Ketsch. Die Situation der Kurpfalz-Bären im Abstiegskampf spitzt sich weiter zu. Laut Trainerin Franziska Garcia ist es „fünf vor zwölf“ und eine Niederlage bei der TSG Mainz-Bretzenheim könnte nach Ansicht der 41-Jährigen schon böse Folge haben. „Da müssen wir nicht um den heißen Brei herumreden“, sagte die Übungsleiterin vor dem Anwurf am Samstagabend (Spielbeginn: 19.30 Uhr). Als Tabellenvorletzter reisen die Bären zum Drittletzten, der seit Anfang Dezember auf ein Erfolgserlebnis in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen wartet.
„Wir müssen und wollen dort gewinnen. Ansonsten wird es sehr, sehr schwer, aus dieser Talsohle herauszukommen“, sagte Garcia. „In meinen Augen ist das ein richtungsweisendes Spiel, um zu wissen, wo es in dieser Saison noch hingehen kann.“ Sollten die Bären verlieren, hätten sie zwei Zähler Rückstand auf die aktuell noch punktgleichen Rheinhessinnen.
Die Bären unterlagen am vergangenen Samstag nach zwei längeren Flauten in der Offensive unglücklich mit 21:22 gegen den ESV Regensburg. In der Offensive fand Ketsch viel zu selten Lösungen.
Personell aus dem Vollen schöpfen
Es gehe laut Garcia nun darum, trotz der Drucksituation das Spiel nicht zu verkopft anzugehen. „Ich glaube, das ist das Wichtige, dass wir unser Spiel durchziehen, dass wir uns nicht am Gegner orientieren und dass wir vor allem in Sachen Tempo deutlich mehr in die Waagschale werfen, als wir es die letzten beiden Spiele getan haben“, sagte sie. „Es geht darum, einerseits im Rückzug Bretzenheim das Tempo zu nehmen. Andererseits geht es aber für uns darum, nach Ballgewinnen viel, viel schneller umzuschalten und konsequent mit Mut und mit Entschlossenheit Bretzenheim unser Tempospiel aufzuziehen, um dort einfache Tore zu machen.“
Personell kann Garcia aus dem Vollen schöpfen. Denn mit Ausnahme der langzeitverletzten Marlis Mader stehen ihr einmal mehr alle Spielerinnen zur Verfügung. Eine besondere Rolle könnte Winter-Neuzugang Ann-Christin Steinhart einnehmen. Sie kam erst zum Jahreswechsel nach Ketsch und spielte vorher noch für die TSG. Gegebenenfalls hat die 36-Jährige noch ein paar Tipps auf Lager, um den von Ex-Bären-Trainerin Katrin Schneider gecoachten Club in Bedrängnis zu bringen.
Garcia warnt indes vor den Bretzenheims Rückraumspielerinnen Paula Zerhusen, Ann-Sophie vom Hagen und Julie Jacobs, wobei Jacobs möglicherweise gar nicht zum Einsatz kommen wird. „Wir müssen auf Zack sein“, meint Garcia und hofft, dass ihre Mannschaft eine „spielerische Leichtigkeit“ an den Tag legen kann. „Wir müssen den Ball deutlich schneller laufen lassen als zuletzt und dann einfach entschlossen und mutig auf die Schnittstellen, auf die Nahtstellen gehen, um unsere Chancen zu suchen und die auch konsequenter abzuschließen.“
Druck spüren beide Mannschaften – ganz nach dem Motto: Verlieren verboten. Die Frage ist, welches Team kommt mit der herausfordernden Situation in mentaler Hinsicht besser zurecht.
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