3. Fußball-Liga

Rückschlag in Unterzahl

SV Sandhausen liegt gegen SSV Ulm zur Pause vorn und verliert am Ende mit 1:2 – Göttlicher sieht früh Gelb-Rot

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fred
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Sandhausens David Otto – hier am Ball vor Ulms Keeper Christian Ortag – sorgte mit seinem Tor zum 1:0 (12.) für die Führung zur Halbzeit. © Michael Ruffler

Bis kurz vor 20.30 Uhr haben die Fans und Verantwortlichen des SV Sandhausen die Momentaufnahme genießen können: Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Schwarz-Weißen auf den zweiten Platz in der Blitztabelle der 3. Fußball-Liga geklettert, doch in der Schlussphase schlug der SSV Ulm noch einmal zu, und zwar doppelt. Mit dem zweiten Sieg nacheinander wurde es nichts – das mehr als 80 Minuten in Unterzahl agierende Team von Trainer Danny Galm musste sich am Ende trotz Führung mit 1:2 (1:0) geschlagen geben.

„So ein Spielverlauf ist bitter. Ich glaube, dass uns das aber zusammenschweißt. Heute sollte es nicht sein“, sagte Galm im Interview beim Streamingdienst „Magenta Sport“ am Freitagabend. Im Klassement rangieren die Kurpfälzer nach den Treffern von David Otto (12. Minute) für Sandhausen und Dennis Chessa (68.) sowie Tobias Rühle (90.) für den SSV mit 14 Punkten aus zehn Partien auf dem achten Rang, Neuling Ulm ist starker Zweiter und rückt Spitzenreiter Dynamo Dresden auf die Pelle. Ein Großteil der Konkurrenz kann am Samstag und Sonntag aber noch nachlegen.

In der Anfangsphase waren die Gastgeber noch die gefährlichere Mannschaft. Rouwen Hennings und Tim Maciejewski scheiterten jedoch zwei Mal an Christian Ortag im Gehäuse der Spatzen. Als Maciejewski die Führung verpasste, hatte Felix Göttlicher bereits die erste Gelbe Karte gesehen. Der Innenverteidiger vertrat den gesperrten Tim Knipping. Das Debüt für den 21-Jährigen hätte kaum schlimmer verlaufen können. Nur vier Minuten nach der Verwarnung flog Göttlicher mit Gelb-Rot vom Platz. Er kam zu spät, dem Unparteiischen Florian Exner blieb keine andere Wahl.

Otto behält die Nerven

Aus dem Tritt kam der SVS deswegen aber nicht, im Gegenteil: Nach einem missglückten Rückpass von Johannes Reichert behielt Otto die Nerven und traf. So hatte sich Galm die Reaktion vorgestellt. Er reagierte aber auch und nahm Maciejewski runter. Für den Offensivmann kam Yassin Ben Balla, der für Stabilität und Ruhe sorgen sollte. Die Hintermannschaft hatte einiges zu tun. Im Verbund hielt sie dem Druck lange Zeit stand. Das lag aber auch daran, dass die Ulmer ihre spielerische Überlegenheit nicht gut ausspielten oder sich am gut aufgelegten Nikolai Rehnen die Zähne ausbissen.

Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Gäste das Spiel weiter. Ulm rannte an, der SVS reagierte und verteidigte. Eine Hereingabe verpasste nach 51 Minuten der eingewechselte Ulmer Nicolas Jann. Besser machte es Chessa, dessen Schuss für Rehnen unhaltbar abgefälscht wurde. Auf der Gegenseite spielte der SVS die wenigen Konter nicht sauber zu Ende. Die Strafe folgte: Rühle überwand Rehnen. Die Enttäuschung aufseiten der Sandhäuser war riesig. Nach Abpfiff kassierte auch noch Sportdirektor Matthias Imhof die Rote Karte, weil er den Schiedsrichter lautstark angegangen war. Nachdem es zuletzt zwei Spiele gegen Teams aus dem Südwesten gegeben hatte, kommt es am kommenden Samstag zu einer anderen Parallele. Bei der SpVgg Unterhaching trifft Sandhausen zum zweiten Mal in Folge auf einen Aufsteiger. Spielbeginn ist um 14 Uhr. fred

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