3. Fußball-Liga

Kapitän Diekmeier nach Sandhausen-Schlappe „brutal" genervt

Der SV Sandhausen warten in der 3. Fußball-Liga weiterhin auf ein Auswärts-Erfolgserlebnis. Beim Hallescher FC verloren die Hardtwaldkicker trotz 1:0-Führung noch mit 1:4.

Von 
Frederik Schneider
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Wie bei Erzgebirge Aue reicht es für den SV Sandhausen um Kapitän Dennis Diekmeier auch in Halle weder zu Punktgewinn noch Sieg. © Michael Ruffler

Noch nie gab es das Duell zwischen dem Halleschen FC und dem SV Sandhausen. Zumindest nicht bis zum Sonntagnachmittag. Doch der Premierenbesuch in Halle in der 3. Fußball-Liga dürfte den Schwarz-Weißen vom Hardtwald nicht besonders gut in Erinnerung bleiben. Trotz einer 1:0-Führung unterlag der SVS deutlich mit 1:4 (1:1). Damit wartet das Team von Trainer Danny Galm auswärts auch im dritten Anlauf weiterhin auf ein Erfolgserlebnis.

Die als beste Defensive in den fünften Spieltag gestartete Hintermannschaft der Kurpfälzer wurde zunächst wenig gefordert. Vielmehr glänzten die SVS-Profis in der Offensive: Nach einer schönen Kombination von Rouwen Hennings und Abu-Bekir El-Zein traf Tim Maciejewski zur Führung nach 23 Minuten.

Plan geht auf – zunächst

„Eigentlich ist unser Plan aufgegangen“, sagte SVS-Kapitän Dennis Diekmeier enttäuscht im Interview des Streamingdienstes Magenta Sport. „Wir haben dann aber den letzten Pass und die letzte Flanke nicht gut ausgespielt. Ich hatte das Gefühl, wir waren am Drücker und hätten einfach das 2:0 machen müssen.“

Die Partie hatte ein ordentliches Niveau und nach einem Torwartfehler von Nikolai Rehnen auch den zweiten Treffer. Der Schlussmann der Gäste, die im Vergleich zum 3:0 gegen den TSV 1860 München unverändert antraten, ließ einen eigentlich harmlosen Schuss von Timur Gayret passieren. Es war der Lohn dafür, dass Halle sich nach und nach in die Partie hinein kämpfte. Bereits zuvor waren Gayret und Marco Wolf nahe am Ausgleichstreffer dran.

Deniz dreht Partie

Die zweite Halbzeit startete aus Galms Sicht dann so, wie es sich ein Trainer tatsächlich niemals wünschen würde, denn lediglich 18 Sekunden nach dem Wiederbeginn drehte Tunay Deniz das Spiel zugunsten der Gastgeber, als er zum 2:1 traf. Der 29 Jahre alte Hallescher Angreifer war es knapp 20 Minuten danach auch, der das dritte Tor für den FC nachlegte (64.).

Bisher hatte die Mannschaft von Sreto Ristic, der selbst immerhin 73 Pflichtspiele für den SV Sandhausen in seiner aktiven Laufbahn absolviert hatte, nach dem Aus im DFB-Pokal wenig zu jubeln. Der HFC hatte nur am ersten Spieltag gewonnen und danach aus drei Partien nur noch einen einzigen Punkt geholt, doch gegen die Gäste vom Hardtwald spielte er sich in einen Flow.

Die Entscheidung besorgte schließlich Dominic Baumann eine gute Viertelstunde vor dem Abpfiff. „Irgendwie war dann jeder Torschuss drin“, sagte Diekmeier nach dem Treffer. „Wir haben es noch probiert und weiter probiert, aber haben es dann einfach nicht hinbekommen.“ Bei nicht konsequent zu Ende gespielten Kontermöglichkeiten vergaben die wie in einem Rausch aufspielenden HFC-Profis ihrerseits einen noch höheren Sieg.

Aus Sicht der Kurpfälzer war es schlichtweg ein gebrauchter Tag. „Ich fand, dass wir es in der ersten Halbzeit gut gemacht haben“, sagte Galm. „Nach dem 1:0 lag das zweite Tor in der Luft, aber dann haben wir uns von der Hektik anstecken lassen. Das ist unser Thema, aber wir entwickeln uns durch solche Themen. In der zweiten Halbzeit hat Halle extrem viel Leidenschaft gezeigt, auch wenn der Sieg aus meiner Sicht etwas zu hoch ausfällt.“

Landespokal in Wallstadt

Der SVS geht also mit einem Negativerlebnis in die Länderspielpause, bevor am 12. September das Achtelfinale im Landespokal bei der SpVgg Wallstadt ansteht. In der 3. Liga empfängt Sandhausen am Samstag, 16. September, Preußen Münster. „Es dauert jetzt ein paar Tage, bis wir das wiedergutmachen können. Aber das müssen wir jetzt annehmen“, sagte Galm. „Wir wollen gut arbeiten, um dann im nächsten Spiel wieder da zu sein.“

Kapitän dennis Diekmeier ergänzte nach dem Abrutschen ins Tabellenmittelfeld: „Das nervt natürlich brutal.“ fred

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