Spieler der Woche

Nur die Videokamera fehlt

SV-98-Talent Marco Seibert trifft in der Landesliga aus 45 Metern Entfernung

Von 
Lothar Fischer
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Das Tor aus etwa 45 Metern zum 4:1 in der Fußball-Landesligabegegnung des SV 98 Schwetzingen gegen die SG Eppelheim hätte bei der Wahl zum „Tor des Monats“ in der ARD gute Chancen gehabt. Da beim Nachbarschaftsduell jedoch keine Filmkamera zugegen war, hat unsere Zeitung für den SV-98-Kunsttorschützen Marco Seibert mit der Wahl zum „Spieler der Woche“ zumindest ein kleines Trostpflaster parat.

Der 18-Jährige sah seinen gelungenen Coup von der Mittellinie aus folgendermaßen: „Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es ein Abstoß oder ein Befreiungsschlag war. Milan legte mir den Ball auf, als ich mich in der Vorwärtsbewegung auf Höhe des Mittelkreises befunden habe. Ich schaute, welche Möglichkeit besteht, den Ball zu spielen. Rechts außen war Akay gedeckt und Milan stand zu dem Zeitpunkt mit dem Rücken zu mir. Deshalb entschloss ich mich, noch ein, zwei Schritte zu gehen. Dabei fiel mir auf, dass der Eppelheimer Torwart zu weit vor dem Tor stand. Da ich den Ball auf meinem starken linken Fuß hatte, zog ich einfach mal ab. Natürlich war auch etwas Glück dabei, dass ich das Leder von der Mittellinie aus so gut getroffen habe und es im gegnerischen Tor einschlug“, schildert der Jungkicker seinen sehenswerten Treffer sehr sachlich.

Gastspiel auf dem „Betze“

Marco Seibert ist ein echter Schwetzinger Junge, der am 17. Oktober 2003 hier geboren wurde und auch heute noch in der Spargelstadt im Schälzig wohnt. Den Verein durchlief er von den Bambini bis zur A-Jugend. In der C-Jugend mach- te er jedoch einen kleinen Abstecher zum 1. FC Kaiserslautern. Aus privaten Gründen brach er nach einem halben Jahr seine Zelte beim Bundesligaclub ab und ging zu seinem Heimatverein zurück.

Seit dieser Saison gehört Seibert dem Landesligakader des SV 98 an. „Ich wurde von der Mannschaft sehr gut aufgenommen. Ein paar Spieler kannte ich bereits aus der A-Jugend, was es mir einfacher machte. Ich habe mich gleich sehr wohl gefühlt, denn es herrscht innerhalb des Teams ein sehr angenehmes Klima. Ich kann mir sehr viel von meinen Mannschaftskollegen abschauen, auf und neben dem Platz“, lässt der 1,72 Meter kleine Offensivspieler wissen. Seibert sieht sich auf dem linken oder rechten Flügel sowie auf der Achter oder Zehner Position am besten aufgehoben sieht. „Meine Stärken sehe ich im Dribbling und Passspiel. In der Defensive Eins-gegen-eins und an der körperlichen Konstitution muss ich arbeiten“, weiß der Gymnasiast, woran es noch hapert. „Der Sprung von der Jugend zu den Herren ist enorm. Das Tempo und vor allem die Körperlichkeit sind komplett anders als im Jugendbereich. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen.“

Verletzungsfrei bleiben

Zu den Plänen und Zielen in den kommenden Jahren: „In erster Linie ist es mir wichtig, gesund und verletzungsfrei zu bleiben. Ferner möchte ich mein Abitur bestehen und mich sportlich weiterentwickeln, um im Herrenbereich Fuß zufassen.“

Freier Autor Lothar Fischer ist ein Kenner in Sachen Fußball in der Region.

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