3. Handball-Liga Frauen

Kurpfalz-Bärin Ann-Christin Steinhart muss Karriere beenden

Die Ketscher Drittliga-Handballerinnen können in der anstehenden Saison nicht mehr mit Ann-Christin Steinhart planen. Die 36-Jährige ist an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt.

Von 
Frederik Schneider
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Ketsch. Kurz nach dem Start der Saisonvorbereitung müssen die Kurpfalz-Bären in der Vorbereitung auf die 3. Handball-Liga der Frauen einen personellen Rückschlag verdauen: Ann-Christin Steinhart, die erst im Dezember des vergangenen Jahres nach Ketsch gekommen war, muss ihre Handballkarriere beenden. Bei der 36 Jahre alten Abwehrspezialistin wurde Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert. „Wir haben entschieden, dass es nicht sinnvoll ist, so weiterzumachen. Die Gesundheit geht vor“, bedauert Neutrainer Sascha Kuhn. „Es ist natürlich immer schlecht, wenn eine erfahrene Spielerin wegbricht. Es tut mir unheimlich leid für sie.“

Leicht ist Steinhart, deren Routine den Bären beim Neuaufbau nach dem Abstieg fehlen wird, der Schritt allerdings nicht gefallen. „Ich bin definitiv noch nicht an dem Punkt, an dem ich innerlich völlig im Reinen mit der Entscheidung bin“, sagt sie. „Dafür war der Sport einfach viel zu lange ein zentraler Teil meines Lebens. Aber ich merke, dass sich Schritt für Schritt etwas bewegt und ich mich langsam an die neue Situation gewöhne.“

Ann-Christin Steinhart kann sich Zukunft als Trainerin vorstellen

Selbst im Alltag spürt die frühere Spielerin der SG Mainz-Bretzenheim die Auswirkungen der Krankheit. „Ich merke, dass ich körperlich nicht mehr die Belastungen aushalten kann wie früher und es gibt auch immer wieder Tage, an denen mein Energielevel deutlich niedriger ist“, berichtet sie. „Das ist ungewohnt und manchmal frustrierend, aber ich versuche, mir selbst gegenüber geduldig zu bleiben und die positiven Entwicklungen nicht aus dem Blick zu verlieren.“ Wichtig hierbei: Sie hatte sogar noch Glück im Unglück, denn das sogenannte Epstein-Barr-Virus hätte auch zu einer Herzmuskelentzündung führen können.

Nur allzu gerne hätte Steinhart den Weg der Bären in der 3. Liga weiter mitgestaltet. Schließlich war es ihr und der Mannschaft nicht gelungen, den Abstieg zu verhindern. Allerdings blickt sie laut eigener Aussage „mit sehr viel Dankbarkeit“ auf ihr Kapitel in Ketsch zurück. „Auch wenn die Zeit kürzer war als geplant, war sie für mich sehr wertvoll. Ich wurde herzlich aufgenommen, habe mich sofort wohlgefühlt und konnte spüren, wie stark der Zusammenhalt im Team ist. Es war schön, meine Erfahrung einbringen zu dürfen – auch wenn ich mir natürlich gewünscht hätte, sportlich noch mehr Einfluss nehmen zu können. Aber allein schon Teil dieses Teams gewesen zu sein, war etwas Besonderes.“

Mit dem Handballsport möchte die Rückraumakteurin in Kontakt bleiben. Eine Zukunft am Altrhein scheint aufgrund der Wohnsituation allerdings ausgeschlossen. Steinhart wohnt in Kaiserslautern, ist aber „grundsätzlich motiviert“, ihren Weg im Handball weiterzugehen. „Nur eben auf eine neue Art“, sagt sie. Der Job als Trainerin sei eine Option, erklärte sie. Vorerst geht es für Ann-Christin Steinhart aber nur darum, wieder fit zu werden.

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