3. Handball-Bundesliga Frauen

HSG empfängt den Tabellenführer

St. Leon/Reilingens Lena Nussbaumer kann gegen Bergischem HC nur Daumen drücken

Von 
Martina Lederer
Lesedauer: 
Die HSG-Kreisläuferin Lena Nussbaumer fällt gegen den BHC krankheitsbedingt aus. © HSG

Ohne Erfolgsdruck können die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen in die Partie am Sonntag, 18. Februar, 16 Uhr, im heimischen Harres gehen. Gegner ist immerhin der Tabellenerste Bergischer HC 06, der haushoher Favorit ist – zwei Punkte sind hier sicher nicht eingeplant.

Die Gäste, die – außer nach dem Fehlstart mit einer Niederlage in der ersten und einem Unentschieden in der dritten Partie – seit Oktober keinen einzigen Punkt mehr abgaben, streben nach Höherem und haben sich für kommende Saison bereits mit sechs Neuzugängen aus der 1. und 2. Bundesliga verstärkt. Dies weiß auch HSG-Trainer Daniel Weinheimer: „Der BHC ist haushoher Favorit und sie wollen nicht nur, sondern müssen entsprechend ihrer weiteren Planung aufsteigen, aber natürlich werden wir versuchen, sie zu ärgern und es ihnen möglichst schwer machen.“

Besorgniserregende Ausmaße nimmt inzwischen seine Verletzten- und Krankenliste an, denn er muss auf Hannah Merten, Melissa Engeln, Lena Peribonio, Jana Pahl und nun auch auf Kreisläuferin Lena Nussbaumer, die kurzfristig erkrankte, verzichten. Ein Fragezeichen steht zudem hinter den Einsätzen von Lea Kappelar und Paula Lederer, die beide noch an ihren Verletzungen laborieren.

Wir haben in der Interviewreihe zu den Vorberichten der HSG St. Leon/Reilingen die Kreisläuferin und Abwehrspezialistin Lena Elisabeth Nussbaumer befragt, die bereits zugesagt hat, auch die nächste und somit ihre siebte Saison für die HSG aufzulaufen. Nussbaumer hatte das Handball-Einmaleins jedoch in südbadischen, heimatlichen Gefilden in Hugsweier/Lahr und Freiburg erlernt, bevor es sie studienbedingt nach Heidelberg verschlug und sie zunächst beim TSV Birkenau am Ball war. Die sympathische und ambitionierte 26-jährige Wahl-Viernheimerin, die als zusätzliche Aufgabe in der Mannschaft auch geschmackssicher für passende Geschenke sorgt, ist nicht nur handballerisch sportlich unterwegs, sondern auch beruflich – in verantwortlicher Position beim Internationalen Verband für Modernen Fünfkampf.

Sie sind in Ihrem Job ständig und weltweit auf Achse – wie bekommen Sie es hin, auch noch anspruchsvoll in der 3. Liga Handball zu spielen?

Lena Nussbaumer: Die zahlreichen Reisen mit immer neuen Herausforderungen wie unterschiedliche Zeitzonen, große Temperaturunterschiede sowie fremdländische Küche und Kulturen sind unglaublich anstrengend, setzen meinem Körper zu und erfordern mehr Anpassung, als man sich vorstellen kann. Ich muss sehr diszipliniert und flexibel sein, um auf Dienstreisen regelmäßig Ausdauer-, Kraft- oder Mobilitätstraining zu integrieren. Ansonsten würde ich aber weder meinen noch den Anspüchen meiner Mannschaft gerecht werden.

Sie rackern oft auch in der Defensive, seit wann und warum ist das so?

Nussbaumer: Das hat sich bereits in der Jugend in Freiburg schnell so ergeben, als mein Trainer meine Stärke im Mittelblock erkannte und auch entsprechend förderte, als ich früh im dortigen Drittligateam mitspielen durfte. Da ich auf dieser Position auch regelmäßig eingesetzt werde und Spiele grundsätzlich mit einer effektiven Abwehr entschieden werden, fand ich immer mehr Spaß daran, denn das erfordert vor allem Logik gepaart mit Instinkt.

Was macht das Kreisläuferteam der HSG – Nicola Baumann und Sie – aus?

Nussbaumer: Nico und ich sind komplett unterschiedliche Spielertypen, ergänzen uns und sind je nach Gegner flexibel einsetzbar, das macht uns zu einem starken Kollektiv. Wir kennen diesbezüglich unsere Stärken und Schwächen, bauen uns auf, unterstützen uns gegenseitig und teilen die Freude am Erfolg. Hoffentlich wird Hannah Merten auch bald wieder fit, damit wir wie geplant ein Dreier-Kreisläuferteam sind.

Ist der Klassenerhalt schon gesichert und was erwarten Sie vom BHC am Sonntag?

Nussbaumer: Ich mag diese Rechenspiele mit Wahrscheinlichkeiten und voreiligen Schlüssen nicht, wir möchten jedes Spiel gewinnen und zeigen, dass wir in die 3. Liga gehören. Der BHC ist definitiv ein starker Gegner, aber wenn wir hoch konzentriert, mit vollem Einsatz, maximaler Energie und im mannschaftlichen Kollektiv bis zum Anschlag gehen, wird es für jeden Gast bei uns in der Halle mit Unterstützung unserer Fans alles andere als einfach, die Punkte zu entführen. led

Info: St. Leon/Reilingen – Bergischer HC 06, Sonntag, 18. Februar, 16 Uhr, Harres.

Redaktion

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke