2. Handball-Bundesliga Frauen Vorbericht

Kurpfalz-Bären müssen geschwächt nach Waiblingen reisen

Trainerin Franziska Garcia von den Kurpfalz-Bären hofft nach vier Niederlagen aus den ersten vier Spielen in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen nun mit ihrem Team das Ruder rumreißen zu können.

Von 
Frederik Schneider
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Johanna Wiethoff macht bereits vergangene Saison mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Das ist auch dem nächsten Gegner der Kurpfalz-Bären nicht verborgen geblieben. Am Samstag geht es für die Ketscherinnen nach Waiblingen. © Lenhardt

Ketsch. Durchatmen, den Kopf freibekommen und trotz aller Rückschläge positiv auf die bevorstehenden Herausforderungen blicken. Das erwartet Trainerin Franziska Garcia von den Kurpfalz-Bären nach vier Niederlagen aus den ersten vier Spielen in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen.

Aber auch das nun anstehende fünfte Duell hat es zweifelsohne in sich: Ketsch trifft am Samstagabend auswärts auf den VfL Waiblingen. Anwurf in gegnerischer Halle ist um 18 Uhr.

„Das ist eine erfahrene, sehr, sehr starke Mannschaft, die auf den ersten zehn Positionen homogen besetzt ist“, blickt Garcia voraus. Im bisherigen Verlauf der Spielzeit gewannen die Tigers mit 28:25 gegen den HSV Solingen-Gräfrath. Hinzu kommen die Niederlagen beim HC Leipzig (24:25) und beim HC Rödertal (25:31). „Waiblingen hat auch bei den Niederlagen in Rödertal und Leipzig gut mitgehalten“, weiß Garcia. Besonders in Rödertal habe der VfL ihrer Meinung nach in den ersten 20 Minuten „spielerisch überzeugt“.

Kurpfalz-Bären sind Tabellenschlusslicht

Der Tabellenletzte aus Ketsch fährt also mit einer großen Portion Respekt im Gepäck Richtung Schwabenland. In erster Linie geht es der Bären-Trainerin darum, „mit Rückschlägen und Widerständen innerhalb eines Spiels umzugehen“, wie sie selbst meint. „Wir wollen schauen, dass wir Struktur und Kontrolle nicht verlieren.“ Bisher habe ihre Mannschaft das nur punktuell hinbekommen, jedoch nicht über einen längeren Zeitraum, bemängelte die 40-Jährige nach dem verkorksten Saisonstart.

„Ich sehe die Mädels im Training und sehe, wozu sie wirklich in der Lage sind.“ Nur zeigen konnten die Bären ihre Qualitäten bislang zu selten.

Aber auch die Tigers, bei denen die frühere Ketscher Spielmacherin Samira Brand derzeit unter Vertrag steht, gehen nicht unvorbereitet in die Partie gegen die Bären. Waiblingens Trainer Kai Freese spricht eine deutliche Warnung vor dem Kellerkind aus und möchte sich von den bisherigen Ergebnissen der Kurpfälzerinnen nicht blenden lassen. „Es gab verschiedene Faktoren, die zu den Ergebnissen geführt haben – beispielsweise auch etwas Verletzungspech. Die Ketscher Mannschaft hat für mich eine sehr hohe Qualität, wird ihre Siege noch holen und am Ende nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, glaubt der Coach.

Vor allem die Ketscher Schlussfrau Johanna Wiethoff lobt der Tigers-Coach in den höchsten Tönen: „Johanna ist eine absolute Toptorhüterin, die Ketsch in den ersten Spielen fehlte und die nach meiner Einschätzung auf dem Niveau einer Celina Meißner spielt.“ Meißner steht seit dieser Saison in der Bundesliga bei Frisch Auf Göppingen zwischen den Pfosten.

Volles Lazarett bei den Handballerinnen der Kurpfalz-Bären

Verzichten muss Garcias Gegenüber am Samstag auf Lotta Gerstweiler. Auch hinter dem Einsatz von Lena Nagy steht aufgrund eines Ermüdungsbruchs ein Fragezeichen. Vivienne Hildebrandt und Belen Gettwart fielen mit Erkältungen aus und Isabel Toth musste berufsbedingt etwas kürzertreten. „Es sieht momentan nicht ganz so toll aus“, gesteht Freese.

Besser ist die personelle Situation bei den Bären. Lediglich Katharina Hufschmidt droht wegen einer Fingerverletzung beim Schlusslicht auszufallen. Lena-Sophie Stitzel hatte mit einer Erkältung zu kämpfen, sollte aber einsatzfähig sein, heißt es vonseiten der Trainerin.

„Wir haben das freie Wochenende genutzt, um den Akku aufzuladen, und sind mit voller Energie in die Trainingswoche gestartet. Wir wollen alles reinwerfen, um die ersten Punkte in dieser Saison zu holen“, gibt sich Garcia, die sich der Schwere der Aufgabe aber durchaus bewusst ist, wie meistens kämpferisch. 

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