3. Handball-Liga

Pleiten, Pech und Pannen

HG Oftersheim/Schwetzingen unterliegt im nordbadischen Derby gegen Pforzeim/Eutingen – Zu viele individuelle Fehler

Von 
Mike Junker
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Linkshänder Kevin Suschlik von der HG Oftersheim/Schwetzingen nimmt hier Maß und trifft übers ganze Spiel viermal – nach 38 Minuten muss er mit einer Oberschenkelverletzung vom Feld. © Lenhardt

Erneut steht Handball-Drittligist HG Oftersheim/Schwetzingen nach einem Heimspiel mit leeren Händen da. Im nordbadischen Derby mit der SG Pforzheim/Eutingen unterlag er mit 26:29 (15:17). „Wir machten heute schlussendlich in den entscheidenden Situationen zu viele individuelle Fehler, ohne dass überhaupt eine Not war“, urteilte HG-Headcoach Thorsten Schmid. „Das rächt sich in so einem Spiel.“

Er spielte damit auf die Schlussphase der Partie, die berüchtigte Crunchtime, an. Denn ab dem 23:27 hatte die heimische, jetzt energisch und aufopferungsvoll zupackende Defensive die Lage fast völlig im Griff. Die Youngster Marc Kern vom Kreis und Leon Hasse von Halbrechts verkürzten auf 25:27 (52.). Auch SG-Cheftrainer Alexander Lipps, seit über acht Jahren bei seinen Männern im Amt, bekannte später: „Die HG-Deckung war gut eingestellt und natürlich war die Halle noch da. Wir fanden offensiv in den letzten zehn Minuten kaum noch statt, das war nur noch Gewürge.“ Doch bei den Hausherren folgten Pleiten, Pech und Pannen – oder vielmehr Latte, Stürmerfoul sowie Ball übers Tor. Nico Schöttle, sonst mit Bittenfelds Bundesliga-Truppe unterwegs, traf dann mit seinem achten Tor mitten ins Mark der Ausgleichsbemühungen (25:28/58.) – das war’s dann gewesen.

HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (3/2), Schulz, Wahl (1), Kern ...

HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (3/2), Schulz, Wahl (1), Kern (2), Sauer (5), Krämer (3), Suschlik (4), Burmeister (4), Stier, Kernaja (1), Hammarberg, Haase (2), Geisler (1).

SG: Rutschmann, Studentkowski; Horchheimer (6/4), Hohnerlein (1), Schöttle (8), Reisinger, Wilhelm, Broschwitz (3), Kirchenbauer (4), schlögl (1), Faeser, Lupus, Catak, Süsser (3), Ganz (3).

Schiedsrichter: Becker, Nickel (Gernsheim/Pfungstadt) – Siebenmeter: 3/2:4/4 – Zeitstrafen 4:12 Minuten (Wahl, Haase – Schöttle, Schlögl, Süsser (2), Catak).

Besonderes Vorkommnis: Disqualifikation Catak (47.) grobes Foulspiel.

Spielfolge: 3:3, 3:5, 6:6, 9:8, 11:10, 11:13, 13:13, 13:16, 15:17 (HZ), 16:17, 17:22, 22:25, 25:27, 26:29.

Zuschauer: 250. mj

Vorausgegangen war eine wieder mal turbulente Begegnung. „Aber es war ein sehr hohes Resultat“, staunte Lipps, „sonst erreichten wir manchmal nicht einmal 20 Treffer“. Allein in der ersten Viertelstunde wurde 21 Mal eingenetzt. Während die HG mit gefälligen Kombinationen glänzte, dazwischen ab und an ein paar Alleingänge bot, kam die SG mit Würfen aus der zweiten Reihe sowie über den Kreis zum Erfolg. Abwehr und Torhüter fanden beidseitig zwar statt, waren aber nicht sonderlich erfolgreich in Sachen Balleroberung. Allmählich stellte Pforzheim/Eutingen aber die Laufwege der Konkurrenz vor den relativ leeren Tribünenrängen besser zu, was der SG einen kleinen Vorteil brachte.

Hoffnung nach der Pause

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Lücken hinterließen zudem Tim Kusch (Lungenentzündung) und der kurzfristig erkrankte Alexander Leibnitz in der Aufstellung der Gastgeber. Nach der Pause schien sich das Blatt wieder zu wenden. Per Siebenmeter erzielte Max Barthelmeß gegen Bastian Rutschmann den Anschluss. Aber nur wenig später sah sich sein Team mit fünf Toren im Hintertreffen. Zusätzlich fiel Kevin Suschlik nach seinem Wurf zum 18:22 mit einer Oberschenkelverletzung aus (38.). Hektisch wurde es, als Ingo Catak den Kurpfälzer Spielgestalter Lukas Sauer von den Füßen holte. Es folgte eine spontane Rudelbildung, die ohne progressive Konsequenzen blieb. Catak musste jedoch nach einer „Abwehraktion ausschließlich gegen Gesicht des Gegenspielers mit entsprechender Intensität“ (Eintrag Spielberichtsbogen) mit Rot auf die Tribüne.

Nach Abpfiff herrschte tiefe Niedergeschlagenheit im HG-Lager, die keiner recht in Worte zu fassen wusste. Schmid sagte: „Das ist natürlich super, super ärgerlich. Dass wir aus unserer guten Abwehr in der zweiten Halbzeit kein Kapital schlagen, ist umso trauriger.“

Freier Autor Dem Handball verbunden, aber immer flexibel

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