2. Handball-Bundesliga Frauen

Kurpfalz-Bären bleiben zweitklassig

Es ist das eingetreten, was die Kurpfalz-Bären eigentlich vermeiden wollten. Mit 20:38 (13:21) kam der Handball-Zweitligist aus Ketsch am Samstagabend unter die Räder.

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fred
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Lea Marmodee war im Spiel gegen Tabellenführer Solingen-Gräfrath mit sechs Treffern die beste Torschützin der Ketscher Kurpfalz-Bären. © Dorothea Lenhardt

Es ist das eingetreten, was die Kurpfalz-Bären eigentlich vermeiden wollten. Mit 20:38 (13:21) kam der Handball-Zweitligist aus Ketsch am Samstagabend unter die Räder. Zu stark war der Spitzenreiter HSV Solingen-Gräfrath, zu schwer wogen die Ausfälle von Mireia Torras Parera und Svenja Mann. Die spanische Spielmacherin – immerhin treffsicherste Werferin des Clubs – ist bei der Beach-Nationalmannschaft im Einsatz, Mann musste für ihren Hauptverein Sport-Union Neckarsulm ran.

„Wir wollten nicht so hoch verlieren“, sagte Bären-Trainerin Franziska Steil. Sie hatte gehofft, dass ihre Mannschaft die richtige Balance finden würde. Jedoch fanden die Bären diese zu keinem Zeitpunkt. „Der Gegner war einfach zu stark“, erkannte auch Geschäftsführer Armin Wagner.

Die wichtigste Nachricht folgte dann aber zu einem etwas späteren Zeitpunkt des Abends, denn den Klassenerhalt haben die Bären seit diesem Samstag sicher. Die Konkurrenten werden sich in der Endphase der Saison die Punkte noch gegenseitig abluchsen, sodass Ketsch nicht mehr auf einen Abstiegsplatz zurückfallen kann. „Wir gehen unseren Weg weiter“, sagte Steil.

Zwei weitere Abgänge

Neben Nele Wenzel, deren Abgang bereits seit Wochen feststeht, werden aber noch zwei weitere Spieler diesen Weg nicht mitgehen. Johanna Werthmann, erst vor der Spielzeit an den Altrhein gewechselt, wird den Club wieder verlassen. Auch Jule Haupt wird nicht zum Aufgebot in der kommenden Saison gehören. Sie wurden nach Spielende im Foyer der Neurotthalle bereits verabschiedet, da sie auch im letzten Heimspiel gegen Werder Bremen fehlen werden.

Die Geschichte des Spiels ist derweil rasch erzählt. Bis zur achten Minute war es ein Duell auf Augenhöhe (5:6), dann legte der HSV den Schalter um. Vier Tore nacheinander brachten die Bären auf die Verliererstraße. Daran änderte auch das 11:13 durch Haupt in der 21. Minute nichts, denn bis zur Pause zogen die Gäste vor knapp 300 Zuschauern auf 21:13 davon. Nicht zu stoppen waren Pia Adams mit zehn Treffern und Torhüterin Natasche Krückemeier, die eine Fangquote von über 51 Prozent zu Buche stehen hatte.

Der Blick der Bären richtete sich aber schnell wieder nach vorn. Für das Gastspiel beim FSV Mainz 05 wünscht sich Steil eine ebenso große Fan-Unterstützung wie zuletzt in Nürtingen, als knapp 100 Bären-Anhänger vor Ort waren. „Macht das Spiel zu einem Heimspiel“, sagte die frühere Kreisläuferin.

Hohe Kosten

Anschließend stellten sie und Club-Boss Wagner auch noch einen Zukunftsplan vor. Aufgrund der wirtschaftlichen Herausforderungen haben die Bären-Verantwortlichen eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen. Vorrangig geht es darum, Spenden für die Auswärtsfahrten zu sammeln. Schließlich geht es – das steht seit diesem Wochenende fest – auch in der Spielzeit 2023/24 durch das ganze Land und das ist mit enormen Kosten verbunden. Bis zu 20 000 Euro müssten hierfür etwa einkalkuliert werden.

Bären: Polackova, Wiethoff; Scheffler, Hinzmann, Bianco (1), Haupt (4), Marmodee (6/3), Werthmann (1), Wenzel (1), Möllmann (3), Schranz, Engelhardt (4), Hufschmidt, Geigle. fred

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