Die Fußball-Interessierten der Region mussten sich wahrlich die Augen gerieben haben, als sie das Ergebnistableau der Kreisklasse A am Ostermontag betrachteten. Mit 19:1 hatte die SG Oftersheim den FC Türkspor Mannheim II abgefertigt, ja förmlich überrollt. Ein Druckfehler? Keineswegs. Eher ein Ausdruck des Torhungers des derzeitigen Tabellenzweiten, der – aufgrund eines Spieles im Rückstand – heimlicher Spitzenreiter ist. Dass Trainer Christian Thome sein Team trotzdem auf dem Boden hält, verrät er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Bei einem Ergebnis von 19:1 und Toren quasi im Fünf-Minuten-Takt – wann haben Sie selbst den Überblick verloren?
Christian Thome: Ich habe irgendwann nicht mehr mitgezählt. Ich glaube, wir haben hier etwas Historisches geschafft, allerdings darf man das nicht überbewerten. Am Wochenende beginnt das nächste Spiel wieder bei 0:0.
Dennoch fiel auf, dass Ihre Mannschaft auch in der zweiten Halbzeit und trotz klarster Führung nie den Fuß vom Gaspedal nahm. War das auch dem Blick auf das Torverhältnis geschuldet?
Thome: Eigentlich gar nicht. Ich weiß nicht, ob das am Ende überhaupt den Ausschlag gibt oder ob es sich schon ein, zwei Spieltage vor Schluss abzeichnet, wer ganz oben steht. Fakt ist, dass die Jungs einfach Bock haben zu kicken und Tore schießen wollen. Das geht gar nicht anders, das steckt in ihnen drin.
Besteht nach der jüngsten Serie von zwölf Partien ohne Niederlage nicht die Gefahr, dass das Gefühl einer gewissen Selbstverständlichkeit des Gewissens einkehrt?
Thome: Genau das sehe ich als meine Hauptaufgabe an, dass ich den Fokus auf gewisse Sachen lege, um dieses „Wir-gewinnen-eh“-Gefühl einzudämmen. Ich muss den Jungs immer vor Augen halten, dass das alles harte Arbeit ist. Wir hatten ja auch knappe Ergebnisse, wie zum Beispiel gegen Hockenheim.
Alles deutet auf einen Dreikampf um zwei goldene Plätze hin. Wie groß ist die Angst, am Ende der undankbare Dritte zu sein?
Thome: Angst haben wir nicht. Wir sehen eher die Chance, am Ende auf Platz eins oder zwei zu stehen.
Nächster Gegner ist der SV 98/07 Seckenheim, ein unbequemer Gegner, den Sie in einem schweren Hinspiel 4:3 knapp besiegt haben.
Thome: Seckenheim wird versuchen, uns vor eine Aufgabe zu stellen, sei es mit dem Spielsystem oder dem Spielverlauf. Dies gilt es zu lösen, denn wir müssen gewinnen, da wir davon ausgehen müssen, dass die anderen auch siegreich sein werden.
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