Ketsch. Der Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen scheint zum Greifen nah. Doch es war keine einfache Saison, die die Kurpfalz-Bären durchleben mussten. Das Verletzungspech hatte teilweise zugeschlagen und eine daraus resultierende Ergebniskrise brachte die Verantwortlichen im zurückliegenden Dezember ins Grübeln. Nach der Sportlichen Leiterin Romina Heßler hat nun auch Christian Lange überraschend seinen Rücktritt erklärt.
Geschäftsführer Armin Wagner klärt im Interview auf, wie er den Ausfall des Geschäftsstellenleiters kompensieren möchte – auch mit Blick auf die Nachwuchsförderung im Handball-Leistungszentrum (HLZ) Rhein Neckar Pfalz.
Herr Wagner, Christian Lange wird künftig nicht mehr als geschäftsstellenleiter für die Kurpfalz-Bären tätig sein. Wie sehr schmerzt dieser Abschied?
Armin Wagner: Die Zusammenarbeit mit ihm in den letzten beiden Jahren war immer offen. Es war ein sehr ehrlicher Austausch miteinander. Wir schätzen uns gegenseitig sehr. Christian wird sich dieses Jahr beruflich verändern und den Weg in die Selbstständigkeit einschlagen. Schon vor Wochen hat er angekündigt, dass er das persönliche Engagement bei den Kurpfalz-Bären in Zukunft zurückfahren muss. Man darf nicht vergessen, dass wir den Job im Ehrenamt ausführen und der zeitliche Aufwand, der betrieben werden muss, enorm ist.
Welche Auswirkungen hat diese Personalie mit Blick auf die Planungen rund um die Kooperation in der Jugend mit der TSG Friesenheim?
Wagner: Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen. Wir werden uns sehr zeitnah mit den Kollegen aus Friesenheim zusammensetzen und die weitere Zusammenarbeit besprechen. Die Jugendarbeit ist für die beiden Vereine ein extrem wichtiger Baustein.
Wie sieht die Nachfolgeregelung aus?
Wagner: Tine Waldmann arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich in der Geschäftsstelle der Bären und wird ab sofort die Leitung von Christian übernehmen. Die meisten unserer Partner kennen Tine schon, sodass es hier keine große Umstellung geben wird.
Es ist inzwischen durchgesickert, dass unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten der Grund sein sollen, weshalb sich Christian Lange zurückgezogen hat. Um welche Themen handelte es sich dabei?
Wagner: Rund um den Jahreswechsel herrschte sehr viel Druck auf allen Verantwortlichen im Verein. Wir hatten in der Zeit über verschiedene Ansätze gesprochen, mit denen wir der Mannschaft helfen wollten, aus der Ergebniskrise herauszukommen. Hier war man nicht immer einer Meinung und im Laufe der letzten Monate hat man festgestellt, dass das gegenseitige Vertrauen ineinander nicht mehr zu 100 Prozent gegeben war. Das kommt leider vor und hat nichts mit der Qualität der Arbeit aller handelnden Personen zu tun. Christian Lange hatte sich schon Anfang des Jahres etwas zurückgezogen, um den Fokus auf den Aufbau des Jugendbereiches zu legen und die eigene Selbstständigkeit vorantreiben zu können. Die Trennung zum jetzigen Zeitpunkt kam früher als geplant, hat aber damit zu tun, dass die Bären sportlich sowie finanziell vor großen Herausforderungen stehen und alle Konzentration auf diesen Aufgaben liegen soll.
Zum Abschluss: Ist der Vertrag von Trainerin Franziska Steil mittlerweile verlängert?
Wagner: Er muss nur noch unterschrieben werden. Wir sind uns einig.
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