Ketsch. Der Blick auf die Tabelle in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen täuscht. Man könnte denken, dass es beim Duell zwischen dem Tabellen-13. und dem Vorletzten für beide Mannschaften um den Klassenerhalt gehen könnte. Das ist aber nicht der Fall, denn die SG H2Ku Herrenberg hat schon lange vor dem Anwurf am Samstagabend (Spielbeginn 19 Uhr) bei den Kurpfalz-Bären ihr Handtuch geworfen. Die Verantwortlichen der SG haben nämlich beschlossen, für die kommende Spielzeit keinen Lizenzantrag für das Unterhaus einzureichen. Und zwar unabhängig davon, ob es mit dem Ligaverbleib klappen sollte oder nicht.
Das birgt aber gleichzeitig eine Gefahr für alle anderen Teams, denn Herrenberg kann nun ohne Druck in jedes Spiel gehen. Zuletzt musste die SG Schozach-Bottwartal das am eigenen Leib erleben, als die SG mit 32:23 die Oberhand behielt. Auch die TG Nürtingen hätte sich beinahe einen Ausrutscher geleistet (24:25).
Kurpfalz-Bären Ketsch: Vier Punkte aus vier Spielen
Für das Team aus Ketsch sollten diese Ergebnisse als Warnung dienen. Immerhin zeigt die Formkurve der Bären nach oben. Vier Punkte aus vier Spielen haben dafür gesorgt, dass das Team von Trainerin Franziska Steil einen kleinen Sprung gemacht hat. Maßgeblichen Anteil daran haben die beiden mit einem Zweitspielrecht ausgestatteten Spielerinnen Laila Ihlefeldt und Svenja Mann.
Aber auch das Duo aus Neckarsulm konnte die 29:30-Niederlage beim SV Werder Bremen nicht verhindern. Für Ketsch geht es nun darum, auf den Last-Minute-Schock zu reagieren. Mit einem Sieg könnte sich die Mannschaft vom Altrhein etwas Luft verschaffen, wenn die Konkurrenz mitspielt.
„Wir stehen vor einem Vier-Punkte-Spiel und wissen, dass wir Spiele gegen direkte Konkurrenten gewinnen müssen“, lässt Steil die Tabelle trotz des fehlenden Lizenzantrags nicht außer Acht. „Es wird eine schwere Aufgabe – zumal Herrenberg nichts zu verlieren hat.“
Kurpfalz-Bären Ketsch: Lea Neubrander ist beste Werferin der Liga
Besonders Lea Neubrander sollten die Bären im Blick behalten. Mit 114 Toren ist sie die beste Werferin der Liga. Dahinter folgt Bären-Spielmacherin Mireia Torras Parera (89 Tore). Auch auf die Kreativität der Strippenzieherin aus Spanien wird es in der heimischen Neurotthalle wieder ankommen.
In personeller Hinsicht gibt es bei den Bären voraussichtlich zwei Veränderungen im Vergleich zum Auftritt an der Weser: Ina Scheffler, die in Bremen gefehlt hatte, wird wieder dabei sein und aus der A-Jugend rückt Viviane Schranz nach. Bedeutet: Von den Langzeitausfällen gibt es vorerst noch keine positiven Neuigkeiten zu vermelden.
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