Radsport

„Habe schon ein bisschen darauf gehofft“

Lana Eberle aus Altlußheim für die am Mittwoch beginnende Bahnrad-WM in Frankreich nominiert – Einsatz im Vierer und in der Einerverfolgung

Von 
Stephan Lang
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Mannschaftsgeist: Bronze bei der U23-EM gab es für Deutschland mit Lana Eberle (2. v. r.) sowie Fabienne Jährig (v. l.), Hanna Dopjans, Marla Siegmund und Lena Charlotte Reißner. © privat

Umbruch im deutschen Verfolgungsvierer der Damen: Nach dem Karriereende von Lisa Brennauer und ohne die verletzte Lara Süßemilch sowie die pausierende Lisa Klein bekommt der Gold-Express von Olympia und WM 2021 ein neues Gesicht.

Dieses ist schon ab diesem Mittwoch, 12. Oktober bis Sonntag, 16. Oktober, im Velodrome National in Saint Quentin-en-Yvelines vor den Toren von Paris zu sehen. Es ist der Austragungsort der Bahn-Weltmeisterschaften der Elite des Radsport-Weltverbandes UCI (Union Cycliste Internationale). Mit dabei ist auch Lana Eberle. Unsere Zeitung sprach mit der 18-jährigen Altlußheimerin.

Glückwunsch zur Nominierung zur Bahnrad-WM der Elite. Haben Sie insgeheim damit gerechnet oder war es eine Überraschung?

Lana Eberle: Gerechnet habe ich nicht damit, aber ich habe schon ein bisschen darauf gehofft. Es war ja schon von Anfang an klar, als Laura Süßemilch bei der Tour de France so schlimm gestürzt ist, dass sie in dieser Saison nicht mehr fahren wird. Dadurch wusste man natürlich, dass ein Platz frei wird, der besetzt werden muss. Mit fünf Leuten muss man eigentlich auf jeden Fall immer an den Start gehen, falls einer krank wird. Dadurch hatte ich schon für die EM in München eine kleine Hoffnung, da ich in diesem Jahr gleichstark wie die Nachrückerin bin. Da hat es aber leider noch nicht gereicht. Und dann kam vor zwei Wochen die Nachricht, dass Lisa Klein auch nicht an den Start gehen wird. Da war natürlich die Hoffnung schon sehr groß. Dann war klar, wir haben nur zwei Starterinnen von Olympia und wir brauchen noch mindestens drei Plätze, die belegt werden müssen. Es war aber jetzt doch eine Überraschung, dass es trotzdem geklappt hat.

Welche Disziplinen werden Sie fahren?

Eberle: Ich werde am Mittwoch oder Donnerstag einen Lauf im Vierer mitfahren. Am Mittwoch findet die Qualifikation und am Donnerstag die Zwischenrunde und das Finale statt. Aber ins Finale kommen wir wahrscheinlich nicht, weil viele gute Teams am Start sind. Und am Samstag fahre ich die Einerverfolgung.

Ihr erstes Jahr als Profifahrerin geht langsam zu Ende. Wie lautet Ihr Fazit bisher?

Eberle: Es macht mir Spaß, so viel um die Welt zu reisen. Das will ich noch so lange wie möglich weitermachen. Ich denke, es wird dann auch noch um einiges einfacher, wenn ich im März mein Abitur beendet habe und ich mich dann mehr auf den Radsport konzentrieren kann. Aber es ist schon cool vom Team her und alles, was damit zusammenhängt, gefällt mir.

Tragen Sie auch im nächsten Jahr das Trikot vom Ceratizit-WNT pro Cycling Team?

Eberle: Dazu kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen.

Nochmal zurück zur Bahn-WM: 2024 finden die Olympischen Spiele in Paris statt. Die Bahn-WM ist jetzt auch in Paris. Ist das ein gute Omen für Sie und Ihren großen Traum, bei Olympia zu fahren?

Eberle: Ich würde schon sagen, dass es ein gutes Zeichen ist. Wenn man dann die Bahn schon kennt, ist es auch erst einmal ein Vorteil. Vielleicht reicht es bei Olympia dann auch. Es gab jetzt auch einige Personen, die gemeint haben, ich soll lieber im Dezember ins Trainingslager als jetzt auf die WM. Ich starte hier jetzt aber schon gerne. Es ist eine riesige Chance für mich zu beweisen, dass ich da mitfahren kann.

Olivia Treiber bricht den Bann



Die SpG Rheinau/Oftersheim und die Spvgg 06 Ketsch II feierten in den Frauenfußball-Landesligen jeweils Auswärtssiege.

SpG Eppelheim/Heidelberg II – FC Wertheim-Eichel 0:1 (0:1)

Die Gastmannschaft stand hoch und erkämpfte sich Räume, die sie geschickt nutzen konnten. Daraus resultierte in der 44. Minute auch das 0:1 durch Julia Hemmerich. Die Heimmannschaft konnte hingegen ihre gewohnte Harmonie und Eingespieltheit nicht auf den Platz bringen. Mit neuem Mut und Motivation ging Eppelheim/Heidelberg II in den zweiten Durchgang, der ersehnte Ausgleichstreffer fiel aber nicht.

SG Hohensachsen – Spvgg 06 Ketsch 2:1 (1:0)

In einem Spiel zweier guter Mannschaften mussten die Ketscherinnen anfangs gleich zwei Schrecksekunden überstehen, doch konnte das frühe Gegentor verhindert werden. Auf der Gegenseite scheiterten Mona Wangler und Pia Gambino zweimal am Aluminium. In der 18. Minute ging Hohensachsen nach einem Ketscher Stellungsfehler und der Kaltschnäuzigkeit von Yasmina Jeppener mit 1:0 in Führung. Zu Beginn der zweiten Hälfte übten die Bergsträßer mehr Druck aus, doch Ketsch konnte sich schadlos halten. Nach einer schweren Verletzung von Kapitänin Jana Glaser belohnten sich die Ketscherinnen für die folgende aufopferungsvolle Leistung, als Fee Zoé Brixner nach einem Traumpass von Olivia Treiber zum 1:1 einnetzte (75.). Danach war Ketsch die bessere Mannschaft, den Siegtreffer markierten aber die Weinheimerinnen durch Jeppener (82.).

SC Olympia Neulußheim – Spvgg 06 Ketsch II 0:5 (0:3)

Es war tolles Spiel beider Teams und die Neulußheimerinnen hielten sehr lange dem Druck der Ketscher Damen stand. 25 Minuten konnten sie den Ball vom eigenen Tor fernhalten und hatten sogar selbst gute Möglichkeiten, den ersten Treffer zu erzielen, ehe die Gäste durch Olivia Treiber den Führungstreffer erzielten. Bis zur Halbzeit legten die Ketscherinnen noch zwei weitere Tore durch Maxine Kocher (30.) und Marlene Kleefeld (43.) nach.

Auch in der zweiten Halbzeit hielten die Neulußheimerinnen gut dagegen, während Ketsch II an SON-Torhüterin Ellen Starke verzweifelte. Erst in den letzten fünf Minuten des Spiels konnten die Ketscherinnen durch Fee Zoé Brixner den Spielstand noch auf 0:5 erhöhen (85., 89.). Kurz vor Ende der Partie wurde Ketschs Sophie Heid gefoult und musste am Abend noch mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus.

SG Günterfürst/Hetzbach – SpG Rheinau/Oftersheim 0:2 (0:2)

Die Gäste feierten einen verdienten Arbeitssieg. Nach dem Auslassen mehrerer hochkarätiger Torchancen verpassten die Rheinauer/Oftersheimer ein noch deutlicheres Ergebnis. Bereits in der vierten Minute war Sophie Falk gedankenschneller als die Gegnerinnen, die den Ball durch eine Unstimmigkeit verloren und die Oftersheimerin zum Toreschießen einluden. Vanessa Kraus erhöhte auf 2:0, als sie einen schön vorgetragenen Angriff über die rechte Seite souverän vollstreckte (26.). Das Heimteam hatte über die 90 Minuten keine Torchance.

Info: Spvgg 06 Ketsch - VfB Gartenstadt (Sonntag, 11 Uhr), SpG Rheinau/ Oftersheim - SC Olympia Neulußheim, Spvgg 06 Ketsch II - FV Ubstadt (beide 17 Uhr).

Zur Person: Lana Eberle

Lana Eberle wurde am 28. No-vember 2003 in Schwetzingen geboren und ist eine deutsche Radrennfahrerin.

Vor Ihrem Wechsel als Profi Anfang des zum Frauenteam Ceratizit-WNT pro Cycling Team startete sie für den RSV Edelweiß Oberhausen.

Die Altlußheimerin besucht das Hans-Purrmann-Gymnasium in Speyer. Dort macht sie nächstes Jahr ihr Abitur.

In diesem Jahr feierte die 18-Jährige bei den deutschen Bahn-Meisterschaften in Kaarst in der Mannschaftsverfolgung sowie im Madison den Titelgewinn in der Klasse Elite Frauen.

Bei der U23-Bahn-EM in Anadia (Portugal) im Juli gewann sie mit Fabienne Jährig, Lena Charlotte Reißner und Hanna Dopjans in der Mannschaftsverfolgung Bronze hinter Italien und Großbritannien. sl

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