Oftersheim/Schwetzingen. Die 24:32 (12:13)-Niederlage der A-Jugend der HG Oftersheim/Schwetzingen gegen die Bundesliga-Youngster der Rhein-Neckar Löwen ist von den Zahlen her deutlich. Doch HG-Trainer Justin Hahne relativierte dies und bekundete, dass seine Spieler hoch erhobenen Hauptes das Spielfeld am Mittwochabend verlassen konnten.
Von Klatsche oder großem Klassenunterschied keine Spur: Den zahlreichen Zuschauern wurde ein riesen Spektakel geliefert. „Das Endergebnis ist vier, fünf Tore zu hoch ausgefallen, für den Zuschauer, der das Spiel nicht mit eigenen Augen gesehen hat“, lautete Hahnes erste Reaktion. „Unsere Mannschaft hat ihr Herz auf dem Feld gelassen.“ Denn der Außenseiter HG bot einem der Favoriten auf den deutschen Meistertitel über fast 60 Minuten die Stirn, was auf dessen Seiten immer wieder zu einigem Unmut führte. So nach nicht einmal zwölf Minuten, als RNL-Coach Daniel Haase beim 5:4 die erste Auszeitkarte legte. Der Heimverein hatte mit 2:0 einen guten Auftakt gefeiert, war zu diesem Zeitpunkt immer noch auf Augenhöhe, was wohl nicht ganz dem Anspruch der Gäste genügte. Die Auswirkung dieser Ansprache war marginal, ebenso jener in der Kabine zur Halbzeit (7:5, 12:10, 15:14, 16:16). Nur drei strittige Siebenmeter in Folge brachten dem Favoriten eine minimale Pausenführung ein. „Wir haben die Löwen speziell in ihrer Abwehr vor einige Aufgaben gestellt. Das ist mit dieser Rumpftruppe sehr beachtlich“, frohlockte der HG-Coach, der zum Beispiel keinen Linkshänder für den rechten Rückraum hatte und auf weitere Stammakteure verzichten musste. Seine Angreifer rieben sich an der offensiven RNL-Formation bis zur Erschöpfung auf und hebelten sie immer wieder aus. Er ergänzte: „Auch die Themen in unserer Deckung waren sehr gut umgesetzt worden“. Außerdem stach in der Defensive ein Mann besonders hervor, Torhüter Tim Rabe. „Tim hat sich zurecht den Respekt der RNL-Schützen erarbeitet und verdient“, lobte Hahne die 18 Paraden des Keepers. Auch „Ersatzmann“ Lukas Hepp aus der A2 auf Rechtsaußen wusste sich mit etlichen Balleroberungen und sechs blitzsauberen Treffern in Szene zu setzen: „Das war heute echt ein guter Tag für mich, aber schade, dass es für uns nicht zum Sieg gereicht hat.“
Was letztlich nicht genügte, war eine kurze Phase der Hausherren der Nordstadthalle nach dem 16:17, als Haase sein nächste Timeout beantragte (43.). Große Umstellungen auf seiner Seite gab es zwar nicht, dafür hatten mit einem Schlag die HG-Werfer ihrer Zielvorgaben über Bord geworfen. Es sollte der entscheidende Moment der Partie werden, der die HG mit vier Treffern (17:21, 23:27/56.) in Rückstand geraten ließ. Schon über den gesamten vorherigen Spielverlauf war - beidseitig - die Angriffsausbeute eher lausig zu nennen. Als sich beim Gastgeber kurz die Fehlabschlüsse häuften, die Löwen kurz etwas besser trafen, war der Zug binnen zwei Minuten praktisch ohne die HG abgefahren. Hahne: „Als ehrgeiziger Trainer, der gegen jeden gewinnen will, brauche ich dafür eine bessere Abschlussquote - ohne halbhohe Würfe.“ Als die Spielzeit ihrem Ende entgegenlief, wurde mit offener Deckung und ein paar anderen Versuchen das Risiko erhöhte, was sich dann nicht auszahlte, sondern den Abstand verdoppelte.
Das erwartete Duell der Huljak-Brüder kam indes nicht zustande. Während Valentin über sechzig Minuten in der Abwehr und anteilig auch vorne am Kreis für Oftersheim/Schwetzingen rackerte, schmorte Rückraumspieler David auf der Bank von Kronau/Östringen.
HG: Rabe (1), Sommer; Hell (4), Eden (4), Hepp (6), Huljak, Auth, Schmid (1), Nauß (1), Drees (3), Maurer (3/1), Wacker, Getrost.
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