Schwetzingen. Zur ganz großen Fußballkarriere hat es für Kevin von Anhalt nicht gereicht. Sein aktives Fußballkapitel schlug er vor gut eineinhalb Jahren zu, als er Eintracht Norderstedt mit zehn Toren in 30 Partien zu einem sicheren Klassenerhalt führte. Ohne ihn und seine Tore ist der Club in der Regionalliga Nord inzwischen verstärkt in Abstiegsgefahr geraten.
Der 31-Jährige, der seine Fußballkarriere vor seiner Adoption durch den schillernden Frédéric Prinz von Anhalt als Kevin Feucht beim SV 98 Schwetzingen begonnen hatte, fokussierte sich nach seinem Abschied aus Norderstedt auf seinen zweiten Karriereweg.
Kevin von Anhalt:
Mit seiner Skillers Academy entwickelte er eine Mischung aus Elite Camp, Talenteförderung und Fußballschule, nach der nach und nach auch Proficlubs ihre Fühler ausstrecken. Die Youtube-Videos, die von den sogenannten Combines, ein Vorspielen mit Ausscheidungswettkampf, gemacht werden, erreichen teilweise über 100.000 Aufrufe. Vor einiger Zeit absolvierte die Skillers Academy ein solches Casting beim Karlsruher SC, wodurch sich bei Kevin von Anhalt ein Kreis schloss.
Als er noch Jugendspieler beim Ludwigshafener SC war, absolvierte er bei der TSG Hoffenheim unter Julian Nagelsmann ein Probetraining, erhielt aber eine Absage. Danach spielte er beim Karlsruher SC vor. „Ich habe dann täglich auf Antwort gewartet. Als ich dann eines Mittags von der Schule nach Hause kam, hing ein KSC-Trikot im Küchenfenster. Da wusste ich gleich, dass es geklappt hat“, erinnert sich von Anhalt. „Und jetzt habe ich die Chance, einem jungen Spieler genau diesen Weg auch zu ebnen.“
Im Vorfeld des Combines führten die Verantwortlichen zahlreiche Gespräche, am Ende kam eine Auswahl von zehn Spielern aus dem Umkreis von bis zu 150 Kilometern zur Fußball-Battle. Neben von Anhalt saß unter anderem auch Daniel Gordon in der Jury, der nach seiner Karriere bei den Badenern nun für die Koordination und Durchführung von Trainings- und Fördermaßnahmen für die KSC-Talente zuständig ist. „Hier gab es dann verschiedene Aufgaben und das Feld reduzierte sich immer mehr, bis am Ende die beiden Besten im Eins-gegen-eins gegeneinander spielten“, berichtet von Anhalt vom Event.
Skillers Academy plant Camp bei der Spvgg 06 Ketsch
Am Ende entschloss sich Gordon dazu, neben dem Sieger auch den Zweitplatzierten mit aufzunehmen. Für Kevin von Anhalt, der inzwischen auf ereignisreiche und auch turbulente Lebensjahre zurückblicken kann, war aber auch dieses Erlebnis sehr emotional, „da ich auch als Jugendspieler nie ins KSC-Stadion kam“.
Mit großem Engagement baut er sein Projekt aus, die Datenbank wächst und als nächsten Schritt erhofft man sich den Marktdurchbruch mit Skillers. Dann sollen mit der U19 und U23 auch ältere Zielgruppen erreicht werden. Im kommenden Jahr ist ein solches Elite-Camp dann auch bei der Spvgg 06 Ketsch geplant. Dort soll dann Platz für rund 60 Spieler sein, die den großen Traum beginnen dürfen. Einen Traum, den Kevin von Anhalt schon geträumt hat.
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