„Auch wenn das ausgegebene Saisonziel nur der Klassenerhalt sein kann, ist meine Mannschaft an einem guten Tag in der Lage, jeden der kommenden Gegner zu schlagen“, traut Daniel Weinheimer seinen Handballerinnen vor dem Start in die Drittlagasaison der Staffel Süd/West viel zu.
Nach einem Fehlstart mit fünf Niederlagen in Folge wie vergangene Runde, nach denen er das Team übernahm und von da an erfolgreich coachte, hatte er nicht nur mit Verletzungen zu kämpfen, sondern musste vor allem auch psychische Schwerstarbeit leisten, um die Moral zu stärken und den Kampfgeist und Spaß wieder zurückzuholen, um schließlich mit dem siebten Tabellenplatz den Klassenerhalt ohne Relegation zu sichern.
Gut ‘reinkommen
„Wir wollen von Beginn an gut in die Runde starten, um möglichst befreit weg von den Abstiegsrängen agieren zu können“, strebt er frühzeitig einen jener sieben Ränge an, da in dem Feld aus zwölf Mannschaften wieder vier direkt absteigen werden und der Achte in die Relegation muss. „Aufgrund der Reduzierung der Mannschaftszahl von 48 auf 36, wird es einen erhöhten Abstieg in die Oberligabereiche zur Saison 2024/2025 geben“, ist der Modus für alle vier deutschlandweiten Staffeln – Nord/Ost, Nord/West, Süd, Süd/West – in den Durchführungsbestimmungen nachzulesen.
Die letzte Staffelreduzierung hatte zudem den negativen Effekt, dass sich die HSG nicht mehr komfortabel geografisch in der Mitte der anzufahrenden Gegner befindet, sondern diesmal ganz am südlichen Zipfel, sodass die Reise mehrmals rund 300 Kilometer ins Bergische und Rheinland nach Köln, Düsseldorf, Leverkusen oder Solingen geht. Aber auch Marpingen und Gedern sind mit knapp 200 Kilometer alles andere als ein Derbyziel. Als solches kann höchstens der nächstgelegen Kontrahent in Bensheim an der Bergstraße und eventuell noch die beiden Mainzer Clubs oder Rodgau angesehen werden.
Schwer einzuschätzende Gegner
Doch Daniel Weinheimer freut sich bereits auf die neuen, noch kaum einzuschätzenden Gegner und tut sich schwer mit der Frage nach einer entsprechenden Prognose über den Saisonverlauf: „Die Staffel ist äußerst interessant und spannend, aber auch gefährlich und keineswegs zu unterschätzen. Es ist unglaublich schwierig zu sagen, wer vorne mitspielen wird und auch hinten gibt es kein Team, das als schwach einzustufen ist und somit als Abstiegskandidat gilt.“
Doch er weiß, dass er seine Akteurinnen in einer anstrengenden Saisonvorbereitung so gut wie möglich fit gemacht und auch mental optimistisch und kämpferisch eingestellt hat. „Die Mannschaft hat sich prima zusammengefunden trotz der sieben Neuzugänge, denn sie passen super zu uns und waren deshalb schnell integriert.“ Dennoch war es durch Urlaub, Arbeit und Studium schwierig, denn er habe bei den Vorbereitungsspielen nie alle Akteurinnen zur Verfügung gehabt. Dazu ist Rückraumspielerin Melissa Engeln nach einem Mittelfußbruch sowie Cathrin Hofmann nach einem Kreuzbandriss noch nicht ganz auf der Höhe und auch Paula Lederer laboriert seit dem Trainingslager vergangene Woche mit einer Fußverletzung.
Weinheimer und seinem Co-Trainer Alexander Bender wäre es trotzdem lieber, nicht verletztungsbedingt auf Spielerinnen verzichten zu müssen, sondern eher leistungsbedingt die Entscheidung zu treffen, welche 16 Akteurinnen aus dem 19er-Kader auflaufen dürfen.
„Es ist gut, dass wir noch etwas Zeit haben und erst am zweiten Spieltag der Liga ins Geschehen eingreifen werden“, ist Weinheimer froh über noch verbleibenden Trainingseinheiten, denn erst am Sonntag, 10. September, wird die HSG zum Saisonauftakt zu Hause den 1. FC Köln erwarten, bevor sie eine Woche später die erste lange Reise zur Fortuna ins weit entfernte Düsseldorf antritt. led
Info: Sonntag, 10. September, 16.30 Uhr: HSG St. Leon Reilingen – 1. FC Köln 01/07.
3. Liga Süd/West
Die HSG St. Leon/Reilingen trifft in der Drittliga-Saison 2023/2024 auf die HSG Gedern/Nidda, den 1. FSV Mainz 05 II, 1. FC Köln 01/07, TSV Bayer 04 Leverkusen II, die HSG Rodgau Nieder-Roden, HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler, Fortuna Düsseldorf 1895, die HSG Bensheim/Auerbach II, den Bergischen HC 06, die TSG 1846 Mainz-Bretzenheim und die TSG 1893 Leihgestern. led
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