2. Handball-Bundesliga Frauen

Niederlage in Ketsch: Tank der Kurpfalz-Bären ist leer

Nur allzu gerne hätten sich die Kurpfalz-Bären mit einem Sieg von ihrem Heimpublikum in der Neurotthalle verabschiedet. Jedoch war der SV Werder Bremen am Samstagabend zu stark und entführte verdientermaßen die Punkte.

Von 
Frederik Schneider
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Amelie Möllmann ist mit acht Treffern beste Torschützin der Bären bei der Heimniederlage gegen Bremen. © Lenhardt

Ketsch. Nur allzu gerne hätten sich die Kurpfalz-Bären mit einem Sieg von ihrem Heimpublikum in der Neurotthalle verabschiedet. Jedoch war der SV Werder Bremen am Samstagabend zu stark und entführte verdientermaßen die Punkte aus Ketsch dank eines 35:25 (15:12)-Auswärtssieges.

Für Bären-Trainerin Franziska Steil ist das Ergebnis aber verschmerzbar. „Wenn der Tank leer ist, dann ist er leer“, sagte sie mit Blick auf den dezimierten Kader, den sie zur Verfügung hatte. Ein Quintett stand Steil nicht zur Verfügung. „Natürlich wollten wir unser letztes Heimspiel der Saison nicht so bestreiten, aber so etwas passiert einfach. Wir können das realistisch einordnen.“

Die Niederlage könnte aber noch Folgen haben. Denn die Bremerinnen zogen in der Tabelle an Ketsch vorbei und sind nun Zehnter. Ab der kommenden Saison sind nur noch die Zweitligisten für den DHB-Pokal qualifiziert, die auf diesem zehnten Platz oder besser abschließen. Entscheidend ist der letzte Spieltag am kommenden Samstag, an dem alle Partien um 17 Uhr angepfiffen werden. Die Vorzeichen sind ähnlich: Die Bären gastieren bei der SG H2Ku Herrenberg und Bremen empfängt mit der SG Schozach-Bottwartal einen weiteren bereits feststehenden Absteiger. Vorteil: Bremen.

Die Partie vor knapp 300 Zuschauern ist rasch erzählt. Bremen legte gut los und profitierte von zahlreichen technischen Fehlern und Ballverlusten der Bären. Hätte Johanna Wiethoff zwischen den Pfosten nicht einen Sahnetag erwischt, wäre die Begegnung schon zu einem früheren Zeitpunkt entschieden gewesen. Am Ende kam die Schlussfrau auf 15 Paraden.

Alternativen fehlen

Ohne die frisch am Knie operierte Lea Marmodee sowie die nicht in der Halle weilenden Johanna Werthmann, Svenja Mann und Jule Haupt fehlten die Kraft und die Alternativen, um das Spiel noch einmal herumzureißen. „Wir wollten und haben auch gekämpft. Aber wir konnten nicht“, sagte Steil. Beim 27:17 eine Viertelstunde vor dem Ende war die Partie längst entschieden.

Eine schöne Randnotiz: Nach ihrer schweren Knieverletzung erzielte Katharina Hufschmidt in ihrem sechsten Spiel für Ketsch ihren ersten Saisontreffer.

Neuerungen gibt es noch im Umfeld zu vermelden: Die neue Leiterin der Geschäftsstelle, Tine Waldmann, und Technik-Chef Manuel Koob erhalten künftig Prokura, teilte Armin Wagner mit.

Svenja Mann kommt fest

Der Geschäftsführer verkündete außerdem, dass Svenja Mann in der Saison 2023/24 von der Sport-Union Neckarsulm nach Ketsch kommt. Schon in dieser Spielzeit spielte sie mit einem Zweitspielrecht für die Bären. Künftig soll sie fest für Ketsch spielen und nur noch in Ausnahmefällen für den Bundesligisten auflaufen. „Das Grundgerüst steht, der Kern bleibt zusammen“, sagte Wagner, der zeitnah Einzelheiten mitteilen möchte.

Bären: Polackova, Wiethoff; Scheffler (2), Hinzmann (1), Bianco (1), Torras Parera (3), Wenzel (4), Möllmann (8), Engelhardt (5), Hufschmidt (1). fred

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