Lintfort/Ketsch. So allmählich schwindet bei den Kurpfalz-Bären die Hoffnung auf ein versöhnliches Ende. Beim 21:28 (12:15) gegen den TuS Lintfort ging das nächste richtungsweisende Spiel im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen verloren. Auch andere Mannschaften, die in der Tabelle vor den Bären liegen, punkteten und setzten sich ab. „Auch wenn noch alles möglich ist, muss man realistisch bleiben“, sagte Trainerin Franziska Garcia, die den Club nach dieser Saison verlassen wird.
In Lintfort fehlte in der Offensive die nötige Durchschlagskraft. Einerseits fand nicht einmal jeder zweite Wurf der Ketscher Mannschaft den Weg über die Torlinie. Andererseits zog auch TuS-Torhüterin Laura Graef den Bären-Schützinnen den Zahn. Sie hatte am Ende 15 Paraden zu Buche stehen. „Wir sind natürlich brutal enttäuscht, das war schon ein Schlag“, stellte Garcia fest. „Aber am Ende, wenn man das ganze Spiel betrachtet, muss man auch sagen, dass wir nur 43 Prozent unserer Würfe getroffen haben. Das reicht dann nicht gegen Lintfort.“
Katharina Hufschmidt fällt kurzfristig aus
Dabei legten die Gäste, die neben den langzeitverletzten Spielerinnen auch auf Katharina Hufschmidt verzichten mussten, ordentlich los. Janneke Geigle, hinter deren Einsatz wegen eines Magen-Darm-Infekts noch ein Fragezeichen gestanden hatte, traf nach etwas mehr als acht Minuten zum 5:3. Doch nach einer Viertelstunde nahm das Unheil langsam seinen Lauf: Im TuS-Gehäuse lief Graeff zu Höchstform auf und vorne sorgten Insa Weisz und Eline Veltrop für das 12:9 für die Gastgeberinnen.
Nach dem Seitenwechsel gelang den Bären durch Ina Scheffler der Anschlusstreffer zum 16:17. Die Allrounderin erzielte dann auch noch den 17. Treffer für die Gäste. Allerdings war Lintfort längst enteilt (21:17) und baute den Vorsprung bis zur Schlusssirene kontinuierlich aus.
„Wir hatten mehrfach die Chance, den Ausgleich zu schaffen. Aber wir haben die engen Situationen nicht für uns entschieden“, haderte Garcia. „Am Ende wurde es dann noch deutlich, weil wir noch einmal aufgemacht haben und die Kräfte ausgegangen sind. Das tut natürlich weh.“
Svenja Mann mit Kniebeschwerden vom Feld
Es könnte nun noch schlimmer kommen: Denn die Bären bangen vor dem Duell mit den Füchsen Berlin am Samstag (Spielbeginn: 19 Uhr) um Top-Werferin Svenja Mann. Sie musste in der Sporthalle in der Eyller Straße mit Kniebeschwerden vom Feld. Dafür feierte Amelie Möllmann ihr Comeback – immerhin ein kleiner Hoffnungsschimmer. „Ich hoffe, dass ich sie wieder einsetzen kann“, sagte Garcia, die einmal mehr eine Woche voller Aufgaben und Gespräche vor sich haben dürfte.
Bären: Longo, Wiethoff; Mann (3/1), Goudarzi, Scheffler (7), Marmodee (5), Lerche, Möllmann, Steinhart, Schranz, Stitzel (1), Geigle (3), Hinzmann (2/1). fred
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