieverletzung) und Kreisläuferin Nell Gotta (Fußverletzung). Aber auch hinter dem Einsatz von Bären-Kapitänin Amelie Möllmann steht noch ein Fragezeichen. „Wir werden hier kein Risiko eingehen, die Rückrunde wird intensiv genug“, sagte Steil, die nur allzu gerne die Negativserie beenden würde.
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