Ein einziger Mannschaftspunkt fehlte der SG BW/GH Plankstadt im Topduell der 2. Sportkegeln-Bundesliga Süd beim BC Schretzheim, um mit einem 4:4 den Vorsprung auf den Verfolger zu halten und Meisterschaft und Aufstieg ins deutsche Oberhaus so gut wie perfekt zu machen. Doch mit einer 3:5-Niederlage ist dies praktisch unmöglich, denn Schretzheim dürfte am letzten Spieltag beim Tabellenletzten und Absteiger Poing nichts mehr anbrennen lassen. Plankstadt würde ein Heimsieg gegen Weidenstetten entsprechend im Kampf um den Aufstieg nichts mehr nutzen.
„Wir waren wohl zu nervös“, meinte Sabrina Bender nach dem 3:5 enttäuscht. 36 Fehler waren viel zu viel, Schretzheim selbst hatte zwar auch 27, aber war im Abräumen insgesamt das deutlich stärkere Team (1038:997). In die Vollen hatte Plankstadt leichte Vorteile, doch letztlich fehlten 32 Kegel.
Marion Glück kam für Simone Lenhard zum Einsatz und gewann den ersten Plankstadter Mannschaftspunkt. Im vierten Satz gab sie allerdings mit 127:153 viele Kegel gegen die Gastgeberinnen ab. Julia Tippl verlor den ersten Satz unglücklich 136:137 mit vier Kegeln, im zweiten und vierten Satz lief es dann gar nicht, sodass sie nur den dritten Durchgang gewann und Plankstadt noch weiter gegen den Aufstiegskonkurrenten zurückfiel.
Mit 1:1 nach Mannschaftspunkten und vier Kegeln Rückstand gingen Michaela Engel und Stefanie Blach als Mittelpaar auf die Bahnen. Engel kam in den ersten beiden Sätzen mit 108 und 115 Kegeln überhaupt nicht zurecht und als sie im dritten Durchgang besser wurde, legte auch ihre Gegnerin Christine Grau zu (141:151). Mit nur 497 Kegeln erreichte Engel eines ihrer schwächsten Ergebnisse in dieser Saison, dabei wären die 522 von Grau doch leicht zu schlagen gewesen. „Die ersten beiden Bahnen stand ich völlig neben mir, seit Corona komme ich nicht mehr richtig in Fahrt“, haderte Engel. Stefanie Blach trumpfte hingegen auf, gab zwar zwei Sätze ab, war aber in der Gesamtkegelzahl besser und spielte fehlerlos. 571 Kegel (198 im Abräumen) waren Tagesbestleistung. Zum Vergleich: In der Frauen-Bundesliga gab es am Sonntag einen sensationellen Einzelrekord. Kathrin Lutz vom KC Schrezheim spielte in Pöllwitz mit 712 Kegeln als erste deutsche Frau überhaupt einen 700er.
„In der entscheidenden Phase gepatzt“
Mit 2:2 und neun Kegeln Rückstand war für Plankstadts Schlusspaar aber noch alles drin. Sabrina Bender gewann jedoch gegen Schretzheims Topspielerin Marion Frey keinen Satz und gab in Summe 35 Kegel ab. Yvonne Schränkler holte zwar bei Satzgleichstand über die höhere Kegelzahl den Mannschaftspunkt, doch sie machte nur zwölf Kegel gut. Im ersten und dritten Satz räumte sie mit 35 und 34 Kegeln zu wenig.
Die Enttäuschung bei Plankstadt war natürlich groß, hatte es die SG doch in der eigenen Hand gehabt. „In der entscheidenden Phase haben wir gepatzt und selbst versagt“, sagte Sabrina Bender. „Glückwunsch an Schretzheim zum Sieg und wohl Aufstieg.“ mra
BC Schretzheim – SG BW/GH Plankstadt 5:3 (3248:3216 Kegel): Perzl – Glück 1:3 (529:540), Gulde – Tippl 3:1 (541:526), Grau – Engel 3:1 (522:497), Bischof – Blach 2:2 (551:571), Frey – Bender 4:0 (566:531), Weitmann-Griesinger – Schränkler 2:2 (539:551).
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