Der Ball läge weit in der Hälfte des Spielfeldes der HG, was die Chancen auf den Klassenerhalt in der 3. Handball-Liga angeht, hatten wir im Vorbericht geschrieben. Jetzt ist er aber endgültig bei den Gegnern. Denn die 31:38 (13:19)- Niederlage von Oftersheim/Schwetzingen gegen das Team Handball Lippe II besiegelt den Abstieg „definitiv“, wie Co-Trainer Frederik Fehrenbach später vorrechnete. Der Hoffnungsschimmer, der in den letzten zehn Tagen aufgekeimt war, ist jäh erloschen. „Der Schmerz ist wieder da“, stellte Lahme fest. „Wir konnten uns, keinen der Zuschauer und der Ehrenamtlichen, die sich hier ins Zeug legen, belohnen. So ist der Sport. Wir müssen von vorne anfangen.“
Ausschlaggebend war eine schwache Phase der Heimmannschaft vor und nach der Pause, in der sie alle ihre Tugenden vermissen ließ, was auch den treuen Zuschauern nicht entgangen war, die mit ihren Kommentaren zur Pause und nach Abpfiff (zurecht) nicht geizten. Aus einem 10:9 (nach Blitzstart von 3:0, einem reinen Strohfeuer) und 12:12 (23.) wurde binnen zehn Minuten ein 13:21. „Das war die Knickphase“, urteilte auch Trainer Christoph Lahme. „Wir kamen gut ins Spiel, aber dann hatten wir keinen Zugriff mehr.“ Überhaupt musste er festhalten: „Wir haben das Spiel heute klar in der Abwehr verloren.“ Denn die Deckung blieb angesichts von 38 Gegentreffern trotz mehrfacher Umstellungen vieles schuldig und oft blass.
Der Coach hatte aus verschiedenen Gründen seine Startaufstellung variieren müssen. So fehlte Leon Haase mit Rückenbeschwerden und Dymal Kernaja nahm zunächst die Spielmacherposition für Christian Wahl ein. Erfolgversprechend war nur die Auftaktsequenz. Doch bald wurden diverse Großchancen ausgelassen, was sich rächen sollte, zumal sich noch etliche fast unerklärliche Fehler hinzuaddierten. Da nutzten auch sieben Treffer des A-Jugendlichen Leonard Zaum nicht allzu viel.
Wende gelingt nicht
Aus der Acht-Tore-Depression (13:21) zur 33. Minute vermochte sich die HG zeitweilig stückchenweise heraus zu retten. Sie deckte offensiver, machte einiges richtig (16:21/31:35), aber nicht genug, um dem Spielverlauf eine Wende zu geben. Lemgo II zeigte sich auch ständig präsent (23:31). Ihr Trainer Matthias Struck lobte: „Gegen die offensive Abwehr Oftersheim/Schwetzingens haben wir immer Lösungen gehabt.“ Diese manifestierte sich teils in Spaziergängen seiner Angreifer durch die HG-Deckungsreihen.
Die Pleite teilweise auf äußere Umstände zu schieben, wie in der letzten Heimpartie, würde zu kurz greifen. An dieser Misere trägt das gesamte Team selbst schuld und muss nun mit dem Makel des Abstiegs leben. Und nicht nur wegen dieser Begegnung. Nicht nur die mageren drei Punkte aus den Heimspielen der Relegationsrunde sind Lahme ein Dorn im Auge. „Diese Zähler fehlen uns schon die ganze Saison. Sonst wären wir nicht in dieser Situation. Aber heute waren wir auch auf allen Positionen die schlechtere Mannschaft.“
Martin Schmitt, der Sportliche Leiter, blickte indes in die Zukunft: „Wir werden in der Oberliga voll angreifen und den Aufstieg ins Auge fassen.“ Und ob sich Christian Wahl in Galgenhumor übte oder schon ein Versprechen gab, ist offen: „Ihr könnt euch darauf einstellen, dass wir jetzt wieder öfter gewinnen werden.“ Denn er wie ein Großteil des Teams bleiben bei der HG. Einzig wie vermeldet Kevin Suschlik (Saarlouis) und Niklas Krämer (Leutershausen) wurden verabschiedet. Hinzu kommt noch Bastian Seitz aus der A-Jugend, der Krämer an die Bergstraße folgt.
HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (4/1), Schulz (1), Wahl (1), Kern (4), Krämer (5), Triebskorn (1), Suschlik (3), Zaum (7), Seitz (1), Burmeister (3), Kernaja, Leibnitz, Kusch (1).
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