Triathlon - Beim Ironman in Frankfurt qualifiziert sich der 35-jährige Oftersheimer für die Weltmeisterschaft / Rookie Oliver Diemer zahlt Lehrgeld und wird disqualifiziert

Oswald kann sich nun für Hawaii in Form bringen

Von 
Birgit Schillinger
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Der Oftersheimer Dirk Oswald strahlt: Der 35-Jährige überquert nach 9:21 Stunden die Ziellinie beim Frankfurt Ironman. Als Sechster seiner Altersklasse hat er sich für Hawaii qualifiziert, wo der Start auf Februar verschoben wurde. © Rüffer/Blendenfuschs

Zwei Oftersheimer Triathleten standen bei der Frankfurter Ironman-Europameisterschaft am Start: Dirk Oswald und Oliver Diemer stellten sich der Herausforderung über 3,8 Kilometer Schwimmen, 184 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen.

Der 35-jährige Oswald kam nach 9:21 Stunden als 56. ins Ziel. Er hatte 2019 schon einmal eine Langdistanz gefinisht – auf der etwas kürzeren Strecke in Roth in 9:15 Stunden. Danach wuchs der Wunsch, einmal auch die Qualifikation für die Weltmeisterschaft auf Hawaii in Angriff zu nehmen.

Oswald arbeitet nun seit eineinhalb Jahren mit dem Kölner Trainer Lucas Worth zusammen und lernte dadurch seinen Körper besser kennen: „Ich wusste, welche Wattzahl ich auf dem Rad bringen kann.“ So pendelte sich seine Leistung bei 220 Watt ein, was er dann 5:05 Stunden durchhielt, nachdem er schon beim Schwimmen in 56 Minuten besser als erwartet abschnitt – „trotz des durch den Lockdown reduzierten Schwimmtrainings“.

„Habe mehr Zeit zu regenerieren“

Bestärkt durch seinen Test vor sechs Wochen auf der Oftersheimer Bahn, als der Marketingleiter einen Marathon im Alleingang in 2:57 Stunden schaffte, lief er beim Ironman nun ein Tempo von etwa 4,32 Minuten pro Kilometer, was insgesamt 3:11 Stunden bedeutete. Am Ende war er Sechster in seiner Altersklasse M 35-39 – und hatte sich damit für die Weltmeisterschaft auf Hawaii qualifiziert. Der ursprüngliche, traditionelle Oktober-Termin wurde wegen Corona jetzt auf Februar verschoben. „Das macht mich glücklich, denn so habe ich mehr Zeit, zu regenerieren und die Reise zu planen“, beurteilt Oswald die Verschiebung. „Nun kann ich nach einer Pause noch einmal die Form neu aufbauen.“

Oliver Diemer war ein Rookie, so heißt auch im Triathlon ein Neuling, der sich das erste Mal an die Distanz wagt. Er hat erst vor vier Jahren mit dem Triathlon angefangen und schnell sein Talent für längere Strecken entdeckt. Beide Oftersheimer haben das Projekt Frankfurt sehr gewissenhaft in Angriff genommen: 15 bis 20 Wochenstunden Training kamen in der Vorbereitung zusammen. „Schwimmen war ganz gut für die lange Schwimmpause, auf dem Rad habe ich mich bewusst etwas zurückgehalten, weil ich den Marathon ohne größere Probleme durchlaufen wollte“, berichtet Diemer.

„Die Radstrecke hat 1600 Höhenmeter, ist sehr wellig mit einigen Anstiegen und nicht besonders rund zu fahren, also sehr anspruchsvoll.“ Mit der Marathonzeit von 3:40 Stunden ist er zufrieden. „Die Hitze hat nicht so eine große Rolle gespielt, ich bin damit gut klargekommen, es gab immer wieder Möglichkeiten, durch Duschen an den Verpflegungsständen sich abzukühlen.“

Regel missachtet

Glücklich im Ziel kam dann noch eine „kalte Dusche“ in Form einer Disqualifikation: Denn auf dem Rad bekam Diemer eine gelbe Karte wegen eines zu langen Überholvorgangs gezeigt – und wusste nicht, dass er eine Minute in der Strafbox hätte absitzen müssen. Das Missachten der Regel führt zum Ausschluss. Sein Ergebnis wäre 10:46 Stunden gewesen.

Freie Autorin Lehrerin für Deutsch und Mathematik am Schwetzinger Hebel-Gymnasium. Spezialgebiete:Schulthemen, Mathematik, Leichtathletik, Triathlon

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