Ketsch. Trotz des verpatzten Starts in die neue Saison stehen die Gesellschafter der Kurpfalz-Bären geschlossen hinter Trainerin Franziska Garcia. „Wir haben zu 100 Prozent Vertrauen in Franzi und ihr Team“, erklärte Geschäftsführer Armin Wagner vor dem Auswärtsspiel in der 2. Handball-Bundesliga am Samstag beim HC Rödertal (Anwurf: 18 Uhr). „Dass sie Spielerinnen entwickeln können, haben sie in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen.“
In dieser Spielzeit muss dieser Beweis aber erst noch erbracht werden. Erst ein Spiel gewann Ketsch. Hinzu kommen fünf Niederlagen. „Keine Frage, wir haben uns vom Start deutlich mehr erhofft und wissen, dass die zwei Punkte deutlich zu wenig sind, für das, was die Mannschaft zu leisten imstande ist“, so Wagner weiter.
Vor allem die deutlichen Niederlagen gegen Aufsteiger TSG 1846 Mainz-Bretzenheim (21:27) und Schlusslicht Werder Bremen (25:32) hätten wehgetan, gab er zu. „Dass das aber deutliche Niederlagen waren, würde ich in dieser Form so nicht sagen - auch wenn die Ergebnisse etwas anderes sagen“, meinte Wagner. „Am Ende sind es pro Spiel sechs, sieben Situationen, die dafür sorgen, dass wir verlieren. Zudem ist die Anzahl der technischen Fehler zu hoch und die Wurfeffektivität derzeit nicht ausreichend.“
Zwei Personalien könnten auch dafür ausschlaggebend sein, dass in dieser Saison noch ordentlich Sand im Getriebe ist. Mit Mireia Torras Parera und Gianina Bianco stehen gleich zwei wichtige Spielerinnen der vergangenen Saison nicht mehr im Kader. „Als Ausrede dient das aber nicht“, sagte Wagner und bekräftige mit dem Verweis auf den 34:30-Erfolg beim VfL Waiblingen: „Die Qualität ist ja da.“
Es gibt aber auch Lichtblicke: Am vergangenen Spieltag feierte Natasha Lerche ihr Debüt für die Bären und Nachwuchstalent Marlis Mader ist schon eine Art Fixpunkt im Spiel. Wagner bittet bei den beiden Neuzugängen noch um etwas Geduld, indem er erklärt: „Natasha kommt aus der vierten Liga und hat daher noch einiges aufzuholen. Bei ihrem Debüt hat sie sehr unaufgeregt und solide agiert. Ich bin sicher, dass sie ihren Weg gehen wird. Marlis Mader hat sich bereits trotz ihres jungen Alters von erst 18 Jahren festgespielt. Sie ist in meinen Augen ein Rohdiamant. Auch im Angriff konnte sie bereits gute Akzente setzen. Wir werden noch viel Freude an ihr haben.“ Allerdings verletzte sich die Rückraumspielerin am Mittwoch im Training und droht auszufallen.
Kurpfalz-Bären: Nicht in Panik verfallen
Viel Zeit hat die junge Bären-Mannschaft aber nicht. Zwar stehen alle Vereine in der Tabelle noch eng beisammen, den Anschluss sollte die Truppe vom Altrhein jedoch nicht verlieren. „Druck haben wir im Leistungssport immer, punkten müssen wir auch“, weiß Wagner. „Ob wir das in schwierigen Spielen gegen einen Absteiger oder gegen einen der Aufstiegsfavoriten tun, werden wir am Ende des Tages sehen. Wir werden aber sicher nicht in Panik verfallen. Wichtig ist, dass die Mannschaft eine Entwicklung nimmt, aus ihren Fehlern lernt und alles auf der Platte lässt.“
In der Sporthalle Großröhrsdorf im Duell mit Rödertal nehmen die Bären wieder die Rolle des Außenseiters ein. Wagner hofft, dass sich das Team in kleinen Schritten belohnt: „Ich erhoffe mir eine Mannschaft, die brennt. Eine, die alles gibt und dem Favoriten alles abverlangt. Wir sind in der Lage, befreit aufspielen zu können - vielleicht setzt das noch einmal Kräfte frei. Die Mannschaft kann es und ich erhoffe mir, dass sie im Gesamten ihr Potenzial ausschöpft.“
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