In glänzender Verfassung präsentierte sich Sophia Klee von Tischtennis-Bundesligist TTC Weinheim bei den U21-Europameisterschaften in Sarajevo. Schließlich sprang der zweite Platz heraus, da sich die 19-Jährige erst im Finale der Spitzenakteurin des ESV Weil, Hana Arapovic, geschlagen geben musste.
Klee war als deutsche Doppel-meisterin im Kampf um Gold in einem sehenswerten Finale 1:4 unterlegen. Die Kroatin überließ der Weinheimerin, die alles Erdenkliche versuchte und am Ende dicht vor dem 2:3 stand, beim 11:9, 11:3, 11:8, 5:11 und 11:9 zwar nur einen Satz, wurde aber gegen die immer besser ins Spiel findende Klee zunehmend nervöser. Klee haderte deshalb auch mit dem Finalergebnis: „Ich denke, ab morgen überwiegt zwar wahrscheinlich die Freude über die gewonnene Silbermedaille, aber jetzt direkt nach dem Finale bin ich erst einmal enttäuscht. Ich denke, es war durchaus mehr drin, denn ich habe gegen Ende besser gespielt. Ich muss allerdings auch anerkennen, dass meine Gegnerin schon vom ersten Ballwechsel an komplett da war und super viel Druck gemacht hat. Sie hat gut gespielt und ist viel Risiko gegangen. Da hätte ich da sein müssen, habe mich aber am Anfang in einigen Situationen nicht genug getraut.“
Besonders nervenstark
Zunächst hatte Klee im Achtelfinale in einem dramatischen Siebensatzkrimi gegen die Französin Isa Cok ihre mentale Stärke gezeigt. Nach einer 3:1-Führung musste die deutsche Meisterin im Doppel zwar noch den Satzausgleich gegen die Französin hinnehmen, entschied anschließend jedoch den bis zum 6:6 ausgeglichenen siebten Durchgang in einem beeindruckenden Endspurt durch fünf Punkte in Folge.
Im Viertelfinale überließ die 19-Jährige dann mit einer hochkonzentrierten Leistung ihrer walisischen Doppelpartnerin Anna Hursey, mit der sie in Sarajevo das Viertelfinale erreicht hatte, nur einen Satzgewinn. Aber auch diesmal wieder punktete die DM-Dritte im Einzel in den wichtigen Phasen des Spiels und entschied die beiden ausgeglichenen Auftaktsätze jeweils mit zwei Punkten für sich. Den Anschluss von Hursey nahm Klee unbeeindruckt hin und sicherte sich hoch überlegen die Sätze vier und fünf.
Das Halbfinale sah dann eine extrem konzentrierte Sophia Klee, die ihrer Gegnerin, der Italienerin Nicole Arlia, beim 4:0 keinen Satz überließ und somit ins Finale einzog.
Von Bundestrainerin Lara Broich erntete Klee großes Lob: „Es ist beeindruckend, mit welcher Akribie und Ausdauer Sophia sich nach ihrer Knieverletzung zurückgearbeitet hat. Sie kann jetzt mehr und mehr trainieren und ihre Entwicklung verläuft entsprechend stetig nach vorne. Bei ihr ist jetzt in Sarajevo endgültig der Knoten geplatzt.“ zg
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