Reitsport

Samantha Theis gewinnt den Großen Preis der Stadt Schwetzingen

Auch Starkregen kann die Reiter nicht stoppen. Maren Steinhilper gewinnt Fairnesspreis. Vorstand zieht positiv Bilanz und freut sich über Tausende Besucher.

Von 
Marco Montalbano
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Samantha Theis vom RFV Zeiskam gewann auf Chakra beim großen Preis der Stadt Schwetzingen das Stechen in der Springprüfung S*. © Dorothea Lenhardt

Schwetzingen. Beinahe wäre das schon am Donnerstag gestartete Springturnier am letzten Tag, kurz vor dem Großen Preis der Stadt Schwetzingen, im wortwörtlichen Sinne, ins Wasser gefallen. Denn Starkregen zwang zur Unterbrechung. Doch Petrus zeigte ein Einsehen und Gäste wie Reiter zeigten Ausdauervermögen, sodass es kurz darauf (halbwegs) trocken auf der Reitanlage an der Hockenheimer Landstraße des Reitvereins 1952 weiter ging. Von ursprünglich 29 angemeldeten Teilnehmern konnten letztendlich jedoch nur 14 teilnehmen. Die anderen hätten, meist aufgrund des Wetters, abgesagt.

Samantha Theis aus der Pfalz auf „Chakra“ konnte den Sieg mit einer Zeit von 69.77 in der ersten und 35.64 in der zweiten Runde einfahren, dicht gefolgt von Maren Steinhilper auf „Bibi Blocksberg“ mit 69.85 in der ersten und 35.76 in der zweiten Runde. Auf dem dritten Platz ebenfalls Samantha Theis auf „Halla Isriwica Z“, gefolgt von Steinhilper auf „Miss Pezi“. Auf den fünften Platz schaffte es Bernd Herbert auf „Chinchillo“, im Gegensatz zu den vor ihn Platzierten allerdings nicht fehlerfrei sondern mit 4 HF.

Nicht platziert: Hauke Bintig auf „Big Red Balou“, Reinhard Fleer auf „Comme Sa Mère“, Bernd Herbert auf „Cassy 115“, Michael Hoffmann auf „Curt 34“, Celine Frieß auf „Dialotta FRH“, Mary-Ann Fuchs auf „Quincy 212“, Elias Hohler auf „Creed SR Z“. Zurückgezogen in der ersten Runde: Pascal Lindner auf „Uljanka K“. Aufgegeben in der ersten Runde: Hauke Bintig auf „Touloubre“. Einen weiteren, den Ehrenpreis für Fairness, bekam Maren Steinhilper, gesponsert von Wagner Reitsport. Für die Stadt Schwetzingen gratulierte Bürgermeisterstellvertreterin Elfriede Fackel-Kretz-Keller.

Der Gewinnerin fehlen nur noch wenige Siege zum Goldabzeichen

Samantha Theis verriet: „Ich freue mich sehr. Aktuell stehe ich kurz vor dem Goldabzeichen, für das mir nur noch ein paar Siege fehlen, dem ich nun wieder ein Stück näher gekommen bin.“ Auf die Frage, was sie jungen Menschen rate, die mit dem Reitsport beginnen wollten, antwortete sie: „Wichtig ist Disziplin und Verantwortung, sich um sein Pferd auch regelmäßig zu kümmern. Dann entsteht eine Verbindung. Dieser Moment, wenn man in den Stall hinein ruft und es wiehert zurück ist wunderschön.“ Auch Maren Steinhilper, die zwar in Kraichtal bei Bruchsal lebe, aber ursprünglich aus Ketsch stamme, freute sich über ihren Sieg und besonders über den Fairness-Preis: „Damit habe ich gar nicht gerechnet. Wir wurden beobachtet, unter anderem, wie wir mit unseren Tieren umgehen, was ich nicht wusste. Aber darüber freue ich mich auch sehr. Denn so ein Preis, den es nicht überall gibt, hat einen hohen Stellenwert für die Reiter. Und wir haben schließlich eine Vorbildfunktion für den Umgang mit Pferden.“ Sie meinte weiter: „Das Vertrauen des Pferdes, das muss man sich hart erarbeiten. Das Tier muss auf deiner Seite sein, dann macht es auch etwas für dich. Dann kommen auch die Erfolge.“ Sie riet Reitanfängern: „Das Pferd muss immer an erster Stelle stehen.“

Beim Barrierespringen S des RV Schwetzingen war mit 17 Startern das Konkurrenzfeld sehr groß. Lisa Köhler vom RFV Niederzeuzbach schaffte es unter die letzten vier der Siegergruppe als einzige Amazone zu kommen. © Wolfgang Gans

Vorstand Frank Weber freute sich über ein in jeder Hinsicht gelungenes Reitturnier mit rund 1.000 Nennungen und vielen Besuchern. „Da der Einritt frei war, müssen wir die Besucherzahl zwar schätzen, aber es waren bestimmt 4.000 bis 5.000, was wir auch anhand des Absatzes im Gastrobereich abschätzen können.“ Es sei das erste Mal, dass der Reiterverein diesen selbst ausgerichtet habe, was einen gewissen Kraftaufwand gewesen sei. „Die Vorbereitungen für das Reitturnier waren aufwendig. Da hieß es, die vier Wochen davor jeden Tag vorzubereiten. Das fing beim Freischneiden der Flutlichtanlage an und ging bis zum Putzen der Barrieren“, so Weber. Es sei fast wie „ein Fass ohne Boden“ gewesen. Aber gemeinsam hätten die gut 130 Vereinsmitglieder die Aufgabe gestemmt. Die Mitgliederzahl sei erfreulicherweise stabil bis steigend. Ein Herzensanliegen sei dem Vorstand, seinen Dank auszusprechen: „Ganz herzlich möchte ich mich bei allen Helferinnen und Helfern bedanken, genau wie bei der Stadt und den Sponsoren, ohne die all dies nicht möglich gewesen wäre. Besonders der VoBa Kur- und Rheinpfalz. Was mich gerührt und gefreut hat, ist, dass langjährige ehemalige Vorstände wie Matthias Vogel, Jürgen Berlinghof, Achim Fuchs, Peter Weidner und Dr. Stefan Schwab so tatkräftig mit angepackt haben.“ Dr. Schwab gab das Kompliment zurück und meinte: „Eine große Rolle spielte dabei auch das enorme Engagement, das unser Vorstand vorgelebt hat.“ Beim neuen Gastrokonzept ohne Fremdvergabe sei er allerdings, zumindest anfänglich, skeptisch gewesen: „Dass Mitglieder an den Ständen von neun Uhr morgens bis halb neun abends im Einschicht-Betrieb dort stehen, ist schon viel verlangt. Aber es hat geklappt. Vielen Dank dafür auch von mir. Das tut der Vereinskasse gut und ermöglicht uns einen größeren finanziellen Spielraum“, so der Altvorstand. Beim Essen sei man komplett ausverkauft, trotz dass mehrmals nachgekauft worden sei.

Dass seit langer Zeit wieder einmal Barrierespringen durchgeführt wurde, wobei das letzte sicher zehn bis 15 Jahre zurückliege, sei sehr gut angekommen: „Das wollen wir auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder machen. Auch das Feedback von den Teilnehmern war fantastisch. Wir hatten Übernachtungsgäste, die ihre Tiere in unseren Boxen untergebracht haben. Die waren ganz begeistert und wollten sofort für das nächste Mal reservieren. Sie fühlten sich wie Vereinsmitglieder und freuten sich über die guten Bedingungen, wie, dass sie ihre Tiere mit warmen Wasser abspritzen konnten, um nur ein Beispiel zu nennen. Übrigens haben wir noch Boxen frei, was erstaunen mag. Aber wir freuen uns auf Anfragen“, schloss Frank Weber.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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