Jugendfußball

Kleine Geißböcke springen auf eins

Beim U13 Masters in Ketsch steigert sich der Nachwuchs des 1. FC Köln und siegt im Finale mit 5:0 gegen den SC Freiburg

Von 
Marco Brückl
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Das Team des SV Sandhausen stellt mit Ilias Boufhia (l.) den besten Torhüter des U13 Masters in Ketsch. Letztlich müssen sich der Keeper und seine Teamkameraden allerdings nach dem 4:5 nach Elfmeterschießen im Spiel um Platz drei gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit dem vierten Rang begnügen. © Brückl

Wie ist das jetzt? Deutschland hat bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar versagt. Muss jetzt alles neu gedacht werden? Beim Hallenmasters für U13-Mannschaften der Spvgg 06 Ketsch kann schon mal teilweise Entwarnung gegeben werden: Es sind genügend Talente in kurzen Hosen vorhanden – jedenfalls in diesem goldenen Lernalter, für das diese Altersgruppe steht.

In der Neurotthalle meinte denn auch Hannes Ehrhard, der Trainer der U13 von Fortuna Düsseldorf: „Wir haben genug Talente.“ Aber, woran könnte es vielleicht kranken in der Ausbildung in Deutschland derzeit? „Es liegt am Trainingsplan, der zu sehr das Taktische betont“, sagt der 22-Jährige, der vor seinem Engagement in der Rheinmetropole für die Nachwuchs-Akademie der Hoffenheimer Dienst tat. Ehrhard ist der Meinung, dass der Nachwuchs zu wenig in Eins-gegen-eins-Situationen ausgebildet wird und dort seine zusätzliche Stärke erlangt. Aber warum ist das so? „Die Trainer brauchen den Erfolg“, sagt der junge Coach frank und frei und betont sogleich, dass er bei der Fortuna Glück habe, denn der Fokus liege allein auf den Jungs, auf der langfristigen Entwicklung der jungen Kicker.

Der siebte Platz seiner Schutzbefohlenen sei kein Beinbruch, schließlich liege Glück und Pech in der Halle um ein Vielfaches näher beieinander als auf den Spielfeldern draußen. Um Haaresbreite sei seine Mannschaft am Halbfinale vorbeigeschrammt.

Dass die Verantwortlichen der Sportvereinigung 06 dieses Mal auf den Untergrund eines Kunstrasens verzichten mussten, störte den sportlich Verantwortlichen überhaupt nicht: „Für uns war der Hallenboden besser“, meinte Ehrhard. Das sei auch das Feedback der anderen Trainer gewesen. Einzig die Bande auf beiden Seiten des Spielfeldes in der Halle wäre vielleicht überlegenswert, befand der sympathische Trainer. „Aber wir kommen auch so wieder“, sagte er, denn die Organisation des Turniers sei hervorragend. Außerdem hätten sich seine Fußballer bei den Gastfamilien in der Enderlegemeinde sehr wohl gefühlt.

Lob auch aus Kölle

Den schnellen Untergrund des Hallenbodens fand auch Chaled Malekyar, Trainer der U13 des 1. FC Köln, gewinnbringend. Selbst eine zusätzliche Bande sei nicht nötig. Das habe man im Freien ja auch nicht. Das Turnier gehöre zur Champions League, lobte der Kölner.

Dessen Schützlinge steigerten sich nach einem 0:0-Unentschieden gegen die Ketscher Formation, um sich im Halbfinale gegen den SV Sandhausen mit 6:5 nach Elfemeterschießen durchzusetzen. Im Finale wartete der SC Freiburg, den die Kölner U13 mit 5:0 bezwangen und sich den Pokal der 34. Mastersauflage sicherten.

Die Endrunde beim Ketscher U13 Masters: Halbfinale: 1. FC Köln – SV Sandhausen 6:5 n. E., TSG 1899 Hoffenheim – SC Freiburg 1:3.

Platzierungsspiele: Spvgg 06 Ketsch – FC Astoria Walldorf 0:1, SV Waldhof Mannheim – Karlsruher SC 1:0, VfB Stuttgart – Fortuna Düsseldorf 0:2, Chemnitzer FC – SV Darmstadt 98 3:2 n.E., Kleines Finale: SV Sandhausen – TSG 1899 Hoffenheim 4:5 n.E. Finale: 1. FC Köln – SC Freiburg 5:0.

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